Martin Kurz hat einen tollen Blogeintrag mit der gleichen Überschrift geschrieben. Viele seiner Fehler habe ich bei mir wiedererkannt. Aber ich mache noch ganz andere! Hier sind einige davon, angelehnt an Martins Beitrag.
Völlig unvorbereiteter Unterricht
Kommt eigentlich nicht vor.
Nur materialvorbereiteter Unterricht
Ah, das schon eher. Eher selten ist der Fall, dass ich einfach nur ein paar Aufgaben aus dem Buch oder Arbeitsheft heraussuche und die Schüler daran arbeiten lasse – und wenn, dann sind das keine schlechten Stunden. Was aber zu oft vorkommt, sind Stunden, bei denen ich gaaaanz tolles Material habe. Einen tollen Text, ein wunderbares Lied, eine spannende Aufgabe. Wirklich tolles Material. Witzig. Knifflig. Spannend. Material, auf das ich mich gestürzt hätte. Aber das Material allein reicht nicht für guten Unterricht.
Material nicht wirken lassen
Zumindest sollte ich dann genug Zeit zum Umgang mit dem Material lassen und nicht in der nächsten Stunde schon wieder mit einem ganz tollen Text ankommen.
Gleichzeitig werden mehrere Ziele verfolgt
Ich weiß nicht, ob das bei mir ein Problem ist. Eher nicht. Das Problem, mit dem Stoff zurückzuliegen, also vom Lehrplan noch nicht alles zu haben, kenne ich kaum. Was nicht heißt, dass alle Schüler den behandelten Stoff könnten. Das kann und wird nie geschehen und ist auch nicht vorgesehen – wer einen Teil gut kann und einen anderen Teil absolut und überhaupt gar nicht, der kommt insgesamt mit einem soliden „ausreichend“ durchs Schuljahr.
Unklare oder ineffektive Ziele
Unklare Ziele: da habe ich nicht genug nachgedacht darüber, was am Ende der Stunde herauskommen soll. Dann kommt oft gar nichts heraus. Manchmal macht das nichts, wenn das etwa eine Stunde vor einem Deutschaufsatz ist und es einfach nichts mehr zu üben gibt, aber auch kein neues Thema sinnvoll ist. Ineffektive Ziele: ich mache etwas, weil es im Lehrplan steht, wohl wissend, dass das nicht so gründlich geschehen wird, dass es nachhaltig verfügbar bleibt.
Zu langer Lehrervortrag, verbunden mit einem Lehrer-Schüler-Gespräch
Lange Lehrervorträge, die den Namen verdienen, gibt es viel zu selten. Das sind Vorträge, bei denen die Schüler mitschreiben müssen, und wo der Inhalt des Vortrags danach überprüft wird. Nützliche Fähigkeiten, effiziente Methode, gibt es an Schulen leider kaum. Anders das Lehrer-Schüler-Gespräch. Es entwickelt sich manchmal in gegenseitigem Einvernehmen, wenn weder Schüler noch Lehrer Lust auf geistige Arbeit haben. Ansonsten: wenn es funktioniert, war’s gut, aber öfter gibt es bessere Methoden.
Dem Lehrer ist langweilig
Martin führt unter dieser Überschrift Fälle an, wenn er selber durch Scherze, Sprüche, Nebenbemerkungen die Konzentration in der Klasse verschwinden lässt. Keines meiner größeren Probleme,
Unkenntnis der Schülernamen
Schuldig.
Erfolgreiche Stunde wiederholen
Manchmal hat eine Stunde gut geklappt. Vielleicht auch noch so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Dann versuche ich manchmal, diese Stunde so zu wiederholen. Und das klappt dann selten. Liegt es daran, dass ich mich da zu schlampig vorbereite, oder daran, dass die Schüler nicht so reagieren, wie ich mich erinnere und daher wohl auch erwarte?
— Es gibt noch eine Reihe von anderen Fehlern, teilweise ernsteren, aber die zu formulieren fiel mir schwer, so dass ich sie auf einen anderen Eintrag verschiebe.
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