An unserer Schule gibt es drei Gelegenheiten am Vormittag, bei denen das Klassenzimmer aufgesperrt werden muss: Zur ersten Stunde, nach der ersten Pause, nach der zweiten Pause.
Und jeden Tag heißt es dreimal, viermal, fünfmal, sechsmal: Können Sie uns bitte aufsperren? Bei Klassen, die ich gut kenne, mache ich das, an anderen Klassen gehe ich vorbei – mit dem Versuch eines entschuldigenden Lächelns, das für die Schüler vermutlich nach unidentifizierbarer Lehrergrimasse aussieht.
Das liegt nicht daran, dass ich den Klassen nicht traue, aber ich habe einfach nicht die Zeit, allen auf dem Weg aufzusperren. Manchmal muss ich in weitab liegende Klassenzimmer, und wenn ich auch viele Fehler als Lehrer habe, so bin ich wenigstens pünktlich und mache mich rechtzeitig auf den Weg. Wenn ich da allen aufsperren würde, müsste ich noch früher aufbrechen.
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