Glühwein getrunken, Leuten mit Fellen um die Schulter zugeschaut, Mittelalter-Band mit Schlagzeug und Schalmei zugehört. Sehr kalt, aber warm angezogen, leichtes Schneetreiben. Jetzt wieder im Warmen.
Das deutsche Äquivalent zum „Ye olde worlde shoppe“ ist wohl das End-Ypsilon, etwa in „Wildbraterey“ und dergleichen. Ich kann gut damit leben, auch mit den ganzen Mittelalterfesten, unhistorisch wie sind. In den USA heißen die Mittelalterfeste übrigens „Ren Faire“, kurz für „Renaissance Faire“. Wunderschön beschrieben in Sandman 73 – der inzwischen mehrere hundert Jahre alte Hob Gadling besucht einen solchen, ist zuerst griesgrämig, dann aber doch versöhnt.
Verloren gegangen ist übrigens (aber schon seit Jahrzehnten) das Geheime Wissen der Alten, was den Buchstaben s in der Frakturschrift betrifft. Da gibt es ein langes s (das dem Buchstaben f ähnelt) und ein normales, und die sind nach festen Regeln verteilt. Die genauen Regeln stehen ausführlich vorne im Duden; für die meisten Fälle genügt es zu wissen: das normale s steht nur am Schluss eines Wortes oder Morphems, im Innern eines Wortes oder Wortteils steht ebenso wie am Anfang das lange s. (Oder natürlich ein Großbuchstabe.) Daher auch die Regel: „Trenne nie s-t“, denn dadurch wäre am Schluss einer Zeile das s zu stehen gekommen, das eben nicht für den Schluss eines Wortes oder Morphems gedacht ist.
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