Wieder eine schöne Woche, aber die Zeit reicht gerade mal zum Lesen, Kochen, Essen, Fernsehen, Laufen – da stellt sich das Bloggen hinten an.
Das Wintersemester 2016/17 hat begonnen, am Donnerstag war die der erste Didaktikvorlesung. Zu der gibt es jetzt auch eine Übung; im Rahmen einer Initiative des Bundes hat die LMU einen kleinen Haufen Geld gekriegt, um die Lehrerbildung zu verbessen, und wir stehen jetzt ab und zu zweit vor den Studenten. Macht auch mehr Spaß als allein.
Die Uni bedankt sich für das Geld des Bundes; die Schulen dürfen nicht so leicht Geld annehmen: Das Kooperationsverbot besagt, dass der Bund sich nicht in die Bildungshoheit der Länder einmischen darf, er darf grundsätzlich auch nicht mit Geld aushelfen. In Artikel 91b des Grundgesetzes stehen ein paar Ausnahmen davon, allerdings nicht die Schule. Trotzdem hat letzte Woche die Bundesbildungsministerin Wanka 5 Milliarden Euro für die Schulen der Ländern angekündigt. Anscheinend geht das trotz dieses Kooperationsverbots, solange es um technische Infrastruktur handelt. Ich bin da ähnlich wenig aufgeregt wie Hanjo. Geld nehmen wir gerne, aber viel digitaler wird die Bildung durch neue Technik nicht. Dazu bräuchte es rechtliche Änderungen un hauptberufliche Systembetreuer.
Vor ein paar Tagen zeigte ich Frau Rau meine Lieblingsepisode von „Kung Fu“, der Erfolgsserie aus den 1970er Jahren. „Superstition“ ist wohl auch die einzige Episode, an die ich mich überhaupt gut erinnere: Kwai Chang Caine gerät in ein korruptes Arbeitslager und wird zur Strafe in den „Ofen“ gesteckt, eine Blechhütte, eisig kalt in der Nacht und glühend heiß am Tag. Aber er und ein Mitgefangener überstehen die Tortur, letztlich aufgrund der vielen Weisheit, die Caine damals in China in der Ausbildung mitgekriegt hat, und die wir immer in Rückblenden zu sehen bekamen. Da ging es um einen Balken über ein Bassin gefühlt mit Salzsäure, und Skeletten der Vorgänger darin, und natürlich fällt der junge furchtsame Caine hinein, und dann war es doch gar keine Salzsäure… die Episode habe ich einmal zur Grundschulzeit gesehen und einmal noch als Teenager, aber nicht vergessen. Salzsäure war ja damals etwas voll Gruseliges, so vor dem Chemieunterricht.
Frau Rau war nur mäßig beeindruckt. Mir fiel auf, dass es früher mehr Serien gab, in der der Held von Stadt zu Stadt zog und dort Abenteuer erlebte. David Banner in „Hulk“, Richard Kimble in „Auf der Flucht“, Kwai Chang Caine in „Kung Fu“. (Kein Wunder natürlich, bei dem Namen – siehe Solomon Kane von Robert E. Howard und Kane, den Wanderer von Karl Edward Wagner, die alle auf den ursprünglichsten Wanderer zurückgehen.) Und bei Star Trek zog man wie bei vielen Westernserien herum und traf neue Leute.
Hypothese: Es gibt Fernsehserien, bei denen die Helden zum Abenteuer kommen. Das sind die typischen Wandererserien. Und es gibt Serien, bei denen das Abenteuer zum Helden kommt. Das sind die typischen Privatdetektiv- und Polizeiserien. Ich mag die Wandererserien, aber davon gibt es kaum noch welche. („The Walking Dead“ wurde mir auf Twitter genannt, das würde passen.) Bedeutet das etwas?
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