Mit dem Deutsch-Leistungskurs bin ich regelmäßig in die Glyptothek gegangen, zum Thema Klassik, vielleicht auch zu einem abendlichen Vortrag. (Dann fällt auch nichts aus für die Kollegen.) Seit Jahren war ich nicht mehr dort, aber heute war Wandertag der Q11, ich ging mit dem Kunstkurs mit, und der ging tatsächlich dorthin. Ich durfte meine Sprüchlein zu archaischer, klassischer und hellenistischer Plastik loswerden, aber hauptsächlich ging es darum, dass die Schüler zeichneten. Diesen archaischen Jüngling etwa:
Und ich musste auch mitzeichnen. Hier mein Ergebnis:
Bin so mittel zufrieden. Die Schülerergebnisse, das freut mich, waren besser als meins, aber mit den Füßen und dem linken Arm hatten wir allen Probleme. Îch werde jedenfalls nicht den Beruf wechseln.
So ein archaischer Jüngling heißt Kuros (Plural Kuroi). Der hat ein feines Lächeln im Gesicht, aber keine individuellen Züge, will heißen: die sehen irgendwie alle gleich aus. So ein Kuros steht ganz gerade da, ein Fuß etwas weiter vorn, aber Schultern und Körper ganz gerade.
Die Klassik arbeitet dagegen mit Spielbein und Standbein, da ist ein Knick in Hüfte und Schulter. Die Züge sind aber auch nicht individuell, sondern idealisiert. Ein paar Schüler haben auch so etwas gezeichnet:
Und danach gibt es die hellenistische Epoche – realistischer, mit Kleidung, mit individuellen Charakterzügen. Das ist die Zeit, von der die deutsche Klassik so schwärmt. In der Glyptothek gibt es den berühmten Barberinischen Faun, ohne Bocksfüße, aber sehr lasziv. Daneben gibt es hier noch die trunkene Alte und einen Knaben mit der Gans.
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