Einen Rechtschreibduden habe ich nicht mehr im Haus, aus Platzgründen, aber ich habe früher gerne darin gelesen, zumindest das vorangestellte Kapitel zu Korrekturzeichen – also wie man verschiedene Fehler beim Korrekturlesen markiert und Verbesserungen anmerkt. Dazu gehörten auch Satzfehler wie auf dem Kopf stehende Buchstaben („Fliegenkopf“), eine Letter aus einer falschen Schriftart („Zwiebelfisch“), doppelt gesetzte Zeilen („Hochzeit“). Wie gesagt, ich kann leider nicht mehr nachschauen, was noch alles dabei war; die Begriffe habe ich schnell aus Wikipedia gezogen. Ich mag ja Terminologie, wie ich überhaupt Fachsprache mag.
Ein paar Beispiele aus einem Fundus:

(Fliegenkopf am Ende der Zeile)

(hochgerutschte Zeichen am Zeilenende)

(eine Zeile doppelt; dafür fehlt aber eine andere)
Bei digitalen Büchern gibt es viele dieser Fehler nicht, mindestens einen aber schon: Zwiebelfische gibt es häufig, insbesondere bei Umlauten oder ß, wenn zum Beispiel im verwendeten Zeichensatz dieses Zeichen fehlt und automatisch ein Ersatzzeichensatz gewählt wird. Noch schlimmer natürlich, wenn gar die falsche Codierung ausgewählt ist (siehe Blogeintrag).
Außerdem gibt es bei Webseiten so viele CSS-Fehler, dass es scherzhafte Tassen und T-Shirts dazu gibt.
Aber jetzt ist es mir zum ersten Mal passiert, dass ich bei einem echten E-Book auf einem Amazon Kindle und einem legal dafür gekauften (also technisch und rechtlich: entliehenen, Eigentum erwirbt man dabei ja nicht) Buch so einen Fehler gesehen habe:

Gibt es beim Äquivalent zu Druckfehler auf Webseiten oder in E-Büchern auch schon so schöne Terminologie? Diese Art hier, wenn das HTML durchscheint, wie könnte man die nennen? Vielleicht ist das Handwerk dahinter noch zu jung für schöne Fachsprache.
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