Vor ein paar Wochen war ich in Augsburg in der Freilichtbühne am Roten Tor und habe die Premiere von Kiss Me, Kate gesehen. Ich war lange nicht mehr dort, kann mich aber an Inszenierungen von West Side Story, Carmen und Schwarzwaldmädel erinnern. Auch mit Kiss Me, Kate verbindet mich viel; ich habe die Filmfassung rauf und runter gesehen als Kind.
Dabei festgestellt: Die Musik und weite Teile der Handlung sind sehr gut. Die Frauenfeindlichkeit drin, da sollte man bei modernen Inszenierung etwas gegenhalten, das müsste auch gehen. Es gibt immer noch viele Inszenierungen davon, in Deutschland, UK und USA. Gelernt: Die Nummer „Too darn hot“ von Ann Miller am Anfang des Films gehört eigentlich an den Beginn der zweiten Hälfte, gesungen vom Hintergrund-Ensemble ohne die großen Stars und passt da stilistisch viel besser hin. Aber sie brauchten wohl eine Nummer für Ann Miller, und im Film wird das damit erklärt, dass sie das vorsingt und -tanzt, ohne zu wissen, dass die Nummer aus der fiktiven Inszenierung gestrichen worde ist.
Außerdem gibt es da noch Hattie, die Garderobiere. In den englischen Aufführungen, die ich auf Youtube gesehen habe, singt sie bei der Eröffnungsnummer und im Ensemble mit. In vielen deutschen Aufführungen ist das auch so. In manchen deutschen Aufführungen (Bad Hersfeld 1989, auf LP und CD erschienen aber für mich nicht zugänglich; 1987/88 in Aachen) kriegt sie aber eine eigene große Nummmer, eine Art Traumsequenz: „Wenn man mich nur ließ.“
Wenn man mich nur ließ,
hätt‘ die Bühne
eine Heroine.
Wenn man mich nur ließ
Und jetzt frage ich mich: Was ist das für eine Nummer? Oft ist „From this moment on“, das ursprünglich aus einem ganz anderen Cole-Porter-Musical stammt, ein Teil von Kiss Me, Kate, eine Tradition, die mit der Filmversion begann. Allerdings ist das ein Duett; anderseits wiederum passt der Text oben aber rhythmisch ganz gut und ich kann mich an keine Version dieser Nummer in der Augsburger Inszenierung erinnern.
Wenn irgendjemand das weiß, würde ich mich über eine Nachricht freuen!
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