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Lord DunsanyAnglo-Irland, erste Jahrhunderthälfte. Wie bei Cabell weiß auch bei Dunsany kaum jemand, wie man ihn richtig ausspricht. Am stolzesten war er auf seine Lyrik, im Kindler steht er für Dramen, Insider schwören auf seine Romane, und mir gefallen seine Kurzgeschichten am besten. Ab und zu findet man sogar eine davon in Lektüreheften für die Schule. In Sinclair Lewis' (ein enger Freund Cabells übrigens) Main Street spielt ein Stück von Dunsany eine Schlüsselrolle. Dunsany hat immer mehr auf andere Schriftsteller gewirkt (Borges, Lovecraft), als eigene Leser gefunden. |
Statt eigener Kommentare hier Auszüge aus einem Vorwort von Jorge Luis Borges zu einem Band mit Dunsany-Texten:
Es heißt, die Literatur beginnt mit Schöpfungsgeschichten und Mythen; Edward John Moreton Drax Plunkett, Lord Dunsany, hat sich mit Erfolg in beiden Gattungen versucht, in The Gods of Pegana (1905) und Time and the Gods (1906). Dunsanys Schöpfungsgeschichte ist mit der um ein Jahrhundert älteren von William Blake verglichen worden. Doch besteht da ein grundlegender Unterschied: Bei Blake handelt es sich um eine gänzlich neue Ethik, die von Swedenborg stammt, und die Nietzsche erweiterte; bei Dunsany ist es ein ungezwungen fröhliches Spiel der Phantasie. Dasselbe kann man von den anderen Texten seines umfangreichen Werkes sagen. Es ist bemerkenswert, daß unsere an geräuschvoller Werbung so verschwenderische Zeit Lord Dunsany beharrlich ignoriert. Die biographischen Nachschlagewerke und Literaturgeschichten verschweigen ihn; nur mit Mühe haben wir die nachfolgenden Daten sammeln können: Lord Dunsany wurde 1878 in der Grafschaft Meath, unweit Dublin, geboren, und wie jeder Ire, der etwas auf sich hält, starb er in England im Jahre 1957. Mit zwölf Jahren erbte er den Titel eines Barons. Als Soldat kämpfte er in Südafrika und im Ersten Weltkrieg. Der tadelnswerte Hang, Löwen zu jagen, regte ihn zu den wenigen autobiographischen Seiten seines Werkes an. Er war ein geschickter Schachspieler und hat viele Schachaufgaben hinterlassen; er war ein guter Cricketspieler; er schrieb gedrängte, epigrammatische Gedichte. Niemals ließ er sich zur Polemik herab; sein Werk wurzelt ganz in seinen Träumen. Matthew Arnold hatte 1867 festgestellt, das Wesentliche der keltischen Literatur sei ihr magisches Naturgefühl; Dunsanys Werk sollte diese Behauptung bestätigen. 1929 äußerte er: «Ich schreibe niemals über Dinge, die ich gesehen habe, nur über die, von denen ich geträumt habe.» Vielleicht hinterläßt jeder Schriftsteller, wissentlich oder unabsichtlich, zwei Werke. Eines ist die Gesamtheit der von ihm geschriebenen Texte, das andere ist das Bild, das sich die Umwelt von ihm macht. Im Fall Dunsanys hat die Figur eines wohlhabenden und wahrscheinlich leichtlebigen Aristokraten hunderte von gutgeschriebenen Seiten zunichte gemacht. Dieser hochgewachsene, schlanke Gentleman, ein angenehmer und herzlicher Gesellschafter, war ein Freund von Kipling, Moore und Yeats. Durch eine Indiskretion von Pedro Henríquez Ureña, der ihn in den USA traf, wo er sich dazu bereitgefunden hatte, Vorträge zu halten, kennen wir sein rührendes Bedürfnis, bewundert zu werden. Wie die Mystiker dachte auch Schopenhauer, daß das Leben im Grunde traumhaft ist. So sind auch alle Geschichten Dunsanys die eines Träumers. In Where the Tides ebb and flow (Am Rand der Gezeiten) ist der Traum ein Nachtmahr; er beginnt im London unserer Tage und entwächst über Jahrhunderte von Verlassenheit und Morast ins Ungeheuerliche, Generationen, die bis in die Unendlichkeit aufeinanderfolgen, vererben eine einzige grausige Tat. Ebenfalls vielfach sind die Generationen in The Sword and the Idol (Das Schwert und das Idol), aber die Fabel gehört zu einem alten Gestern und nicht zu einem ungewissen Morgen. Die Hauptgestalt ist ein eisernes Schwert. Der Mechanismus der unendlichen Verzögerungen von Carcassonne nimmt Kafka vorweg; sein mittelalterlicher Schauplatz hingegen entspricht den grandios kühnen Heldentaten aus dem Sagenkreis der Bretagne. Man kann das Werk ebensogut als Allegorie auf das menschliche Schicksal lesen, und dann empfindet man am Ende der Lektüre die Trostlosigkeit und Vergeblichkeit des gewaltigen Werks als die eigene. Jorge Luis Borges
Lord Dunsany, Das Land des Yann Stuttgart: Edition Weitbrecht 1983 (Die Bibliothek von Babel; Bd. 8)
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Diese Aufgabe habe ich aus More Mathematical Puzzles and Diversions von Martin Gardner (ein alter Dunsany-Fan). Weiß ist am Zug und setzt in 4 Zügen matt. Man muss eher logisch denken als gut Schach spielen können, um dieses Rätsel zu lösen, obwohl man die Regeln kennen muss. Es ist natürlich ein Trick dabei. |