Gestern im Regionalexpress: Ein Schwarm junger Frauen, die Junggesellinnenabschied feierten, traf auf ein Rudel junger Männer, die ähnliches trieb. Großes Hallo. Ich wusste gar nicht, dass man das jetzt so macht. Die heiteren jungen Menschen verkauften Schnäpse und Kondome und irgendwelchen Scheiß, pfiffen auf Trillerpfeifen und stießen mit Bierflaschen an.
Wer möchte bloß mit so schlechtem Karma in die Ehe gehen?
Ehrlich gesagt, es war gar nicht so schlimm. Zumindest verbrachten sie einen Großteil der Zeit zwischen den Waggons, oder in einem anderen Waggon, vielleicht auch, weil bei uns kein Platz war. Es hat mich sehr an U- oder S-Bahn-Fahrten erinnert, bei denen Leute mit Gitarre einsteigen, kurz was vortragen und dann auf Geldsegen hoffen. (In Manhattan waren die sogar richtig gut. In Lokalzügen hier: weniger.) Allerdings blieben die Leute bis nach München im Zug, was den Charme etwas minderte. Man fährt wirklich über eine Stunde aus der Provinz nach München, um dort zu feiern?
Der Krieg ist der Vater aller Dinge, und wohl auch dieses Bankerts. Früher zogen nur die „Ausscheider“ brüllenden Horden durch die regionaleren Innenstädte, aber seit immer weniger zum Bund müssen, sucht sich der Schreitrieb wohl andere Anlässe. Heute abend ist ja auch wieder EM.
Schreibe einen Kommentar