In den 1990er gab es im privaten Nachmittagsfernsehen viele und unsägliche Nachmittagstalkshows. Da saßen vier oder fünf Gäste nebeneinander und stellten – wahrscheinlich, ich weiß das nicht mehr genau – ihre Geschichte vor und kommentierten einander. Es kam nicht zu Prügeleien wie in amerikanischen Pendants, soweit ich weiß, aber es war auch so dämlich genug.
In einer dieser Sendungen, lassen wir es Arabella gewesen sein, Thema egal, war ein Punker als Gast, oder zumindest jemand, der so aussah und sich so gerierte. Der sagte etwas, und als die Moderatorin das kurz darauf wiederholte, behauptete er, das nie gesagt zu haben. Das wiederholte sich, beim nächsten Mal hieß es plötzlich: Doch, genau das habe ich gesagt. Dann wieder: Nein, nie passiert.
Das fand ich faszinierend. Da hatte jemand die Basis jeglicher Diskussion, vielleicht der Kommunikation erkannt und angegriffen. Die unausgesprochenen Regeln selbst des Streits galten nicht mehr. Wie kann man da diskutieren? Das war Punk, Anarchie.
Bei Trump muss ich immer wieder an diese Episode denken.
(Beim Recherchieren auf diese Arabella-Show gestoßen: https://magazin.punkfoto.de/arabella-1998pro7/ Das mit den Handgreiflichkeiten nehme ich zurück. Zutiest historisch, und so gestellt wie Profi-Wrestling. So schlecht wie damals ist das Fernsehen heute nicht, oder?)
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