Nachtrag: Blog-Empfehlung kommt morgen, hab’s vergessen.
Bald höre ich auf mit diesem Zählen.
Wenig Schule heute; in der 11. Klasse habe ich bei der literarischen Erörterung an der Tafel die Kategorien:
- Brot-und-Butter-Behauptung
- Triviale Behauptung (Oblaten)
- Überflüssige/nicht zum Thema gehörende Behauptungen (Alufolie, Gräten, abgeschnittene Fingerkuppen)
- Kühne Behauptungen/Marzipan-Behauptungen (auch: Rosinen-Behauptungen)
eingeführt.
Brot-und-Butter-Behauptungen sind wenig spektakuläre, aber notwendige Behauptungen; wenn man genügend davon im Aufsatz hat und sonst nichts, ist das immer noch ausreichend, ansonsten mangelhaft. Triviale Behauptungen kosten nur Zeit, weglassen. Nicht zum Thema gehörende Behauptungen geben Abzug. Für sehr gute bis befriedigende Arbeiten braucht man Kühne Behauptungen. Ein Maß für die Kühnheit einer Behauptung, ist der Aufwand, den man beim Begründen der Behauptung treiben muss. (Hm. Vielleicht sollte ich auch noch Tollkühne Behauptungen einführen.)
Beispiele (zu Nathan der Weise), aus der Stunde heute:
„Die Christen im Stück können sich erst dann entwickeln, wenn sie ihre Religion abgelegt haben.“ (Marzipan)
„Der Patriarch ist ein machtgieriger Mensch.“ (Brot-und-Butter)
„Der Papst heute…“ (gehörte nicht zum Thema)
Leider habe ich mir nicht mehr Schüler-Behauptungen merken können, da waren richtige gute dabei.
Wir haben zu einem gegebenen Nathan-Thema in kleinen Gruppen Behauptungen gesammelt und danach ein Los von vier Taschenbüchern versteigert, die ich zufällig dabei hatte und eigentlich dem Englisch-Leistungskurs andrehen wollte. Jede neue vorgetragene Behauptung sollte besser (kühner, interessanter) sein als die vorhergehenden. Die kühnste noch begründbare Behauptung erhielt den Zuschlag, ihre Begründung wurde Hausaufgabe, die Gruppe erhielt die Taschenbücher, die eher ein symbolischer Preis waren.
Also, mir hat’s Spaß gemacht.
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