Ich mag ja solche inkorrekten Erkenntnisse. Auch weil ich weiß, dass manche Dinge gegen die Intuition und trotzdem wahr sein können. Deshalb:
„Young children who are smacked by their parents grow up to be happier and more successful than those who have never been hit, research claims.“
Laut einer (amerikanischen) Studie sind Erwachsene, die im Alter von 2-6 Jahren auch schon mal einen Klaps von ihren Eltern gekriegt haben, im späteren Leben erfolgreicher und zeigen auch weniger negatives Verhalten (Depressionen, Gewalttätigkeit). Wer auch zwischen 7 und 11 Jahren noch geschlagen wurde, zeigt allerdings weniger wünschenswertes Verhalten, ist aber immer noch erfolgreicher. Und wer mit 12 Jahren oder später noch geschlagen wird, zeigt im Durchschnitt schlechteres Verhalten und ist weniger erfolgreich.
Ist natürlich nicht PC. Und muss auch gar nicht sauber sein; ich kenne die Studie nicht, aber eine bloße Korrelation sagt natürlich noch gar nichts über Kausalität aus. Trotzdem, auch heilige Kühe können wissenschaftlich untersucht werden. Allerdings: selbst wenn sich die Studie bestätigen sollte (was bei derartigen Studien kaum möglich ist), sollte man Kinder nicht schlagen. Positives Verhalten als Erwachsener und Erfolg ist schließlich nicht alles.
Und das nächste:
— Schulleitern droht Strafe: Der Rheinland-Pfälzer Nordrhein-Westfalener Schulleiter Jack Onkelbach und sein Stellvertreter Werner Blug hatten eine Stellenanzeige in der Rheinischen Post aufgegeben, in der sie – enttäuscht vom dortigen Kultusministerium – eine neue Schulministerin suchten. Sie hatten allen Grund dazu (siehe Link), trotzdem wurde jetzt ein Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet. Unter anderem seien sie ihrer „Pflicht zur Mäßigung und Zurückhaltung bei politischer Betätigung“ nicht nachgekommen.
Respekt. So eine Schulleitung gefällt mir. Nicht jeder Verweis ist ein Zeichen dafür, dass man ein schlechter Schüler ist; nicht jedes Disziplinarverfahren ein Makel. Ich bin selber leider zu brav. (via TeachersNews)
Gibt es eine Net Generation? Nö. Ich klaue mal das Zitat von Rolf Schulmeister beim verlinkten Jochen Robes:
„Der bedeutsamste Vorwurf, den man den Schreibern der Millenials oder der Net Generation machen kann, ist der, dass sie mit dem Klischee der Generation die fundamentale Diversität der Jugend bzw. der Lernenden zukleistern und damit genau jene Lernercharakteristika verdecken, die für Erzieher und Pädagogen, für Lehrer und Hochschullehrer essentiell sind.“
Schüler sind zu verschieden, als dass sie alle der Web.20-Digital-Native-Generation angehören sollten, auch wenn die „Propagandisten der Net Generation“ manchmal anders klingen. Gefällt mir. Aber ich habe mich noch nicht damit beschäftigt, Schulmeisters Arbeit noch nicht mal gelesen, zugegeben.
Die Ethnologin Danah Boyd untersucht – eben auch schon wieder wissenschaftlich – das Verhalten von Social-Media-Nutzern.
The Microsoft researcher, who has made a career from studying the way younger people use the web, doesn’t think much of the widely held assumption that children are innately better at coping with the web or negotiating the hurdles of digital life. Instead, she suggests, they’re pretty much like everyone else.
Das klingt nachvollziehbar. Interessant finde ich auch ihren Gedanken, dass Jugendliche genauso wie Erwachsene ihre Privatsphäre schätzen – nur dass die Wohnung zu Hause für sie weniger privat ist als Teile vom Web, weil sie dort die Hausherren sind und in der WOhnung nun mal nicht.
Glücklicherweise erinnert mich Kathrin Passigs schon zu Recht vielerorts gelobtes „Standardsituationen der Technologiekritik“ daran, dass ich vielleicht nur ein alter Zausel bin, der in die nächste Stufe der Technologiekritik gerutscht ist und die dadurch vorgeschriebene Rolle nun mustergültig erfüllt. (Der Text war leider zu lang für die Deutsch-Klausur.) Immerhin, in acht Jahren kriege ich schon meine erste altersbedingte Ermäßigung und muss ab dann fürs gleiche Geld eine halbe Unterrichtsstunde pro Woche weniger arbeiten. Das hat mich schon ein bisschen erschreckt, denn der Zeitraum bis dahin ist durchaus schon überschaubar.
Nachtrag: Ach ja, und hier noch etwas aus der FAZ zum Thema Vergleichbarkeit von Noten zwischen Bundesländern: Verglichen wurden Hamburg und Baden-Württemberg. Tenor: Für gleiche Leistung gibt’s in manchen Fächern (Mathematik) deutlich unterschiedliche Noten, in anderen Fächern (Englisch) eher vergleichbare. Problematisch werde es dann, wenn für die Universitätszulassung eben nicht nur der Abiturdurchschnitt, sondern einzelne Fachnoten herangezogen würden. Denn die seien bei einem Vergleich zwischen Bundesländern eben wenig aussagekräftig.
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