Meine Weihnachtskrippe (aktualisiert)

(5 Kommentare.)

(2006 schon mal gebloggt dazu, jetzt mit mehr Bildern.)

Als ich Kind war, hatten meine Eltern eine Krippe unter dem Weihnachtsbaum. Die wechselte alle paar Jahre, sie sahen alle sehr ähnlich aus, ich habe keine intensive Beziehung zu ihnen aufgebaut. Meine Großeltern, die nebenan wohnten, hatten immer dieselbe Krippe, und die hat mich immer mehr interessiert.

Diese Krippe wohnte unter dem Jahr in einer Holzkiste. „Vorsicht Glas!“ steht darauf, immer noch, und Reste eines Adressaufklebers. Die Kiste war wohl tatsächlich einmal mit der Post verschickt worden, vermutlich 1950er oder frühe 1960er Jahre, nicht unbedingt mit der Krippe darin.

Was mir an dieser Krippe so anders schien: Sie hatte einen gemauerten Turm. Der Stall war klar erkennbar hinter einem Wohngebäude angebracht. Sonst kannte ich nur so, hm, krippenförmige Krippen – schräges, symmetrisch spitzes Dach, Engel im Giebel. Sie sahen nicht einmal so aus, wie ich mir damals oder heute einen Stall vorstellte, sondern wie eine Krippe halt.

(In der 6. Klasse, glaube ich, sollten wir im Kunstunterricht Krippen basteln. Meine war kein Stall, sondern eine Höhle, aus Styropor gebastelt und angemalt. Wir hatten einen Styroporbastelkasten von Fischer-Technik zu Hause, da wurden Styroporstücke mit heißem Draht bearbeitet, also geschnitten und geformt. Es gab eine Art Glühdraht-Laubsäge und kleine Glühdrahtschlaufen als Modellierspatel.)

Im Blogeintrag von 2006 machte mich ein Kommentar auf die Firma hinter der Krippe und den meisten Krippenfiguren aufmerksam, Butzon & Bercker aus Kevelaer. Der heutige Katalog lässt das als möglich erscheinen, aber diese Krippe und diese Figuren gibt es nicht mehr. Die Figuren sind aus Kunstharz/Berkalith, denke ich. Meine Lieblingsfigur ist der Herbergsvater, der mit der Laterne aus dem Turm kommt – laut Kommentar handelt es sich eigentlich um den Josef. Aber bei uns stand er immer in der Tür, und ich fand das einen sympathischen Gedanken. Außerdem steht er links vom Jesuskind, und Josef steht traditionell rechts. Aber ja, die Haltung meines Josefs passt nicht ganz.


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Kommentare

5 Antworten zu „Meine Weihnachtskrippe (aktualisiert)“

  1. Pony Sonstwas

    Hat der Josef einen Stock in der linken Hand? Mit seiner Laterne wäre er ja dann auch ein Bild des Einsiedlers, wie er auf Tarotkarten dargestellt wird, der nicht selten aus dem Eingang einer ruinös wirkenden Klause tretend dargestellt wird. Sehr verdächtig…
    Der anbetende Hirte als Josef überzeugt nicht so recht.
    Kevelaer: vage Erinnerungen an einen Ministranten-Ausflug. Schließlich ist der Ort sowas wie das Altötting am Niederrhein.
    Fröhliche Weihnachten!

  2. Die linke Hand des Josef: schwer zu sagen, die scheint mal abgegrochen und recht ungeschickt angeleimt worden zu sein. Mein Großvater leimte alles, und nicht gut. Ein Stock wäre aber denkbar, die Tarotnähe möglich – eine arkane Ebene im Krippenbild?
    Frohe Tage dir auch!

  3. Natascha

    Hallo Thomas,
    die Krippe meiner Kinderzeit ähnelt Deiner, jedenfalls den Figuren nach – der knieende, Haarkranz-3-König kommt mir sehr vertraut vor, andere Figuren allerdings nicht. Soll ich einmal nachfragen bei meiner Mutter, ob sie ihre Figuren wohl abgeben würde (wurden seit Jahren nicht aufgestellt, wir haben andere?), gäbe es da Interesse?

    Herzliche Grüße
    Natascha

  4. Hallo Natascha, an Information über die Figuren habe ich großes Interesse. Allerdings habe ich auch selber beim Stöbern in Katalogen immer wieder geglaubt, Figuren wiederzuerkennen, die dann aber doch nicht die gleichen waren. Die Krippenfiguren sind sich ähnlicher, als ich dachte, vielleicht aus Prinzip, vielleicht deutet es aber auch wirklich auf gemeinsame Hersteller hin. Deshalb: nur wenn es keine zu großen Umstände macht!
    Herzliche Grüße, Thomas

  5. Joachim Seitz

    Danke für die Wortschatzerweiterung, Berkalith war mir bisher noch nie begegnet.

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