Manche sagen, das sei ein schlimmes Schuljahr gewesen. So schlimm fand ich es gar nicht. Es war anstrengend, ja. Und arbeitsam – aber mit anderer, abwechslungsreicher, neuartiger Arbeit. Ich begrüße das. (Und dafür weniger Korrekturen, das auch.) Mit dem, was die Schülerinnen und Schüler gelernt haben, bin ich auch zufrieden. Nicht alles lief ideal, ich bin mit mir in vielen Aspekten nicht zufrieden, aber passt schon, damit komme ich klar – die Umstände.
Die Schüler und Schülerinnen wirken zufrieden. Selbst nach der langen Distanzphase keinerlei Fremdeln unterinander oder mit den Lehrkräften. Stoff auch okay. In den letzten Tagen alle etwas durch – so lange war das Schuljahr nie: keine Faschingsferien, keine Kursfahrten, Projekttage, Exkursionen. Etabliert hat sich eine Spazierengehrunde im Klassenverband hinter unserem Schulgelände, an Felden vorbei – zwanzig Minuten nur, aber möglicherweise nicht immer nur einmal am Tag.
Herr Mess schreibt von den eingetroffenen Dienstgeräten. Unser Landkreis ist nicht gar so schnell. Wir haben zwar schon etliche Geräte für Lehrkräfte, prototypisch, aber die stammen aus einem anderen Etat. Dennoch, die Geräte sind angekündigt für spätestens Oktober. Oft wird das Gerät nur für Videokonferenzen und zur Fernsteuerung von Mebis und anderen Webseiten im Unterricht genutzt werden (allen voran der furchtbare, furchtbare digitale Unterrichtsassistent von Klett), aber es ist ein Anfang.
Mebis: Im neuen Jahr wird es keine Klassenkurse mehr geben, jede Lehrkraft soll aber eigene Kurse vorbereiten, so dass für alle Schüler und Schülerinnen und jedes Fach die Struktur für Distanzunterricht gegeben ist. Für den Fall.
Das Unterrichtsjahr wird mit Maskenpflicht auch am Sitzplatz beginnen, so der aktuelle Stand, und weiterhin Schnelltests zweimal die Woche. Außerdem trudeln wieder KMS ein – am Anfang habe ich die Schreiben des Kultusministeriums der letzten anderthalb Jahre noch gesammelt; inzwische habe ich sogar das gründliche Lesen aufgegeben. Zu viele, und zu viele Phrasen. Viel Kleinklein, keinerlei größere Würfe, die mehr als eine Teilnahmeurkunde wert sind. Immerhin, der Unterrichtsminister (Freie Wähler) freut sich, dass so viele Lehrkräfte geimpft sind – während sein Parteivorsitzender herumschwurbelt.
Pläne für die Ferien: Aufräumen, ein bisschen Urlauben (in Deutschland). Mehr Aufräumen. Kurse vorbereiten. Immerhin: Die Vorlesung an der Uni habe ich aufgegeben, ein bisschen weniger Arbeit – und ich freue mich darauf, im nächsten Schuljahr einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die Betreuung der Homepage vorzubereiten. Wenn mich niemand stoppt, fange ich ganz vorne an bei: „Und das ist ein FTP-Programm.“ Frau Rau meinte ja, so etwas sollten Lehrkräfte nicht wissen müssen.
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