Die Kommunikation zwischen Lehrern läuft meist im Lehrerzimmer über ein schwarzes Brett ab. Das ist einerseits viel zu klein, weil nicht alles Platz hat, was die Kollegen da so hinpinnen wollen, und andererseits viel zu groß, weil es viel Platz für das bietet, was Kollegen da so hinpinnen wollen. Wenn einen etwas davon interessiert, geht man zum Kopiergerät und macht eine Kopie davon.
Mir wäre ein E-Mail-Verteiler stattdessen lieber. Wem es ganz wichtig ist, der kann seine Mitteilung auch gerne zusätzlich ausdrucken und in einen Ordner packen, der dann im Lehrerzimmer herumliegt. Und natürlich zusätzliche Verteiler, für jedes Fach einen.
(Das ganze geht natürlich auch mit einem Forum oder echter Groupware. Aber ich halte E-Mail noch für die realistischste Möglichkeit, sich mit Kollegen auf eine Lösung zu einigen.)
Klar müssten diese Verteiler nur einem geschlossenen Kreis von Lehrern zugänglich sein. Und klar müsste man darauf achten, wer an welchen Verteiler etwas schreibt – für die fachinternenen Listen hat jeder Lehrer Schreibberechtigung, Nachrichten an alle eventuell nur über die Schulleitung; wenn nur bestimmte Klassen betroffen sind, stehen diese im Betreff der Mail. Eine Minimallösung, aber mir lieber als das aktuelle Suchspiel am schwarzen Brett. Zugegeben: ohne ein Verschlüsselungsprotokoll (SSL/TLS) ist das noch ein Problem. Andererseits: Alles muss man ja auch nicht über Mail regeln.
Ähnlich sieht es mit der SMV aus beziehungsweise deren gewählten Vertretern, den Schülersprechern, und den Arbeitsgruppen. Zwischen denen und den restlichen Schülern gibt es als Kommunikationsmöglichkeit nur das Weitersagen, das Posteraufhängen vor einer Schulparty, die Bitte um eine Durchsage über die Lautsprecher oder das Entsenden von Sprechern in die Klassen/das Ausrichten durch die Klassensprecher. Außerdem wird immer mal wieder ein SMV-Rundschreiben angekündigt, aber das schläft dann doch eher ein. Sehr viel Kontakt ist nicht da, vielleicht gibt es aber auch nichts zu sagen. Natürlich könnte es ein Forum dafür geben, oder einen Moodlekurs – für umsetzbar halte ich das allerdings nicht. Zu Groß die Anmeldeschwelle. Das können die aktiven Schüler benutzen, die sich auch in den Arbeitskreisen treffen. Wenn man wirklich möglichst viele Schüler erreichen möchte – zusätzlich zu den Postern natürlich – dann halte ich im Moment eine Mail als Rundschreiben für das beste.
Allerdings: das wäre natürlich eine große Verantwortung für die SMV-Vertreter. Schriftliche Kommunikation ohne Erlaubnis der Schulleitung ist ohnehin nicht erlaubt:
GSO §10 (3) 1 Die Verbreitung schriftlicher Mitteilungen im Rahmen der Schülermitverantwortung an die Schülerinnen und Schüler ist nur dem Schülerausschuss gestattet. 2 Sie bedarf der Genehmigung der Schulleiterin oder des Schulleiters.
Bei tausend Schülern, wie viele würden sich an so einem E-Mail-Verteiler anmelden, freiwillig natürlich? Dreihundert? Hätten die SMV-Vertreter auch etwas zu sagen? Ein weiteres Problem: man könnte nicht ausschließen, dass auch schulfremde Personen diese Nachrichten lesen. Unsere Lokalzeitung wäre sofort dabei. Die technischen Maßnahmen, mit denen man das verhindern kann, verhindern gleichfalls wieder, dass sich eine größere Zahl von Schülern anmeldet. (Würde das an Schulen mit eigenem Mailserver funktionieren, bei denen jeder Schüler ein eigenes Mail-Konto hat? Oder werden diese Konten dann ohnehin nicht benutzt?)
Also: Versand nur über die Schulleitung, im Bewusstsein der Öffentlichkeit? Oder doch wieder nur Poster aufhängen? Schade, man könnte Schülern und Eltern auf diese Art gut Informationen über Wettbewerbe und Veranstaltungen zukommen lassen.
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