Abiturtag 2022, und Vermischtes, auch mit Käse

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Heute um 5 Uhr früh aufgestanden, damit ich um 6:30 Uhr in der Schule sein konnte: Deutsch-Abitur. Das beginnt zwar erst um 8:00 Uhr, aber vorher müssen die versiegelten Aufgaben geöffnet werden, und in manchen Fächern muss man als Lehrkraft auch bestimmte Aufgaben auswählen, in anderen vielleicht etwas nachrechnen, und in allen auf Vollständigkeit überprüfen. Dann muss das alles eingetütet und auf die Arbeitsplätze verteilt werden. Wie viel Zeit die Schulen dafür veranschlagen, bleibt ihnen überlassen; diesmal war es günstig, recht früh dran zu sein, weil wir handschriftlich zwei Streichungen vornehmen mussten – Fehler, die wohl beim Copy/Paste/Editieren hineingekommen waren.

Nach der ersten Schicht Aufsicht tauchten von ungefähr* im Lehrerzimmer zwei Bleche mit Kuchen auf. Das war sehr schön, weil an diesem Tag auch die Mensa geschlossen hatte, da außer den Geprüften keine Schüler und Schülerinnen im Haus waren: unter auslaufenden Coronabedingungen waren die Abstände und damit die Anzahl der Räume so groß, dass so viele Räume und viele Lehrkräfte nötig waren, dass kein sonstiger Unterricht im Klassenzimmer stattfinden konnte. Also gab es wie an vielen Schulen Distanzunterricht; ob ein oder zwei Tage so mittendrin richtig ernst genommen werden, da bin ich skeptisch.

Am Spätnachmittag dann Elternsprechabend, zwei Stunden, bei mir, aber auch vielen Kollegen und Kolleginnen deutlich spärlicher besucht als sonst. Wieder per Videokonferenz, wieder sehr angenehm. Das liegt aber auch daran, dass ich an meinem eigenen Schreibtisch sitze, mit Tastatur, großem Monitor, Kamera darauf; Platz für weitere Geräte und Kaffetasse. Ich hab’s kurz mit einem Tablet probiert, ist das anstrengend!

Morgen und übermorgen gibt es für am Übertritt interessierte Kinder und Eltern Führungen durchs Schulgebäude, kleine Gruppen, von Tutoren und Tutorinnen geleitet. Organisiert durch die Homepage, ein Wordpress-Plugin zum Buchen von Slots – nur so halb automatisiert, aber ging schon.

Derzeit höre ich viele bisher übergangene Hörbücher auf, bei vorleser.net gibt es sehr viel Texte kostenlos als Download. Da entdecke ich neue Schätze! Beim nächsten Mal Realismus muss die Klasse „Die fromme Helene“ von WIlhelm Busch aufnehmen, und bei der Bibel bin ich vom Buch Kohelet (auch: Prediger, Ecclesiastes) völlig überrascht. Da kannte ich bisher nur isolierte Zitate, so im Zusammenhang passt das gar nicht zu meinem Bild vom Alten Testament. Dami werde ich mich gründlicher beschäftigen wollen.

Außerdem esse ich gerade viel Sbrinz. Das ist ein Schweizer Hartkäse, den ich von Kindheitsbesuchen am Lago Maggiore her kenne (ja, ja). Ich habe jemandem aus der Schweiz und aus dem Internet einen winzigkleinen Gefallen getan und dafür ein Sbrinz-Paket gekriegt. Die fotogenen Röölchen sind leider schon beim Abendessen gestern weggegangen, deshalb hier ein Alltagsfoto:

Vielen Dank noch einmal!

Uh, kann ich vielleicht jemandem aus Frankreich einen Gefallen tun? Jetzt bräuchte ich noch jemanden aus Frankreich, der mir zu tome fraîche verhilft. Diesen Käse bräuchte ich für Aligot (gemacht nach Ottolenghi, das Khachapuri-Rezept auf der gleichen Seite bitte ignorieren; und überhaupt auch mal das Rezept von Felicity Cloake ausprobieren) und für patranque.

*liegt an den vielen alten Hörbüchern; ich möchte das jetzt öfter verwenden.


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2 Antworten zu „Abiturtag 2022, und Vermischtes, auch mit Käse“

  1. Karin

    Darf ich fragen, wie eure Schüler das Abitur fanden? Oder auch du selbst? (So von Kollegin zu Kollege)
    Meine haben mehrheitlich das Drama gewählt, haben sich aber (schon auch ein bisschen zu Recht) darüber beklagt, dass da ja eigentlich nichts passiert. (Ich habe „Stella“ mal im Studium gelesen, kann mich dunkel daran erinnern, dass das im ganzen Stück eher weniger dramatisch ist. Vielleicht irre ich mich auch.)
    Fast ebenso viele haben sich auf die Prosa gestürzt. Hier bin ich sehr gespannt, was sie aus der Zusatzfrage gemacht haben, die finde ich recht anspruchsvoll.
    Ganze drei haben den Gedichtvergleich gewählt, obwohl ein ganz ähnliches Thema in 12/1 in der Klausur dran war. Manchmal möchte man sie schütteln.
    Die Aufgaben 4 und 5 hat mein Kurs völlig ignoriert, dabei war das Thema 4 doch eigentlich wirklich hübsch. Nun ja.
    Und eigentlich sollte ich am Schreibtisch sitzen und korrigieren, statt hier zu kommentieren. Es lebe die Prokrastination…

  2. So, jetzt endlich. Rückmeldung von den SuS habe ich noch gar keine. Und selbst habe ich mir die Themen noch nicht einmal alle gründlich angeschaut. Das Gedicht ist sehr leicht, das Drama sieht zumindest leicht aus, zur Prosa kann ich noch nichts sagen. Informierendes Schreiben sieht gut machbar aus, aber irgendwie können sie das doch nie. Erörterung/Kommentar sind in Ordnung, aber für die meisten grundsätzlich und immer zu schwer. Dazu braucht man mehr eigene Gedanken als bei I-III, und das fällt schwer.

    Wahl bei uns, Daten aus 2 Kursen bisher:
    I 10x, II 15x, III 2x, IV 9x, Va 3x, Vb 3x
    Auffällig nur, dass kaum jemand die Epik genommen hat. Und Lyrik hätte ich wirklich noch viel mehr SuS empfohlen, das haben wir ja doch alle irgendwie mehr oder weniger genau so gemacht.

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