„Brain rot“ (englisch auszusprechen) war das Oxford Word of the Year 2024, was auch immer das heißt. Brain rot: das sind, sagen mir jugendliche Neffen, diese kurzen Videos auf Tiktok oder Reels bei Instagram oder wo auch immer, von denen man stundenlang immer wieder neue betrachtet und darüber verblödet.
Der Neffe wies mich auf ein Konzept „pdf to brainrot“ hin, das von mehreren Anbietern implementiert ist, und bei dem man eine Pdf-Datei hochlädt, deren Inhalt algorithmisch zusammengefasst und mit einem Speedrun-Video oder ähnlichem Hintergrund versehen
Ich habe das mal mit einer (nur leicht gekürzten) Fassung von Kants „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ versucht. Der Text ist automatisch und fehlerhaft aus dem Audio transkribiert.
Das ist natürlich ein Musterbeispiel: Die Aufforderung zum Selberdenken wird karikiert, „Kant“ wird zu „kennt“. Aber je öfter ich das anschaue, weiß ich nicht, ob das am Ende manchen meiner Schüler und Schülerinnen nicht sogar helfen würde? (No offence intended.) Wenn man eine Stunde dieser Videos hätte, wie lange könnten geübte Brainrotter das anschauen, wie oft wiederholen?
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