Die letzten drei Tage war ich relativ kurzfristig in Dillingen als Teilnehmer in einem Kurs an der Akademie für Lehrerbildung. Wie immer war alles hervorragend organisiert, die Atmosphäre bierklösterlich-abgeschieden; bis zum Essen hatte ich jeweils reichlich Hunger und auch das Gefühl, mir den Hunger verdient zu haben – schien er mir doch anzuzeigen, dass ich die Stunden zuvor zwar nicht Holz hackend, aber doch produktiv arbeitend verbracht hatte.
Der Kurs selber war auch sehr interessant und lehrreich, vielleicht mal später mehr dazu. Professionell gemacht. So habe ich mich auch getraut, nicht auf Papier mitzuschreiben, sondern gleich in meinen Laptop zu tippen.
Es ist nur ein eher preiswertes Subnotebook von der Stange, zweieinhalb Jahre alt, technisch harmlos. (Testbericht.) Aber es sieht gut aus, hat abgerundete Ecken, ist weiß, so dass es auf den ersten Blick gern bestaunt und für ein Apple-Produkt gehalten wird. Und es ist klein, kleiner als DIN A4, passt in die Schultasche und ist trotzdem 1280 Pixel breit. Ein Subnotebook halt, und die sind nicht so arg verbreitet. Wer hauptsächlich am Notebook arbeitet und nicht am Rechner zu Hause, der braucht ja auch ein größeres Gerät. Vier Stunden Akkulaufzeit, leise, VGA-Ausgang für Beamer, Miniklinke rein und raus für den Ton. Allerdings ist der Tonausgang irreparabel kaputt, weil mir mal ein Klinkenstecker darin abgebrochen ist, Wenn ich also Filme abspielen will und mit dem Ton zu den Lautsprechern möchte, muss ich eine USB-Soundkarte einstecken, etwa halbdaumengroß, gibt’s für 20 Euro. Funktioniert problemlos ohne Konfiguration sowohl unter WinXP wie auch unter Ubuntu.

Interessanterweise lag unser Raum im Bereich des Akademie-WLAN. (Ich weiß nicht, ob es das dort flächendeckend gibt oder nur nur in Teilbereichen. Bis in den vierten Stock reicht es jedenfalls nicht hinauf.) Und mein Laptop hatte noch von meinem letzten Besuch das Passwort dafür gespeichert. So ein griffbereites WLAN bei Vorträgen hat Vorteile. Kurz bei Wikipedia nachschlagen, was eine bestimmte Abkürzung bedeutet; Zitate kopieren und einfügen statt abtippen, Jahreszahlen heraussuchen – diese Art der Recherche geht schnell und automatisch; soviel Multitasking kann sein. Und angegebene Links kann man gleich in seine Linksammlung bei delicious oder Mr Wong einfügen.
Zum Thema Links: Man sollte eigentlich keine Links mehr abtippen müssen. Wenn ich mit meinem Leistungskurs in den Computerraum gehe, wäre es schön, wenn die Schüler bereits ein Dokument mit den wichtigen Links vorfänden. Das kann online oder offline sein, Word oder HTML, Hauptsache anklickbar. Noch praktischer wäre es, wenn die Schüler nur zu meiner vorbereiteten Schlagwort-Seite bei del.icio.us gehen müssten. Unter http://del.icio.us/HerrRau/lk1 kann zum Beispiel jeder vom Computerraum ebenso wie später von zu Hause aus auf alle Links zugreifen, die ich mit dem Schlagwort „lk1“ versehen habe, will heißen, die ich für den LK in einem bestimmten Zusammenhang für wichtig erachte. Das ist flexibler als eine feste Liste. (Natürlich sind diese Links auch noch mit anderen Schlagwörtern gekennzeichnet.)
Leider habe ich mich noch nicht daran gwöhnt, das so zu machen, und so oft bin ich auch nicht im Computerraum. Aber zumindest bei linklastigen Seminaren an der Uni ist es doch hoffentlich schon so?
Eine Schwierigkeit: Wenn jemand in seinen Laptop tippt oder blickt, sieht man nicht, ob er sich gerade Notizen macht oder schnell den Feedreader oder die E-Mail abruft. (So bilde ich mir das zumindest ein – vermutlich sieht ein Dozent heutzutage sofort, wer nebenbei surft.)
Braucht jeder einen Laptop? Nein. Ich denke, das würde eher stören. Ein Mitschreiber pro Gruppe sollte reichen. (Aber wie macht man das an der Uni bei einer Vorlesung? Laptops generell verbieten? Sich resigniert einem Wall von aufgeklappten Laptopdeckeln gegenüberstellen? Oder darauf vertrauen, dass sich eine mittlere Laptopdichte von selbst einstellt?)
– Für die Tage darauf war übrigens eine Multiplikatoren-Fortbildung angekündigt für das BaySVP – das neue bayerische Schulverwaltungsprogramm, den Nachfolger von WinSV. Hätte mich schon auch interessiert.
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