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Sensationell! Amerikanische Wissenschaftler finden heraus: Unsere Ahnen kannten Vorform des Fernsehens!(Sonntags in den frühen 40ern) Um 18.30 Uhr kommt Peters Lieblingsserie, The Great Gildersleeve. Um 19.00 Uhr geht es dann weiter mit dem Komiker Jack Benny, um 19.30 Uhr muss sich Peter entscheiden, ob er lieber den Western auf dem einen Sender oder das Quiz im anderen Programm haben möchte. Keine Frage, was dann um 20.00 Uhr kommt - Peter verzichtet auf die Nachrichtensendung zugunsten von Charlie McCarthy auf NBC. Einer der besten und witzigstem Bauchredner, die Peter je gehört hat. Um 20.30 Uhr, die Nachrichten sind inzwischen vorbei, gibt es eine Horrorserie im einen und einen Krimi im anderen Programm. Entscheidungen, Entscheidungen - All das hatten unsere Vorfahren schon lange, bevor es ein regelmäßiges Fernsehprogramm gab. Es gab Krimis und Abenteuerserien. Unheimliche Horrorgeschichten, die so nie im Fernsehen gekommen wären. Dazu Science Fiction und Western. Es gab Zauberkünstler und Tänzer, Komiker und Sänger. Es gab Soap Operas, fünfmal die Woche oder mehr. (Eine davon läuft immer noch, inzwischen im Fernsehen.) Es gab Tarzan und Sherlock Holmes, Schneewittchen und Frankensteins Monster, Quizprogramme und Talentshows. Es gab alles, was es heute im Fernsehen auch gibt. Nur dass die Bilder in den Köpfen der Leute waren. Es geht nämlich um das Radio. Zwischendurch gab es auch mal Musik, zugegeben. Die kam aber nicht vom Band sondern wurde live übertragen. Und sie machte nur einen sehr kleinen Teil des Programms aus. Ansonsten war das Radio wie Fernsehen. Am kuriosesten erscheint heute vielleicht die Edgar Bergen & Charlie McCarthy Show. Bergen war ein Bauchredner, Charlie seine Puppe. Bauchreden im Radio? Irgend etwas muss wohl drangewesen sein... Einen großen Unterschied gibt es aber doch: Nicht nur die Musik war live, fast alles andere auch. Das heißt: Auch die Soap Operas. Auch die Western. Auch die Actionserien. Schauspieler-Sprecher standen im Studio auf einer Bühne, mit dem Publikum im Saal vor ihnen, und hielten Manuskriptseiten in der Hand. Die Atmosphäre war viel gespannter. Klar, dass da auch Versprecher vorkamen oder Improvisationen. Bei manchen Comedyshows kamen die Darsteller so in Fahrt, dass sie und das Publikum minutenlang nicht aus dem Lachern herauskamen. Alles live übertragen. Über oder neben der Bühne war der Toningenieur, der alle Geräusche während der Übertragung produzieren musste. Fallende Körper, quietschende Türen, explodierende Autos, Telephonklingeln. Berühmt ist der übervolle Schrank aus Fibber McGee & Molly, der zwischen 1935 und 1959 insgesamt 128mal geöffnet wurde, worauf der Toningenieur jedesmal folgendes Geräusch live erzeugen musste. Radiohörspiele wurden immer anspruchsvoller, immer ausgefeilter. Die Zusammenarbeit mit der Filmindustrie in Hollywood lief gut. Wenn am Wochenende der neue Film von Humphrey Bogart herauskam, stand später Bogart mit den anderen Schauspielern des Films auf der Radiobühne und präsentierte eine Hörspielfassung des Films. Und dann war alles aus. Das Femsehen kam. Im ersten Jahr wurde es noch belächelt. Keiner war sich sicher, dass es mehr als eine Kuriosität bleiben wurde. Im zweiten Jahr hatte sich die Sache erledigt. Auf dem Höhepunkt seiner Möglichkeit wurde der Rundfunk von seinen Zuhörern verlassen. Hollywood hatte panische Angst vor dem neuen Medium, und es dauerte Jahrzehnte, bis die beiden feststellten, dass sie sich ja gar keine Konkurrenz machten, sondern voneinander profitierten. Hollywood und dem Fernsehen, beiden geht es heute gut. Der Verlierer ist das Radio, das heute ein trauriger Abklatsch von dem ist, was es einmal war. Es fristet mit Musik, Wetterbericht, Verkehrsmeldungen ein kümmerliches Dasein. Man erinnert sich kaum mehr an ehemalige Kultserien wie Dragnet, The Shadow, Suspense, Escape, The Lone Ranger, The Jack Benny Show (gut, in Deutschland verständlicherweise ohnehin nicht). |