In der Woche vor dem Zeugnis gab es Basketball-, Handball- und Fußballturniere der verschiedenen Klassen. (Die Lehrermannschaft verlor nur knapp gegen die Gewinner aus der 11d.) Ich habe immer dann vorbeigeschaut, wenn mir deswegen Unterricht ausgefallen ist, und meine Klassen angefeuert. Sehr laut ist es schon in diesen Sporthallen; darauf werde ich manchmal hingewiesen, wenn ich über meine Deutschkorrekturen jammere.
Allerdings ging die Lautstärke bei diesem Turnier – die sicher über die normale, auch nicht unbeträchtliche Sportstundenlautstärke hinausging – von höchstens zehn Prozent der Schüler aus. Die sangen und skandierten und hatten sich Lärmgeräte mitgebracht, der Rest schaute zu.
Ich gestehe, der Lärm hat mich gestört.
Ich bin kein Sportfan, ich schreie und skandiere nicht. Haben diese zehn Prozent der Schüler das richtige Verhalten gezeigt, und der Rest ein falsches? Umgekehrt? Kann man so nicht sagen? Gehen die einen richtig mit und unterstützen ihre Mannschaft, während die anderen einfach weniger Interesse am Spiel haben?
Natürlich lernen die Schüler nicht in der Schule, wie man sich bei einem Fußballspiel zu verhalten hat, sondern anderswo. Zumindest gilt das für diese zehn Prozent, der Rest schaut es sich vielleicht von ihnen ab. Möglicherweise ist dieses Verhalten ja sogar erwünscht (sich austoben, manche Schüler brauchen das einfach etc.), und so oder so kann die Schule gesellschaftliche Verhaltensregeln nicht groß beeinflussen.
Nehmen Sportlehrer das Skandieren in Kauf, weil sich eh nichts ändern lässt, oder begrüßen sie es, weil das nun mal dazu gehört? Soll man im Sportunterricht lernen, wie man sich bei Sportveranstaltungen verhält, kann das der Sportunterricht überhaupt leisten, und wie soll man sich denn bei Sportveranstaltungen verhalten?
Ich frag nach den Ferien mal nach.
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