Im Mai bei Schwamm drüber gesehen, jetzt ausprobiert: webnetsim.de der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Unter diese Adresse findet man eine sehr hübsche, sehr leicht verständliche Simulation des Internets. Die Teilnehmenden können am Anfang zwischen drei Rollen wählen:
- Provider
- Haushalt
- Website-Anbieter
Ein HAUSHALT hat am Anfang nur einen simulierten WLAN-Router und ein Passwort dafür. Man kann dann Geräte an den Router hängen, etwa einen Computer, der daraufhin eine lokale IP-Adresse kriegt, oder ein Smartphone. Für dieses muss man allerdings erst am simulierten Computer die Adresse des simulierten Routers in den simulierten Browser eingeben (der Computer besteht nur aus dem Browser) und das WLAN einschalten und ein Passwort vergeben; mit diesen Daten kommt dann auch das Smartphone ins Netzwerk.
Um eventuelle Webseiten jenseits des heimischen Netzwerks aufzurufen, muss man den Router aber erst mit einem PROVIDER verbinden. Dazu muss auf irgendeinem anderen (echten) Rechner jemand die Rolle als Provider angenommen haben; auch da kriegt man einen simulierten Router, ein Passwort und vor allem eine IP-Adresse. Die muss man dem Kunden mitteilen, damit der sich mit dem Provider verbinden kann. Und man muss den eigenen Router mit den anderen Providern verbinden.
In einem weiteren echten Browser auf einem echten Computer (oder einem neuen privaten Tab, okay) hat weiterhin jemand die Rolle WEBSITE-BETREIBER übernommen und dort einen Webserver eingerichtet. Das ist ein simulierter Computer am simulierten Router, wobei der simulierte Router auf die gleiche Art wie ein Haushalt mit einem simulierten Provider an einem anderen echten Rechner verbunden sein muss, nämlich einfach durch Eingabe der simulierten IP-Adresse, die der Provider einem mitteilt. Übrigens ohne Passwort oder Bezahlung, das deckt das Modell nicht ab. Man kann für den Webserver aus vorgegebenen Webseiten wählen und hat dann ein Spiel oder einen Chat, oder man kann eigenen HTML-Code schreiben. (Jedenfalls den Inhalt des body-Elements, kopiert aus dem Miniprojekt der 7. Klasse oder handgeschrieben oder aus anderen Webseiten kopiert.)

Wir haben das im zweiten, größeren Teil einer Doppelstunde durchgespielt, im Anschluss an einen kleinen angekündigten Test zum Thema. Die Schüler und Schülerinnen kannten sich also ein bisschen aus, und so reichte meine knappe Anleitung für die jeweiligen Rollen, die ich jeweils an Paare verteilt hatte.
An der Tafel trugen die entsprechenden Paare ihre Provider-Firma mit ihrer IP-Adresse ein, und die Website-Betreiber ihre Webseite zusammen mit wiederum ihrer IP-Adresse. Das geschah allerdings nur so mäßig zuverlässig, man informierte sich doch eher links und rechts vom Platz.

(Die unterste dieser Adressen wird nicht zu einem Erfolg führen, sehe ich gerade, aber es blieb keine Zeit, das zu diskutieren.)
Was der Domain Name Service DNS ist, wusste die Klasse, jedenfalls theoretisch; ich habe zu dem Thema nichts gesagt und nichts auf die Anleitung geschrieben, die Schüler und Schülerinnen sollten erst einmal IP-Adressen eingeben. Aber natürlich hatten einige gleich herausgefunden, dass man – sinnvollerweise: als Provider – auch einen Rechner mit laufendem DNS an den Router hängen kann. Die Tabelle wird automatisch erzeugt, lässt sich aber anpassen.
WebNetSim ist eine schöne Ergänzung zum schon länger verfügbaren, nicht im Browser laufenden Filius:

Filius ist technischer und detaillierter, man kann sich sein eigenes Netz bauen und sehr viel gründlicher analysieren. Da hat ein Router auch mehrere IP-Adressen, weil er in mehreren Teilnetzen ist, die Rechner bestehen nicht nur aus Browser und man kann sämtliche Protokolle mitlesen. Aber man wird nicht gezwungen, an verschiedenen Rechnern mit verschiedenen Rechnern zu sitzen. Auch mit Filius kann man allerdings die Teilnetze an verschiedenen Rechnern verknüpfen, das scheiterte in den letzten Jahren aber immer an der Firewall in unserem Computerraum. Ich weiß nicht, ob sich da etwas geändert hat, die Firewall meldete sich auch bei WebNetSim manchmal, ließ sich aber wegklicken.
(Nach Ende der Stunde kündigten einige SuS an, sich noch im Klassenchat zum Weiterspielen vom heimischen Gerät aus zu verabreden.)
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