Gestern abend war Kurstreffen des Englisch-Leistungskurses. Wer’s nicht kennt: Üblicherweise treffen sich die Leistungskurse zusammen mit dem Kursleiter in informellen Rahmen, einige Male im Jahr. Um sich kennen zu lernen, um sich einen netten Abend zu machen.
Ich lade am liebsten die Schüler zu mir nach Hause ein, aber erstens wohne ich doch recht weit vom Schulort entfernt, zweitens beäugen das die Kollegen etwas misstrauisch (da sie fürchten, dass Schüler nun verlangen könnten, auch ihre Wohnung zu sehen) und drittens ist das den Schüler vielleicht gar nicht so recht. Also dränge ich mich nicht auf, wie ich, glaube ich, ohnehin eher zurückhaltend bin bei solchen Treffen.
Ich bin unsicher, wie ich mich benehmen soll, denn die Schüler außerhalb des Klassenzimmers kenne ich kaum, und mit fremden Menschen bin ich oft nicht sehr geschickt. (Von glücklichen Ausnahmen abgesehen.) Dabei gefallen sie mir dort noch besser als in der Schule: Sie sind freundlich zueinander, vertraut im Umgang, höflich und einfach überhaupt nur nett. Da sehe ich keine Probleme mit der Jugend Von Heute.
Klar sind nicht alle gleich geschickt bei geselligen Veranstaltungen, und nicht alle fühlen sich gleich wohl. Kenne ich.
Wir trafen uns privat bei einer der Schülerinnen zu Hause. Es gab wunderbare Speisen, unter anderem einen Schokoladenkuchen mit Karamelflan oben drauf; andere Schüler brachten etwas mit, die Gastgeberin kümmerte sich wunderbar um alles („Wer möchte einen Espresso?“), ein Schüler fuhr mich am Schluss zur S-Bahn.
Wir haben früher Batida de Coco getrunken, der fristet seit langem ein Schattendasein; Bailey’s – immer noch sehr beliebt – gab es zu meiner Zeit noch nicht. Anscheinend ist Kirschlikör zur Zeit beliebt, aber nicht yo mama’s Kirschlikör, sondern in deutlich jugendlicherer Flasche. Es ist aber nicht so, dass viel getrunken worden wäre.
Dazwischen haben wir ein bisschen gepokert. Ich habe mich in Hold ‚em einführen lassen, dem ich mich immer verweigert hatte, und den jungen Leuten Seven-card stud und Five-card draw gezeigt. Pokertisch und Chips waren da.
(Ich merke übrigens die Mehrarbeit: Ich komme nicht mehr so viel zum Schreiben. Dabei war doch noch Einiges mehr los in dieser Woche.)
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