Alles muss raus! (1)

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Es stimmt ja gar nicht, dass alles raus muss. Überhaupt nicht. Aber ich komme gerade zwei Wochen ohne Kartoffelkiste aus der Genossenschaft aus (in der viel Gemüse drin ist und nur selten Kartoffeln, für die aber die jährlichen Joker genommen wurde) und bin allein zu Hause, weil Frau Rau das Oktoberfest flieht, und nutze die Gelegenheit, Zutaten aufzubrauchen, die zu lange hier sind.

Die ersten Tage über gab es restliche Auberginen und restliche Kutteln, bei denen Frau Rau noch mitgegessen hat. Jetzt ist dann aber mal gut mit Kutteln. Ein Liter Milch musste weg: Pudding gemacht, der nach und nach am Abend gegessen wird. (Puddingpulver war keines da, also Stärke genommen, Vanillinzucker, Vanillearoma, gelber Farbstoff, von dem ja eine Riesenmenge da ist.)

Neue Milch ist schon gekauft. Nicht gestürzt, weil ich den Pudding etwas weicher wollte. Das Rote ist Grenadine.

Zwei Schalotten und eine fast leere Packung Reis wurden mit einem Teil des restlichen Kimchi im Kühlschrank und zwei Eiern zu leckerem fried rice für das Mittagsessen in der Schule. (Mit Currypulver und Sojasoße und Rest frischem Ingwer.) Kein Foto.

An einem Abend habe ich das Mittagessen für den Tag darauf, wieder in der Schule, zubereitet:

Bis auf das Kimchi (immer noch nicht alles) und etwas versteckten Ingwer waren das alles keine Reste, sondern frisch gekauftes Gemüse. Die Reste waren die Reismehlplatten, mit denen daraus Sommerrollen wurden:

Ich bin nicht gut im Rollen. Das war vor Jahrzehnten noch so, als ich mal rauchte. Die Sommerrolle gibt es mit etwas süßer Sojasoße (Fehlkauf, aufzubrauchen).

Danach gab es Manfredine mit Tomatendose und halber Karotte und Frühlingszwiebeln noch von den Sommerrollen. Das Aufzubrauchende waren die Manfredine (davon sind zu viele im Haus, außerdem halbvollkorn):

Dabei ging auch das restliche Chilisalz aus dem Kartoffelkombinat weg. Ich brauche kein Chilisalz, denn ich habe Salz und ich habe Chili. Dann gebt mir lieber die frischen Chilis, mit denen fällt mir schon etwas ein. – Manfredine: Das ist der ursprüngliche Name der Pastaform, die seit 1902 Mafaldine heißt, zu Ehren der Geburt von Mafalda, einer Tocher des italienischen Königs Viktor Emanuel III von Italien. Im Konzentrationslager Buchenwald umgebracht; Geschichte ist immer bei uns.

Danach: Die Hälfte der nicht ganz gar gekochten Manfredine hatte ich aufbewahrt, um sie am Tag darauf mit Bergkäse als eine Art Kässpatzen zu essen. Wenn man die Portionen nicht zu groß macht, geht das ganz gut.

Keine Reste, aber Experimente: Nussbutter (beurre noisette) gemacht, und jetzt stehe ich da und habe Nussbutter. Nicht so gut wie neulich beim Essengehen, aber ein Anfang. Aus Übermut an Marmite-Toast getestet:

Stört nicht, bringt aber auch nichts.

Und dann gab es noch von weiterer, frisch gekochter Pasta eine Variation von Linsen mit Spätzle. Nicht die richtigen Linsen, schon gar keine Spätzle, aber durchaus akzeptabel:

Die Linsen halten sich natürlich, müssen aber weg wegen Doppelung. Die zweite Woche dann nächste Woche. Geplant sind bisher noch zweimal Pasta, einmal chinesischer Schweinebauch, ein Topf Chili mit corn bread. Und ein Würfel Hefe müsste weg.


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5 Antworten zu „Alles muss raus! (1)“

  1. Danke für die Manfredine, die Geschichte war mir ganz neu.

  2. Wir essen auch gerade die Gefriere leer; leider kommt aber immer wieder was dazu …

  3. Zum Fried Rice, oder genauer gesagt zum Egg Fried Rice, da auch Ei drin ist: Currypulver gehört da normalerweise nicht rein, ausser man macht indisch-chinesische Fusionsküche. Kann man natürlich machen; ich kann mir vorstellen, dass es gut war. Ich kenne dieses Gericht vor allem durch den chinesisch-malaysischen Youtube Komiker Nigel Ng, bzw. seine Kunstfigur „uncle Roger“. Sein Klassiker ist seine Kritik an Jamie Olivers Egg Fried Rice:
    https://youtu.be/t_KdbASIkB8?si=Yz_KEc_gNtjWN99e
    Inzwischen stiess ich auf ein online Rezept einer Chinesin, das sehr schlicht und puristisch daherkommt, aber trotzdem erstaunlich gut schmeckt, besonders wenn man mit Glutamat (oder wie ich mit Aromat) nachwürzt:
    https://youtu.be/BnR2byLhjXE?si=HDbv-dw83q5aqyGX
    Uncle Roger predigte immer gerne, dass dies ein sehr schlichtes Rezept sei, mit nur drei „Zutaten“: Egg, fry und rice. Trotzdem veröffentlichte er neulich ein Video, wo er deutlich mehr Zutaten verwendet, unter anderem auch Sojasauce und Sesamöl:
    https://youtu.be/zu-LhcYTKQI?si=fVv1jQht7SLK–kp
    Also in Stein gemeißelt ist da nichts. 😀 Ich werde das auch mal probieren.

  4. Gefriere leer essen: Das kenne ich. Ich versuche das seit längerer Zeit, als ich zugeben möchte. Einmal war ich knapp davor, und habe die entschiedensten Vorsätze für die Herbstferien. Oder Weihnachtsferien.

    Egg Fried Rice: Fusion, richtig! Ein chinesischer Kommilitone hat mir den Fried Rice beigebracht, und zwar mit dem Ei am Ende in der Pfanne (wozu man halt den Rest erst einmal zur Seite schiebt) – ohne Curry natürlich, aber mit Knoblauch und grüner Paprika. Auch Sesamöl, aber das lasse ich meist weg. Ich mache gern Currypulver rein und nähere mich dem Nasi Goreng. Bei mir ist das meist für Reste, hier etwa Kimchi.

    Danke für die Videos, ich habe mir gleich eine Reihe Unvle Roger angeschaut!

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