Der Generalbundesanwalt sieht keinen Anlass – keinen Grund? keine Möglichkeit? – gegen das systematische Ausspähen unserer Daten durch die USA zu ermitteln. Er ist weisungsgebunden dem Justizministerium gegenüber; ich gehe davon aus, dass auch das Justizministerium keinen solchen Anlass sieht.
Das ist ein Armutszeugnis. Oder zumindest ein Offenbarungseid. Dahinter kann eigentlich nur die Einstellung stecken, dass es letztlich in Ordnung ist, wenn die guten Staaten einander abhören, dass Deutschland von der Freundschaft zu den USA und von den für den eigenen Geheimdienst ausspionierten Daten zu sehr profitiert, als dass man Unstimmigkeiten mit den USA riskiert. Dass es okay ist, wenn Merkel und ich abgehört werden. Diese Haltung verstehe ich völlig. Das ist pragmatisch.
Aber dann soll die Regierung das bitte so sagen.
— Für die Schule: Mal mit einigen Schülern eine kleine Kryptoparty veranstalten? Nicht viel, nur PGP, Thunderbird, das Plugin dazu, Schlüsselverwaltung. Allein der Aufwand, ein eigenes Mailprogramm zu verwenden statt der Webschnittstelle, die die meisten verwenden, ist allerdings groß.
Erstens ist es cool, verschlüsselte Mails verschicken zu können, zweitens sensibilisiert es für den Gedanken, dass man Dinge verbergen darf.
(Dass man das leicht umgehen kann, wenn man bei mir einbricht, physikalisch oder mit Staatstrojaner, und mir einen Keylogger unterjubelt, ist eine andere Sache.)
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