Mittwochnachmittag, die letzten Tage waren anstrengend. Am Wochenende schneite es in Süddeutschland, vom Münchner Hauptbahnhof fuhren keine Fernzüge und dann auch keine Nahzüge. Und keine S-Bahn. Nicht am Samstag, und am Sonntag nach und nach. (Das führte dazu, dass Frau Rau und ich eine schöne Feier in der Schweiz versäumten.)
Am Montag war dann Schule, und am Dienstag, und am Mittwoch. Den Schulen war freigestellt, wie sie mit den schneebedeckten Straßen und den fehlenden Verkehrsmitteln umgehen sollten; meine Schüle stellte es Schülern und Schülerinnen beziehungsweise ihren Eltern frei, ob sie in die Schule kommen wollten, für die zuhause gebliebenen sollte nach Möglichkeit Material online gestellt werden. Alternativ hätte man auch die Schule schließen und alles von zuhause machen können – aber gut, Vor- und Nachteile, individuelle Situation; jedenfalls waren fast alle Schüler und Schülerinnen da.
Die Lehrkräfte auch, aber für mich war das schon etwas anstrengend. Die S-Bahn von München nach Fürstenfeldbruck fährt nicht, immer noch nicht. Am Montag fiel eine angekündigte Verbindung am Hauptbahnhof aus, so dass ich mit der U-Bahn nach Großhadern fuhr und von dort aus einen abenteuerlichen Bus nach Fürstenfelbdruck. Abenteuerlich, weil lange, und diesmal eben noch einmal so lange – enge Straßen, Schneehaufen links und rechts, Individualverkehrkolonnen auf der Gegenseite. Dienstag musste ich bereits zur ersten Stunde dort sein, stand um 5 Uhr auf und war dann schon vor 7 an der Schule – Regionalbahn nach Mammendorf, von dort mit dem Bus nach FFB, auf breiten, ausgebauten Straßen. Mittwoch stand ich um 5:20 Uhr auf, führ mit der S-Bahn nach Olching und von dort mit dem Bus nach FFB. Morgen… weiß ich noch nicht. Mit der S-Bahn rechne ich nach fünf Tagen Ausfall immer noch nicht; sie wird nie wieder fahren, glaube ich manchmal. „Der S-Bahnverkehr auf der Linie S 4 wurde komplett eingestellt“ klingt ziemlich endgültig.
Gestern Elternsprechabend, immerhin kurzfristig von Präsenz auf Online umgestellt, technisch wohl keine Probleme. Volles Programm. Und jetzt ist Mittwochnachmittag und ich verschnaufe etwas, auch etwas erleichtert.
Mein Unterricht letzte Woche war… schlecht; aus verschiedenen Gründen. Das nagt an mir, aber hoffentlich nicht zu sehr – wenn ich nicht zufrieden mit meinem Unterricht bin, muss ich das verarbeiten, darf mich damit aber nicht über Gebühr quälen. Nun ja, diese Woche war das wieder solider, ich bin beruhigt. Heute vormittag ging ich für eine knappe halbe Stunde mit meiner Klasse in die ukrainische Brückenklasse; die Schüler und Schülerinnen in dieser hatten von ihrer Lehrkraft den Auftrag erhalten, meine Klasse mit einem Arbeitsblatt in Einzelgesprächen zu befragen nach deutschen Weihnachtsbräuchen. Und es war schön, wie sie sich alle miteinander unterhielten, radebrechend, aber sich verstehend.
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