Brettspiel oder Kartenspiel „Bayard“?

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Bei manchen auch unwichtigen Fragen kann ich nicht loslassen. Deshalb sammle ich die in meinem Blog unter einem Schlagwort, in der Hoffnung, dass irgendwer vielleicht einmal die gleiche Frage hat. Hier ist wieder so eine:

In Perry Rhodan 119 („Saat des Verderbens“) von William Voltz aus dem Jahr 1963 vertreiben sich die Matrosen – auch wenn sie nicht so heißen, läuft es daraus hinaus – an Bord eines Raumschiffes die Zeit „in den Mannschaftsräumen durch tagelange Schachspiele, Poker und Bayard.“ Was ist dieses Bayard?

Ist das eine Fehlschreibung für Billard? Es steht im Originalheft und im überarbeiteten Silberband so, also wohl eher nicht. Ist es ein fiktionales Spiel, das nur innerhalb der Perry-Rhodan-Welt existiert? So etwas kommt vor, ab PR Heft 2089 gibt es ein Spiel „Garrabo“; es wäre aber ungewöhnlich, dass das nur einmalig und unkommentiert geschieht.

Im Web finde ich fast nichts zu diesem sehr beiläufig erwähnten Spiel. Es gab mal eine kommerziell vertriebene Dame-Variante mit diesem Namen, bislang habe ich als Jahreszahl nur 1984 oder 1985 gefunden, also zwanzig Jahre nach dem PR-Beleg: https://boardgamegeek.com/boardgame/99968/bayard, siehe auch hier: https://www.di.fc.ul.pt/~jpn/gv/unknown.htm und hier: http://abstractstrategy.com/bayard.html

Bevor ich davon ausgehe, dass es sich bei dem PR-Beleg um dieses Spiel handelt, bräuchte ich allerdings frühere Belege. Kann sein, kann auch nicht sein. Mich nimmt nur wunder, dass William Voltz das so lapidar erwähnt, als setzte er gemeinsames Wissen mit seinem Publikum voraus.


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12 Antworten zu „Brettspiel oder Kartenspiel „Bayard“?“

  1. Habe testweise Perplexity nach Bayard gefragt und bekam auf explizite Nachfrage einen Hinweis auf die Dame-Variante .. leider nur belegt durch diesen Blog-Post hier.

  2. Sabine

    Der in Ihrem ersten Link erwähnte Michel Remacle ist mir bekannt und er hat tatsächlich ein Brettspiel mit dem Namen Bayard entworfen. Michel ist Belgier und das Spiel basiert, wenn ich mich recht erinnere, auf einer alten wallonischen Sage. Michel lebt seit den 1980er Jahren auf den Seychellen. Er kam ursprünglich als Entwicklungshelfer der belgischen Regierung, ist aber seit langem dort ansässig. Wir haben ihn 1988 kennengelernt, als wir ebenfalls dort gearbeitet haben. Leider haben wir den Kontakt ab Mitte 1990er Jahre verloren, aber er ist wohl immer noch dort, u.a. als Immobilienmakler tätig.
    https://www.seychellesyp.com/company/333790/Real_Estate_ServiceMichel_Remacle
    Ich bin mir fast sicher, dass wir noch irgendwo auf dem Dachboden eine Ausgabe von Bayard haben, es besteht aus einer Art Landkarte, ausrollbar, und Spielfiguren, alles zusammen steckt in einer grünen Posterrolle. Ich schau in den nächsten Tagen mal nach und melde mich nochmal, wenn ich was finde.
    Falls Du/Sie mit Michel Kontakt aufnehmen wollen, kannst Du/können Sie gerne erwähnen, dass die Info von uns kommt, er wird sich bestimmt an mich erinnern, er hat mir damals meine Arbeitsstelle bei Electronique Seychelles vermittelt, wir kamen damals aus Irland, Ronan, mein Mann hatte eine Stelle als Dozent an der Seychelles Polytechnic, und wir kamen mit unserer damals 5jährigen Tochter. Wir sind oft zusammen am Strand gesessen zum quatschen und grillen usw.

  3. (Gerne duzen. Bei den frühen Blogs war wohl das Siezen weit verbreitet, selbst bei Leuten, die einander sonst duzten, so dass man das auch heute noch immer wieder liest. Aber bei meinen eigenen Anfängen wurde immer geduzt. Habe übrigens gerade ein Referat vergeben zum Thema Duzen und Siezen.)

    Oh wie spannend, Sabine, vielen Dank, das ist ja toll! Ich werde versuchen, mich bei Michel Remacle zu melden, was wohl auf ein Fax hinauslaufen wird.

  4. Die Essenz aus dem Referat zum Thema der Anrede interessiert mich. Würde mich übers verbloggen im möglichen Rahmen freuen.

  5. Rina

    Vielleicht ist Bayard auch ein Kartenspiel, jedenfalls ist Bayard hier in Frankreich ein Verlag, der alle moeglichen Zeitschriften herausgibt, nach dem Krieg auch mal eine Zeitung mit Comics, den bayard, heraus gab. Brettspiele wohl erst seit ein paar Jahren, über die 60ziger werde ich meine Schwiegermutter mal fragen, auf die Schnelle habe ich

  6. Sabine

    Probier Mal diese E-Mail Adresse: michel@seychelles.sc, hab ich noch gefunden.

  7. @Ines: Wenn etwas zum Duzen herauskommt, schreibe ich darüber. Ich habe einen einfachen Essay dazu als Grundlage verteilt (von 1980, von Dieter E. Zimmer) mit dem Auftrag, noch eine weitere wissenschaftliche Quelle zu verwenden.

    @Rina: Ich bin für jede Spur dankbar! Immerhin klafft eine Lücke von zwanzig Jahren in den bisherigen Recherchen.

    @Sabine Probiere ich aus!

  8. Duzen und Siezen im Netz finde ich auch super spannend! In der Wikipedia ist Duzen ueblich, es giant sogar eine Erlaeuterungsseite dazu. Per default duze ich auch andere Blogger*innen und Menschen auf Mastodon – ausgenommnen solche Bloggerinnen, die ihrerseits die Leserschaft Siezen. Die Sieze ich dann zurueck, auch auf Mastodon…

    LG

  9. Helge

    Kenne weder das Spiel, noch kann ich etwas zur Aufklärung beitragen – ich fand es nur absolut abgefahren, wie klein die Welt ist, dass hier Leute den Spieleerfinder persönlich kennen, wenn auch vor vielen Jahren. Spannend!

  10. Ja, Helge, das ist toll! Internet kann so schön sein. (Leider habe ich noch keine Reaktion auf meine E-Mail erhalten.)

  11. Martin

    Hallo, gab es zu diesem Thema noch weitere Erkenntnisse? Interessanterweise bin ich heute mit selbigem Roman fertig geworden und habe nun auch schon einige Zeit nach dem Spiel gesucht. Würde mich über ein Update freuen. LG

  12. Leider nein, auf meine E-Mail gab es keine Antwort. Ein Freund hat ein wenig Kontakt zu William Voltz‘ Sohn, aber da kam bisher auch noch nichts heraus. Aber schön, dass ich nicht der einzige bin, der sucht – vielleicht wird das hier die Anlauf- und Sammelstelle.

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