Neulich im W-Seminar, Tafelanschrift:
Habilitationsschrift
Doktorarbeit (Dissertation)
Masterarbeit
Bachelorarbeit
Seminararbeit
W-Seminar-Arbeit
Referat
Damit die Oberstufenschüler wissen, was es so an Arbeiten gibt und wo die W-Seminar-Arbeit hinführen soll. Jede Arbeit soll, habe ich jedenfalls behauptet, eine Frage stellen und beantworten. Und dann haben wir Fragen gesammelt und überlegt, auf welcher Ebene die wohl am ehesten zu beantworten wären. Manche Fragen sind einfach zu umfassend für ein W-Seminar-Thema. Oder überhaupt zu umfassend: Zu „Einfluss des Menschen auf die Umwelt“ kann man einen Essay schreiben, aber keine wissenschaftliche Arbeit, da müsste man die Frage viel enger stellen. Und ja, auch das Schülerreferat soll eine Frage stellen und beantworten und sich nicht in einer Inhaltsangabe erschöpfen.
Dann haben wir uns ein paar Doktorarbeiten an der LMU München angeschaut, auf Schülerwunsch in den Bereichen „Antike, mittelalterliche und östliche Philosophie“ und „Informatik“. Festgestellt: In der Informatik sind fast alle Dissertationen auf Englisch. Tja.
Bei einigen Arbeiten kann man schon am Titel erkennen, was die Frage ist: Und der Meister sprach…: Die Darstellung des Konfuzius in Texten der Zhanguo- und Frühen Han-Zeit oder Tunica – Palla – Vellata: Analyse figürlicher Darstellungen aus dem mediterranen Bereich in Spätantike und Frühmittelalter. Andere sind für meinen Geschmack wieder zu allgemein: Buddhismus und Moderne in China und Japan.
(Auch die TU München macht viele Doktorarbeiten und Habilitationsschriften digital zugänglich.)
So schöne Titel wie in manchen Doktorarbeiten können bayerische W-Seminar-Arbeiten allerdings nicht haben: aus technischen Gründen ist die Länge des Titels auf eine twitterartig kleine Anzahl von Zeichen beschränkt.
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