Wie ich inzwischen Kollegen bei der Ankündigung schulinterner Lehrerfortbildungen in einem Satz Moodle erkläre:
Das ist so eine Art hässliches Mini-Facebook nur für Schulen.
Und das ist vielleicht gar keine ungeschickte Einstiegserklärung. Schülern gegenüber habe ich sie noch nie verwendet, werde das beim nächsten Durchgang aber ausprobieren. Der Facebook-Aspekt ist zwar nur der kleinste Teil von Moodle, aber möglicherweise einer, der a) zieht und b) klar macht, dass die Teilnehmer da selber irgendeine Art von Material produzieren müssen.
Natürlich ist Moodle wirklich hässlich, und die Social-Media-Komponenten stehen nicht im Mittelpunkt. Moodle ist abgeschlossen und lässt dem Benutzer meist nicht viele Freiheiten – aber das ist bei Facebook genauso, und man hat nur die Illusion von Freiheit durch die vielen Spielchen und Quizfragen und Fotouploadmöglichkeiten. Es bräuchte eine gute App für Moodle für Schüler: wenn die nur Fotos hochladen könnten, würden hearts and minds schon folgen.
In diesem Zusammenhang: Vorgestern hat der erste meiner Jahrgänge, der Moodle – im einem Informatikkurs Q11/12 – konsequent genutzt hat, das Abitzurzeugnis offiziell verliehen bekommen. Genutzt heißt: sehr gelegentlich mit Aufgaben und Fragen und vor allem als Materialdepot. Aber immerhin, ist ja auch schon etwas. Ein Schüler fragte, ob der Kurs denn jetzt, nach dem Abitur, noch bestehen bleibe.
Die kurze Antwort: nein. Alle personenbezogenen Daten müssen ohnehin gelöscht werden, und der Kurs als solches wird auch gelöscht, allein schon mal, um Platz auf dem Server zu sparen.
Aber: wäre es nicht praktisch, wenn diese Kurse weiterhin bestehen würden? Einmal um Kontakt mit ehemaligen Mitschülern zu halten. (Das geht im Moment natürlich nicht, weil Moodle nicht dazu genutzt wird, so dass bereits jetzt schon etliche der E-Mail-Adressen nicht mehr gültig sein dürften.) Und um nochmal in den Materialien zu blättern, oder ist das illusorisch?
Das geht natürlich im Moment nicht, dazu müsste man Moodle zu einer Art Facebook/StayFriends ausbauen. Wenn eine Schule eine eigene Moodle-Installation hätte, ließe sich das mit dem Speicherplatz und dem Überblick über die angemeldeten Personen durchaus machen. (Wobei ich gottfroh bin über die bayernweiten zentral administrierten Installationen.)
Wäre, neben Google+ statt Facebook eine Art Digital Yearbook von Nutzen? SchulVZ statt SchülerVZ? Mit lokalen Installationen oder zentral?
Aufgabe für die nächste interne Deutschfortbildung: gemeinsames Erstellen eines Moodle-Basiskurses für bestimmte Jahrgangsstufen. Sagen wir, für die 10. Klasse, oder 11/12. Dort wäre alles gemeinsam angelegte Material, dauerhafte Links, beispielhafte Aufgabentypen. Jeder Lehrer und Schüler weiß, was drin ist; wie das genutzt wird, bleibt dann jedem überlassen.
Schreibe einen Kommentar