Um manche Fähigkeiten kümmert sich am Gymnasium kein Fach so richtig. Design- und Geschmacksfragen etwa, dabei ist „Geschmacksbildung“ ein erklärtes Ziel der Schule und Teil der Bildung. Vielleicht sind Schüler auch in einer Entwicklungsphase, in der sie noch nicht so empfänglich für Design sind. Oder es gehört einfach zur Entwicklung, dass jede Generation Comic Sans für sich neu entdecken und die gleichen lahmen Witze lustig finden muss. Nur so lässt sich das Design und der Text mancher Schulflyer und Ankündigungen erklären. Obwohl: vielleicht liegt es auch daran, dass die Lehrer da nicht immer die besten Vorbilder sind. Wer immer nur schief kopierte Arbeitsblätter in Times Roman kriegt, der kommt nicht auf die Idee, dass es auch anders gehen könnte.
Um so mehr hat mir der Flyer der aktuellen Q12 gefallen, der für eine Facharbeitsparty wirbt:
Format DIN A6, hochglanz, Gewicht vielleicht 110g/qm?, durch die versiegelte Oberfläche sehr stabil. Nicht handkopiert und -geschnitten, sondern in einer Druckerei gemacht. „Externe Partner“ heißt das. Ansprechendes Design, schlicht, wenig Text. Korrekte Rechtschreibung. Bei der Typo könnte man nur an Winzigkeiten mäkeln, die man auf der Verkleinerung gar nicht erkennt.
Ich frage mich jetzt, ob das nur ein Zufall ist (Schülerin mit Sinn für Design, die diesen Sinn in der Schule einsetzt), oder ob das etwas mit dem G8 zu tun hat: externe Partner, P-Seminare, Fach Informatik. Ich bin schon mal gespannt, wie sich die Abizeitungen G8 und G9 unterscheiden werden.
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