Ich lese Blankvers gerne und flüssig, rede nach der Lektüre dann auch mal jambisch füfhebig, und mag Kleist. Der Gedanke dieser wechselnden Pflichtlektüren ist aber immer noch eine Abomination.
Kleist hat sich zu diesem Drama von einen Kupferstich von Jean Jaques Le Veau inspirieren lassen, der nach einem Gemälde von Louis-Philibert Debucourt entstand: „Le juge, ou la cruche cassée“»“ (Der Richter, oder der zerbrochene Krug.) Debucourt soll laut einer Quelle das Motiv des zerbrochenen Krugs vom befreundeten Maler Jean-Baptiste Greuze übernommen haben.
Man sollte also meinen, dass dieses Bild leicht im Web zu finden wäre, wenn sich drei Jahre lang sämtliche Gymnasien in Deutschland damit beschäftigen, aber ich hatte Schwierigkeiten, ordentliche Vorlagen zu finden. Wie sich herausgestellt hat: Da sind die Bilder schon, aber mein Suchmaschinen-Kungfu ist eingerostet oder die Suchmaschinen finden nicht das, was ich suche. Hier jedenfalls die Ergebnisse gesammelt:

Jean Jaques Le Veau nach Louis-Philibert Debucourt: „Le juge, ou la cruche cassée“ (1770-1786)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Le_juge,_ou_la_cruche_cass%C3%A9e_(BM_1926,1214.22).jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Interieur_met_figuren_voor_een_rechter,_RP-P-1959-169.jpg (das hat mit Abstand die höchste Auflösung!)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Catalogue_des_tableaux_anciens_et_modernes,_marbres_composant_la_collection_de_feu_M._Raymond_Sabatier_(1883)_(14782450514).jpg (ist eine andere Variante)

Philibert-Louis Debucourt, Fortune and Misfortune, or The Broken Pitcher, 1787 (Metropolitan Museum of Art, New York)
https://www.metmuseum.org/art/collection/search/359967

Jean-Baptiste Greuze, La cruche cassée (1771-1772), Louvre
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jean-Baptiste_Greuze_001.jpg

Philibert-Louis Debucourt, La cruche cassée
Keine sicheren Angaben zum Bild
Ich bin mit meiner aktuellen 12. Klasse noch nicht so weit, dass ich das einsetzen kann, aber bald werde ich dazu kommen. Frühers hat man in der 7. Klasse noch Bildbeschreibungen geschrieben (Blogeintrag mit Beispiel), aber das ist leider nicht mehr zeitgemäß. Wasserkrüge tauchten auch im Oberstufen-Deutschbuch der früheren 11. Klasse auf, in diesem Blogeintrag wird einem davon hinterherrecherchiert. Ich neige da zu Bildern, die Geschichten erzählen, wie natürlich das mit dem zerbrochenen Krug, oder Berthold Woltze, Der lästige Kavalier (Wikipeda), weil das so leicht ist – aber bei Museumsführungen hat man mir auch gezeigt, wie man sich überhaupt Bildern durchs Beschreiben nähern kann, selbst wenn die keine explizite Geschichte erzählen – an einer Ecke anfangen, genau hinschauen, dann nach oben gehen (ich fange immer links unten an), da kommt meist viel heraus, das ich sonst gar nicht gesehen hätte.
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