In den Osterferien habe ich mal beim Probestudium Informatik an der LMU vorbeigeschaut und auch einen Schüler von mir getroffen. Die sechs Jahre zuvor war ich jeweils daran beteiligt gewesen, mit Workshop und so, aber es ist schön, die Osterferien auch mal mit freien Tagen beginnen zu können.
Am letzten Freitag war ich an einer befreundeten Uni als Referent eingeladen, eher so als Trainer, oder Coach, oder was auch immer. Und Mensch, habe ich mich verrückt gemacht davor. Es ging darum, dass künftige Informatiktutoren – also Studierende, die die Übungen zu den Vorlesungen begleiten, die Übungsaufgaben korrigieren, Teilnehmerfragen beantworten – einen ganzen Tag lang einen Workshop dazu kriegen sollten, der sie aufs Tutorensein vorbereit. Oder so. Und weil ich so etwas noch nie gemacht habe, habe ich zugesagt.
Wenn ich weiß, was ich Leuten beibringen soll, dann kann ich das. Aber in den ersten Jahren in der Schule, an der Uni, und auch jetzt wieder – da habe ich immer große Zweifel, was ich überhaupt beibringen soll, udn wieviel sich überhaupt in Veranstaltungen lernen lässt. Und gerade lehren… woher soll ich denn wissen, wie das geht? Ich weiß, wie ich das mag, und ich das mache, aber das ist doch nicht allgemein gültig.
Obendrein wurde ich für die Veranstaltung gut bezahlt, wollte also wirklich auch etwas bringen. Nun, es lief dann doch ganz glimpflich ab.
Allerdings war ich unrasiert. Denn am Sonntag danach war ich Haar- und Bartmodell bei einer Friseurschulung. Man hatte mich darauf angesprochen, und weil ich so etwas noch nie gemacht habe, habe ich zugesagt. So ist das halt immer. – Aufgeregt war ich da aber nicht. Aber doch, wenn man dann mit dem Rasiermesser rasiert wird, zweimal, dann denkt ein Germanist schon automatisch immer an den Barbierjungen von Segringen. (Und Western, also ich zumindest.)
Zum Friseur gehe ich gerne, auch wenn es für den mit den Jahren immer weniger zu tun gibt. Ray Bradbury fasst das in Death is a Lonely Business schön zusammen, indem er den Anfang von Moby Dick abwandelt:
Every time it is a damp drear November in my soul I know it is high time to go from the sea again, and let someone cut my hair.
Vorher-/Nachher-Bild:


(Und ja, der letzte Haarschnitt ist nicht so lange her, deswegen sieht man obenrum nicht so viel.)
Und ein bisschen etwas Friseurliches habe ich auch gelernt, weil ich ja zugehört habe, wie der Ausbilder den Kursteilnehmern das erklärt hat.
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