Das erste Mal bin ich wohl in einem Johnny-Hart-Cartoon darauf gestoßen („Neander aus dem Tal“ / „B.C.“). Dort rollt einer den Berg hinunter und liest nacheinander die Schilder: „Kurve scharf / Abfahrt wild / Schau auf die Straße / Nicht aufs Schild“. So etwas merke ich mir, ich weiß auch nicht warum.
Dann kamen mir immer wieder mal Hinweise auf „Burma Shave“ unter, nicht zuletzt etwa bei dem gleichnamigen Lied von Tom Waits. Oder bei Thomas Pynchon, Gravity’s Rainbow, S. 65 meiner Ausgabe (ich hab’s nie zu Ende gelesen, aber wohl immerhin mal bis dorthin geschafft).
Das war Jahre, bevor ich wusste, wie man ein Lexikon bedient. Das Internet war damals noch gar nicht gefunden.
Jetzt weiß ich’s endlich, nicht zuletzt dank Frank Rowsome, Jr., The Verse By the Side of the Road: Reklame für rasierpinselfreien Rasierschaum von 1927 bis 1963. Die Firma Burma Shave stellte entlang der reichlichen und damals noch weniger befahrenen Landstraßen der USA Schilder auf, rot mit weißer Schrift. Meist jeweils sechs Schilder mit je einer Zeile eines Gedichts; die letzte Zeile war dabei immer „Burma Shave“. Versmaß, Reim, Tonfall und typische Themen kann man den folgenden Beispielen entnehmen:
Frauen
His cheek
Was rough
His chick vamoosed
And now she won’t
Come home to roost
Burma-Shave
If your peach
Keeps out
Of reach
Better practice
What we preach
Burma-Shave
To kiss
A mug
That’s like a cactus
Takes more nerve
Than it does practice
Burma-Shave
Verkehrssicherheit
On curves ahead
Remember, sonny
That rabbit’s foot
Didn’t save
The bunny
Burma-Shave
Violets are blue
Roses are pink
On graves
Of those
Who drive and drink
Burma-Shave
Frauen und Verkehrssicherheit
The place to pass
On curves
You know
Is only at
A beauty show
Burma-Shave
Hygiene
His brush is gone
So what’ll we do
Said Mike Robe I
To Mike Robe II
Burma-Shave
My job is
Keeping faces clean
And nobody knows
De stubble
I’ve seen
Burma-Shave
Süß.
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