Heute in der Süddeutschen und ich habe nichts anzuziehen…

(19 Kommentare.)

…also, nichts Bildungswichtiges gebloggt in den letzten Tagen, meine ich. Im Archiv der alten Beiträge, auch nach Schlagwörtern sortiert, gibt es mehr davon. Deshalb jetzt schnell noch etwas zum Vorzeigen.

(Zur Erklärung: In der SZ steht im Bildungsteil etwas über Lehrerblogger, und ein Foto von mir, weil ich so angenehm unanonym bin. Interviewt worden bin ich vor Weihnachten, schon mit dem Hinweis, dass der Beitrag nicht in der allernächsten Zeit entstehen würde. Der Journalist, soll ich von Frau Rau sagen, hat das gut gemacht.)

Ansonsten: bin heute nicht an meiner, sondern an einer anderen Schule, Moodle-Fortbildungsgeber. Bin gespannt, ob der Apple-Schulbuchvorstoß auch da etwas bewirken wird. Moodle wird genutzt a) zum Einsammeln von erledigten Aufgaben, b) zur Kommunikation in der Gruppe, c) zur Präsentation von Material und d) als Gestaltungsraum für Schüler. Je nach Schüler- und Lehrertyp überwiegt der eine oder andere Aspekt. Die Möglichkeit d) wird dabei zu wenig genutzt , für a) und b) lassen sich alternative Werkzeuge finden – und die Präsentation von Material kann viel eleganter in einem digitalen Schulbuch erfolgen, wenn – ja, wenn die Schüler flächendeckend mit geeigneten tragbaren Rechnern ausgestattet sind.

Der Vorstoß von Apple dazu: Software zur Erstellung von Schulbüchern bereitstellen; die dürfen dann nur über iTunesU verkauft werden (verschenkt aber auch auf anderen Wegen).
Einerseits gefällt mir das nicht: ich wollte zwar schon 2008 ein iTunes für Unterrichtsmaterial, aber damit meinte ich das iTunes, mit dem man beliebiges Material im Format RSS abonnieren kann, das aus beliebigen Quellen stammen kann und für das iTunes nur die Benutzeroberfläche darstellt. Gekriegt habe ich iTunesU, ein geschlossenes System mit einem proprietären Dateiformat.
Aber: das Ding ist sexy. Ich habe mir gestern ein paar Bücher heruntergeladen („Introduction to Algorithms“, „Writing creatively: plays“, und das Vorzeigeprodukt „Life on Earth“), und es würde Spaß machen, mit Schülern daran zu arbeiten. Vielleicht nur, weil das so schön glänzt und auch am Ende des Schuljahres noch sauber aussieht, aber das ist ja auch schon etwas.

Als es neulich im Zuge des Schultrojaners um digitale Schulbücher ging, sagte ich, es fehlte nur ein geeignetes Format, dann würde ich mit einem beginnen. Das iTunesU-Buch ist es noch nicht ganz. Denn erstens will ich nicht mit einem iPad arbeiten, sondern mit einem – gerne sehr kleinen – Notebook-Rechner. Weil damit so viel mehr geht als mit einem iPad, und weil ich damit besser schreiben kann. Und ich will kein proprietäres, sondern ein offenes Format – gerne auch webbasiert, dann ist man von Rechnertyp und Betriebssystem unabhängig.

Kriege ich das, was ich will? Ich habe keine Ahnung. So oder so ist das Apple-Schulbuch sexy, im Sinn von: haben wollen, machen wollen. Vielleicht ziehen Flexbooks nach.

(Nachtrag: Ich bin gerne mal das Vorzeigekind für Lehrerblogs, weil ich schon sehr lange dabei bin, regelmäßig und abwechslungsreich und nicht anonym blogge. Und diesmal, weil ich so schön in Süddeutscher Nähe wohne. Aber cutting edge oder besonders analytisch bin ich nicht, da gibt es andere, sehr empfehlenswerte Lehrerblogs.)


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Kommentare

19 Antworten zu „Heute in der Süddeutschen und ich habe nichts anzuziehen…“

  1. Max

    Gratuliere zu der anerkennenden Besprechung in der SZ!

  2. Danke schön. Eben von Fortbildung zurückgekommen, wo keiner die SZ gelesen hat. :-(

  3. Keiner hats gelesen? Na toll.
    Dennoch: Glückwunsch, wenigstens kommst du groß raus :-)

  4. Immerhin, groß für einen Tag. Aber die Welt wird sich nur daran erinnern als den Tag, an dem Heidi Klum und Seal sich trennten… da geh ich doch glatt unter…

  5. Sabine

    Ich hab’s gelesen! Um sieben in der Früh. Herzlichen Glückwunsch, altes Flaggschiff.

  6. „den Tag, an dem Heidi Klum und Seal sich trennten…“

    Ich lach mich weg. Immerhin kann man sich das doch gut merken.

  7. Flaggschiff hatte ich noch nie, aber Urgestein war ich schon vor drei Jahren mal. :-)

  8. Sabine

    Flaggschiff finde ich irgendwie dynamischer. Ist natürlich in Zeiten unzuverlässiger Kapitäne so eine Sache…

  9. Sabine

    Außerdem haben sich Heidi Klum und Seal schon gestern getrennt.

  10. Das kommt davon, wenn man seine Twitter-Timeline nicht anständig liest. Schon gestern! Und ich erfahre das erst heute!

  11. Sabine

    Da hast du dir jetzt gleich einen Tag Herzschmerz gespart.

  12. Ist das Interview mit dir auch online nachlesbar? Ich habe nämlich mit Hilfe der Suche nirgendwo bei der SZ deinen Namen auffinden können.

  13. Gibt’s inzwischen hier auf der Jetzt-Seite.

  14. Danke, Thomas. Ein gelungener Artikel! :-)

  15. halo

    Herzlichen Glückwunsch zu dem anerkennenden Artikel mit dem schönen Foto, Herr Rau! Du hast es wirklich verdient. Übrigens: Sind das zu korrigierende Hefte vor dir auf dem Tisch?

  16. Danke schön, halo. Auch wenn es schon stimmt, dass ich nicht mehr so viel schreibe wie früher. Die Uni kostet tatsächlich mehr Kraft, und durch meine wenigen Stunden habe ich weniger Schülerkontakt, von dem kommt schon ein großer Teil meiner Inspiration.

    (Möglicherweise sind es zu korrigierende Hefte… aber nicht meine, wir sind schnell in die Bibliothek gehutscht und haben mich dort dekorativ platziert.)

  17. Ich habe es auch gelesen :-)
    Gut gemachter Artikel (wenn auch ohne links). Wen interessiert denn da, dass Heidi und Seal sich „entklumpt“ haben?

  18. Freut mich, Frl. Rot!

  19. Ach, schön! Gratuliere!
    Da ist es dann doch praktisch, wenn man das E-Paper abonniert hat, so bin ich auch noch in den Genuss des Original-Fotos gekommen (auf jetzt.de ist ja nur so ein Schüler-am-PC-Archivbild).
    Freut mich sehr. Und: „Flaggschiff“ ist natürlich viel toller als „Urgestein“ (das klingt so nach fünfzehn Zentimeter langem Bart und kariertem, zu weitem Hemd, finde ich). Ein Flaggschiff ist auch kein Kreuzfahrtschiff, und muss auch keine Verneigung bei der Vorbeifahrt machen, soviel ich weiß.

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