Alles muss raus! (2)

Schweinebauch doppelt gebraten. Weg mussten in diesem Fall nicht die Zutaten (obwohl Frühlingszwiebeln noch vom Rezept davor übrig war), sondern das Rezept, weil Frau Rau Schweinebauch zwar mag, aber nicht so gut verträgt:

Na ja, war schon okay. Aber frei Hand schmeckt es mir besser: mehr fermentierte schwarze Bohnen, kein Szechuanpfeffer, dafür eingeweichte getrocknete Chilis. Und natürlich grüne Paprika, aber dafür konnte das Rezept nichts: Grüne Paprika waren auf meinen Wegen erst einmal nicht aufzutreiben. Das war neulich schon mal so, dass ich Umwege gehen musste, um grüne Paprika zu kriegen. Und aktuell finde ich keine schwarzen Oliven – ganz, in Lake, mit Stein. Nicht aufzutreiben. Was essen die Leute denn eigentlich?

(Mit der Brühe vom dafür gekochten Schweinebauch: am Tag danach Reis gemacht und mit dem jetzt wirklich letzten restlichen Kimchi gegessen.)

Abends dann mal die Manfredine carbonara, gar nicht schlecht:

Die sehen nur so trocken aus, so gehören die hier; sie sind sehr cremig. Es war irritierend, Carbonara nach meinem Standardrezept zu machen, nur als halbe Portion. (Diesmal aber kein Guanciale, sondern restliches Wammerl von den Linsen. Alles muss raus.)

Dann einen Chilitopf gemacht für zwei drei Tage, mit dem ich ausgesprochen zufrieden war:

Raus gingen dabei restliche Sojabröckel, ein Teil des restlichen, zu fein gemahlenen Grünkernschrots, restliche getrocknete Chilischoten – sechs oder sieben Stück, große, nicht allzu scharfe, uralte, vielleicht Kashmiri-Chilis von vor fünfzehn Jahren? Die aktuellen Gläser sind beschriftet; dieses war es nicht. Außerdem schwarze Bohnen, die nicht weg mussten, aber dazu gehören; und eine letzte Handvoll Belugalinsen. Die Dose Mais blieb erst einmal draußen, so zentral ist das Rausmüssen auch wieder nicht. Dazu eine Dose Tomaten, eine Zwiebel, Oregano, Kreuzkümmel. Vergessen: Knoblauch. Serviert mit corn bread, weil ich Lust darauf hatte.

(Die Vorgehensweise aufgeschrieben, weil ich das auch mal für Frau Rau kochen will. Und bis auf die Zwiebel sind das nur Sachen, die als haltbarer Vorrat ohnehin immer im Haus sind, das lässt sich also gut improvisieren.)

Das war mein Essen für Freitag, Samstag, Sonntag, Montag, Mittwoch. Dienstag und Donnerstag gab es die letzten Manfredine, nach einem erprobten Rezept von Rachel Roddy mit püriertem: Joghurt (na ja, Quark mit Milch verdünnt, was halt da war und weg musste), Knoblauch, Erbsen, dazu dann mehr Erbsen und Feta und darüber Pul Biber mit Pinienkernen in Olivenöl angebraten:

Sehr lecker. Die Manfredine sind schon gut, vor allem in diesen Zubereitungsformen, aber halt nicht so gut wie die Mafaldine. Zum einen sind sie eben halbvollkorn, und etwas schmaler, was dazu führt, dass sie längs auseinanderfallen und vor allem nicht diese typische Biss-Vielfalt haben, wegen der wir die Manfredine so schätzen.

Donnerstag gibt es dann wieder die Kartoffelkiste, hurra! Die werde ich Freitag bis Samstag anknabbern, danach kommt Frau Rau wieder zurück und isst mit.


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