Hausaufgaben

Man darf Hausaufgaben nicht benoten. (Man darf allerdings Hausaufgaben abfragen, und diese Abfrage benoten.)

Drei mögliche Gründe fallen mir ein:
1. Man kann nicht kontrollieren, ob die Schüler die Hausaufgaben alleine gemacht haben.
2. Die Schüler arbeiten zu Hause unter zu unterschiedlichen Arbeitsbedingungen.
3. Man will den Schülern einen notenfreien Übungsbereich lassen. (Etwa bei Übungsaufsätzen für eine Deutsch-Schulaufgabe.)

Punkt 3 leuchtet mir ein. Er kann aber sicher nicht auf alle Hausaufgaben angwendet werden: Es muss den Schülern nur klar sein, ob die Hausaufgabe zur Übung dienen soll, oder ob sie Stoff sind, den sie danach können.müssen Aufgegebene Vokabeln möchte ich abfragen und benoten können, aufgegebene Übungsaufsätze bei neuen Textsorten werde ich nicht vorlesen lassen und benoten.

Punkt 2 leuchtet mir weniger ein. Lernen müssen sie ja auch unter unterschiedlichen Bedingungen (eigenes Zimmer oder nicht). Wenn man nur Gruppenarbeiten als Hausaufgabe benotet, löst das dieses Problem? Muss ich darauf Rücksicht nehmen, dass die einen Schüler mehr freie Zeit haben als die anderen? – Sicher darf die aufzuwendende Zeit für die Hausaufgabe nicht zu groß sein, keine Frage. Und einen Computer darf man auch nicht voraussetzen.

Punkt 1 ist einerseits der kniffligste, andererseits sehe ich ihn am wenigsten ein. Gerade in der Unterstufe arbeiten Eltern viel an den Aufsätzen ihrer Kinder mit (auch wenn sie das nicht sollen). Aber Übungs-Aufsätze mit neuem Stoff möchte ich ohnehin nicht benoten. Wenn es ums Wiederholen einer Jahrgangsstufe geht, verstehe ich die Versuchung, sich helfen zu lassen, ohnehin.

Ich glaube, ich möchte einfach Aufgaben stellen können, die ein vorzeigbares Ergebnis haben: Texte, Plakate, bespielte Kassetten, von mir aus auch Computerprogramme. Und die möchte ich benoten können, auch ohne dass ich die alberne Ich-frag-dich-in-der-Stunde-über-dein-Projekt-aus-Routine durchmachen muss. Zur Zeit darf ich das nicht, auch wenn mir der Schüler mit noch so einem tollen Produkt ankommt.
Ich bin mir klar darüber, dass ich damit die Freizeit der Kinder in Anspruch nehme, und möchte das keinesfalls mehr tun als durch die üblichen Hausaufgaben. Gerne auch in Gruppen. Ich traue mir und meinen Kollegen dabei zu, faire und sinnvolle Noten zu geben. Aber Noten, die bei derzeitiger Rechtslage einer Klage standhalten würden, sicher nicht.

Ich glaube, ich möchte einfach trennen in Hausaufgaben, in denen Schüler üben können (unbenotet), und Hausaufgaben, in denen Schüler zeigen können, was sie können (benotet). Dazu bieten ihnen die erlaubten Schulaufgabenformen in Deutsch und die üblichen Schulaufgabenformen in Englisch keine ausreichende Gelegenheit.

(Nebenbei: Ab der 10. Klasse schreiben die schwächeren Schüler in Deutsch tatsächlich gerne aus dem WWW ab, ohne das zu deklarieren. Aber das traue ich mir zu zu merken. Und notfalls kann ich ja immer noch nachfragen, ob der Schüler das auch kapiert hat – anders als bei solchen Plagiaten in Klausuren, die’s immer mal wieder gibt.)


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Kommentare

45 Antworten zu „Hausaufgaben“

  1. mein lehrer (herr tschischka) benotet auf hausaufgaben und zwar 4- fach ich habe in englisch nur 1 und 2-er geschrieben und stehe jetzt wegen den hausaufgabe auf 4,3 ist das jetzt illegal oda was??

  2. Frag ihn doch!
    In Bayern am Gymnasium (nur da kenne ich mich aus) darf man zur Zeit keine Hausaufgaben benoten. (Außer unter Umständen an verschiedenen Versuchsschulen, siehe Leistungsbwertung im modernen Unterricht.)
    Den Inhalt der Hausaufgabe darf man aber doch benoten – also aufgegebene Vokabeln abfragen (sonnenklar), Matheaufgaben an der Tafel vorrechnen lassen (hm, denkbar) oder gesammeltes Material der Klasse präsentieren (sonnenklar).

  3. Dorothée

    Meine Geschichtslehrerin, die wir dieses Jahr neu bekommen haben, hat auch eine unserer Hausaufgaben benotet. Das war Anfang des Jahres die erste Note, die sie uns gegeben hat, somit war es 1. unfair, weil wir sie noch überhaupt nicht einschätzen konnten, worauf sie Wert legt z.B. und 2. ganz schön krass, da diese Note jetzt im Halbjahreszeugnis 1/3 der mündlichen Note ausmacht, was unter diesem Umständen schon viel ist und so manche Note verändert hat. Nun, 1. sind wir in Niedersachsen und 2. in der 12ten Klasse, also weiß ich nicht, ob sie das evt. doch darf… Die Meinungen sind hier gespalten und irgendwie finde ich keine passende Regel…

  4. Na ja, ich finde, bei jungen Erwachsenen darf man schon mehr verlangen als bei anderen Schülern. Krass finde ich das nicht – 1/3 klingt okay. Unfair ist das vielleicht, dazu kenne ich die Situation nicht genug. Ansonsten: Anderes Bundesland, kenne ich mich nicht aus. *Abfragen* über die Hausaufgabe wäre auf jeden Fall aber sinnvoll gewesen, denke ich.

  5. Maciej

    Hallo,
    Ich habe mir gedanken darueber gemacht, ob es im Schulgesetz geschrieben ist, dass Hausaufgaben nicht benotet werden duerfen. Ich bin momentan in der 8-en Klasse und bin mit der Benotungsweise meines Lehrers ueberhaupt nicht einverstanden, da sie besonders streng ist. Dazu wollte ich sagen, dass ich in NRW auf dem Gymnasium bin.

    Also meine Frage:
    -Ist es in NRW gesetzlich verboten die Hausarbeiten zu benoten und mit diesen Noten die Zeugnissnoten festzulegen?

  6. Vielleicht findet sich hier mal jemand, der diese Frage beantworten kann; ich kann es nicht. Falsches Bundesland. Das Abfragen der Hausaufgabe wird so oder so erlaubt sein; ob man eine zu Hause angefertigte Arbeit einsammeln und benoten darf, weiß ich nicht.

  7. Peter

    Hallo,

    ich lebe in Bayern und gehe in die 12. Klasse der FOS.

    Ich bin vorgestern von meinem Mathelehrer an der Tafel ausgefragt worden.
    Ich musste die Hausaufgabe nochmal vorrechnen, habe aber kläglich versagt (0 Punkte seit neuesten) obwohl ich Sie (meiner meinung nach) richtig gerechnet habe bzw. gemacht und mich damit beschäftigt habe. Irgendwie hatte ich das Gefühl als ob er mich so ein bisschen reinreiten will. Er hat mich (nach meinem Empfinden) sehr unter Druck gesetzt.
    Er ist ein guter Lehrer und ich mag nicht schlecht über ihn reden.
    Trotzdem wurmt mich die Sache weil ich dachte und immer noch denke dass ich den Stoff (Stetigkeit usw) kapiere bzw soweit kapiere dass ich nich 0 Punkte verdient hab.

    Eine Mitschülerin hat mir vorhin erzählt, man darf die schriftl. Hausaufgabe an der Tafel nicht Ausfragen. Würde mich jetzt mal interessieren ob das stimmt und wenn, wo man das findet.

    MfG
    Peter

  8. Hausaufgaben

    Ich finde es richtig, dass Hausaufgaben nicht benotet werden dürfen.

    Hausaufgaben sollten für Schüler sein, die Nachholebedarf haben, Hausaufgaben sollten da sein, um das Gelernte zu festigen. Schüler, die bereits in der Stunde alles verstanden haben, sollten auch nicht dazu gezwungen werden, Hausaufgaben zu machen. Das bringt ihnen nichts.

    Man könnte höchstens Hausaufgaben bewerten, welche längerfristig auf sind und die größeren Umfangs sind (so etwas wie ein Aufsatz oder so)

  9. Lisa

    Ich hab mir ihren Bericht gelesen aber mir ist immer noch eines unklar:

    Ich hab meine Ploitikhausaufgaben wiederholt (zum 2 oder 3 mal) vergessen (innerhalb dieses Schulhalbjahres.
    Als ich es dann meinem Politiklehrer gesagt habe, meinte er das sich das auf meine Zugnisnote auswirkt, ich ja jetzt vielleicht eine Note schlechter auf dem Zeugnis krigen würde/haben könnte und blaaaaaa….

    Aber mir hat mal meine Kunstlehrerin mal gesagt, dass die Hausaufgaben nicht benotet werden dürfen ( also notiert werden können sie aber nicht das sie die Zeugnisnote beeinflussen)

    Was stimmt nun ?!
    Wäre mir wichtig es zu wissen, weil ich ehrlichgesagt keine Lust habe desswegen eine 4 auf dem Zeugnis zu bekommen :-/

    MfG Lisa :)

    ps:

    zu der frage von Maciej und der antwort von Herr Rau: Wieso wissen sie das nicht :( ?! Sie sind doch lehrer :D
    Könnten sie nicht mal in ihrer Schule ihr Kollegium fragen b die etwas darüber wissen ?! :D

    zu “hausaufgaben” : (ich sag jetzt einfach mal “Du” ;] ) Bist du sicher das man die Hausaufgaben nicht benoten DARF oder ist das eine Wunsch/Meinung von dir ??

  10. @Lisa: “Antwort von Herr Rau: Wieso wissen sie das nicht :( ?! Sie sind doch lehrer :D”

    Weil ich in Bayern Lehrer bin und nicht in NRW. Deswegen weiß sicher auch kein Kollege an meiner Schule mehr dazu. Föderalismus, yay! Deswegen kann ich dir auch nicht sagen, was in deinem Bundesland gilt.

  11. mattias

    jetz mal im algemeinen DARF ein lehrer die hausaufgabe benoten oder nicht?
    in meiner klasse ist das leider vorgekommen da hatt sich der lehrer von ein paar schülern die hausaufgaben eingesammelt und benotet, ich weiß es leider nicht bei allen aber mein sitzpartner hatt die nebenrechnung nicht so gemacht wie es vom lehrer gewünscht war die je 2 antworten jedoch richtig.er hatt jetz vom lehrer eine sechs gekriegt und ich wurde da jetzt leider auch mit reingezogen weil ich diese schüler verteidigt habe :( von mir hatt er die hausaufgabe die wir vor dem wochenende korrigiert haben verlangt und da ich sie nicht gleich gefunden habe (am tag wo wir sie korrigiert haben hatte ich sie) wollte er mir auch eine sechs geben:(

  12. Ich kann nur was zu Bayern und Gymnasium sagen, und das steht oben schon. Hausaufgaben sollten so oder so nicht als Disziplinierungsmaßnahmen verwendet werden. (Allerdings müssen Schüler lernen, Hausaufgaben zu machen – allein schon deshalb, weil Hausaufgaben eine Basis für die kommende Stunde bilden.) Ansonsten macht es mir leider zuviel Mühe, deinen Kommentar zu lesen, so dass ich mich nicht wirklich bemühe, ihn in Einzelheiten zu verstehen.

  13. kevin

    ich hatte eine ha auf, worüber ich den begriff ernährung deffinieren sollte, hab sie aber nicht gemacht und dafür zwei 6 bekommen… muss die lehrerin die noten wieder raus schreiben oder nicht???

  14. Tami

    HI!
    Ich hab auf verschiedenen internetseiten gelesen, dass man in bayern keine hausaufgaben übers wochenende aufgeben sollte und wenn dann nur unter berücksichtigung dass diese leicht am freitag nachmittag zu schaffen sind und trotzdem noch genügend zeit am freitag bleibt, weil das wochenende der freizeit dienen soll und nicht der zusätzlichen belastung. nur leider finde ich den orginaltext aus dem bayerischen bildungsgesetz nicht.
    stimmt das? könnt ihr mir da weiterhelfen?

  15. Beelzebub Bruck

    @Tami
    Das Wochenende beginnt in Bayern und anderswo am Samstag und nicht am Freitagnachmittag. Hausaufgaben sollen am Freitag zu erledigen sein und die Schüler auch an diesem Werktag nicht überfordern. Wo aber ist die Grenze? Sind zwei Stunden Hausaufgaben für eine Achtklässlerin schon zu viel? Wann soll da ein Schüler oder eine Schülerin einen Übungsaufsatz schreiben? Er oder sie hat dann ja oft noch die Hausaufgaben in anderen Fächern vor sich, braucht also oft länger als zwei Stunden. Da ist es doch besser einen Teil am Samstag zu erledigen.

  16. §52 GSO (Gymnasialschulordnung):

    “Sonntage, Feiertage und Ferien sind von Hausaufgaben freizuhalten.”

    Samstag ist also sowieso erlaubt.
    Der Freitag und Samstag am Anfang der Ferien (nicht: am Ende) gehören technisch nicht zu den Ferien. Das sieht man an den offiziellen Ferienterminen, die meist am Montag beginnen. Also darf man sogar für dieses erste Wochenende Hausaufgaben aufgeben; tatsächlich verzichten die Lehrer meist ganz darauf.

  17. Also in NRW dürfen Hausaufgaben, soweit ich das sehe, benotet werden. Es wird jedoch nicht empfohlen und davon abgeraten, im HA-Runderlass NRW steht, dass sie jedoch “unter pädagogischen Aspekten Anerkennung finden” sollten.

    @Lisa: Jein. HAs sollten nicht benotet werden. Deine Kunstlehrerin nimmt diese Regel also zu ernst. Dein Politiklehrer bewertet dabei aber eigentlich nicht deine Hausaufgabe, sondern deine Sorgfältigkeit.

    Den Runderlass kann man sich hier anschauen: http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/Erlasse/12-31Nr1.pdf

  18. So, für die NRW-ler zitiere ich noch einmal vollständig aus der o.g. Quelle (Runderlass): “Hausaufgaben müssen regelmäßig überprüft und für die weitere Arbeit im Unterricht ausgewertet werden. Sie werden in der Regel nicht zensiert, sollten jedoch unter pädagogischen Aspekten Anerkennung finden.”

    Das heißt, es darf nicht täglich die Hausaufgabe eines jeden Schülers bewertet werden. Stichprobenartige (selbstverständlich unangekündigte) Bewertungen sind aber in jedem Fall zulässig.

    Die “Sonstigen Leistungen” haben in NRW “den gleichen Stellenwert” wie die “schriftlichen Arbeiten”.

    “Zu den Bestandteilen der “Sonstigen Leistungen im Unterricht” zählen u.a. Beiträge zum Unterricht, von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wie die schriftliche Übung, aber auch im Rollenspiel oder in einer Präsentation von der Schülerin oder dem Schüler vorbereitete, in abgeschlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit wie Protokoll, Referat u.a.m. ”

    (nachzulesen – exemplarisch für das Fach Deutsch – hier: http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/kernlehrplaene-sek-i/gymnasium-g8/deutsch-g8/kernlehrplan-deutsch/leistungsbewertung/leistungsbewertung.html)

    Nicht gemachte Hausaufgaben sind (in gehäufter Form) für mich nicht anders zu bewerten als eine Verweigerung der Leistung im Unterricht. Beides findet bei der Leistungsbewertung Berücksichtigung.

  19. Sarah

    Hallo.
    ich wohne in thüringen und unsere ganze klasse hatte eine hausaufgabe aufbekommen und zwar stichpunkte aus einem text heraus schreiben nur leute haben sie gemacht und haben eine bekommen genauso wie die, die sie nicht angefertigt haben.wir wussten gar nicht das die bewertet wurden.

    meine frage:
    darf man in thüringen volle schulnoten auf hausaufgaben geben, oder nur teilnoten oder punkte?

  20. sarah

    nochmal ich die zahlen wurden nicht mit geschrieben…
    2 leute….
    eine 6 bekommen….

  21. Die Antwort weiß ich nicht. In manchen Bundesländern ja, in anderen nein. Keine Ahnung, wie das in Thüringen geregelt ist. Wichtiger ist ohnehin der Hintergrund: Warum hat fast keiner aus der Klasse die Hausaufgabe gemacht?

  22. Unbekanter

    Hallo,
    Mein Lehrer Huptschule benotet immer die Textarbeiten die wir als Hausaufgabe aufbekommen und hat mich daher von 3 auf 4 gehaut wo ich einen schnitt von 2,66 hatte. Hab Jetzt leider Duchschnit 3,00. Bayern Klasse 7.

  23. Unbekanter

    ist noch wer da?

  24. Also, ich bin noch da. Aber das ist kein Forum, sondern ein Blog, da schaut nicht so oft jemand bei alten Beiträgen vorbei, zu denen ein Kommentar kommt. Und ich habe oben schon alles gesagt, was ich dazu sagen will.

  25. Taker

    und was were das?

  26. Beelzebub Bruck

    Das wäre: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil…

    Außerdem habe ich da im Computerraum einen Datenstick gefunden, Herr Rau

  27. Danke. Ist mir in der S-Bahn eingefallen. (Vertrauliche Daten sind übrigens keine drauf.)

  28. Beelzebub Bruck

    Stand kein Name drauf. Ich hätte ihn sonst gelesen und nicht geschaut, was drauf ist und von wem…

  29. Niklas Schirmheimer

    Ich geh auf eine Hauptschule in Bayern (10. Klasse – M-Zweig).
    Und unsere Lehrer geben uns grundsätzlich auf nicht gemachte Hausaufgaben secher.
    Erstens finde ich es unfair, weil ich noch so viele 2er und 1er in den Tests haben kann, trotzdem hab ich am Ende des Jahres eine 4 im Zeugnis stehen, v.a. bringt es mir nichts 2 Stunden Hausaufgaben zu machen, wenn ich den Stoff eh perfekt kann.
    Und zweitens kriegen wir pro Tag 2-3 Stunden Hausaufgaben auf und die Lehrer verlangen abgesehen davon noch von uns zu lernen, Vokabeln regelmässig durchzugehen, Zeitungen zu lesen etc..
    Da kommt man schon auf 4-5 Stunden am Tag für die Schule arbeiten, beim Wochenende machen unsere Lehrer in der Hinsicht keinen Unterschied (pro Tag 2-3 Stunden HA).
    Dürfen die das?
    Danke im voraus und freundliche Grüße.

  30. Ich kenne die Schulordnung für Hauptschulen nicht, und da das hier kein Forum ist, wird sich vielleicht auch keiner finden, der das tut und hier antwortet.

    Zu erstens: unfair ist nicht das Wort, das ich verwenden würde; ich denke aber, dass Hausaufgaben nicht immer und für alle Schüler sinnvoll sind. Ob das hier so ist, kann ich nicht beurteilen. (Hausaufgaben sind zum Üben da oder zum Vorbereiten der nächsten Stunde. Manchmal setzt man sie auch zum Disziplinieren ein, das sollte eigentlich nicht sein.)

    Zu zweitens: ich kann nicht beurteilen, ob das nicht vielleicht übertrieben ist – aber 4-5 Stunden sind sicher nicht sinnvoll. Zwei Stunden Schulvorbereitung ist in Ordnung, das sollte aber Vokabeln schon einschließen.

    Am Gymnasium sind “Sonntage, Feiertage und Ferien” von Hausaufgaben freizuhalten (Schulordnung), Freitagnachmittag und Samstag sind aber okay.

    Sechser geben auf nicht gemachte Hausaufgaben: wenn sie zur Übung auf waren, nicht sinnvoll. Wenn sie zur Vorbereitung dienten, dann eher. Dürfen die das? Wohl schon. Schriftliche Hausaufgaben dürfen (am Gymnasium, in Bayern – sonst weiß ich nicht) zwar nicht benotet werden, aber der Vortrag darüber schon. Ist aber auch nicht sehr elegant.

  31. Schuibuam

    Hallo Herr Rau,
    habe da eine Frage bezüglich der Benotung von Hausaufgaben.
    Unsere Lehrerin benotet fast jede Hausaufgabe, die wir aufbekommen.
    Und dadurch haben sich viele Mitschüler enorm verschlechtert.
    Wenn wir mal Referate machen, die ja eigentlich immer benotet werden, benotet sie diese jedoch nicht!
    Was ich für einen richtigen Blödsinn finde.

  32. Das war ja jetzt keine Frage, sondern mehr eine Klage. Vielleicht eine berechtigte, das kann ich nicht beurteilen. Eine Frage dazu könnte ich auch kaum beantworten – rechtlich ist die Benotung von Hausaufgaben je nach Schulart und Bundesland mindestens Grauzone, pädagogisch ist das Benoten bei manchen Arten von Hausaufgaben sinnvoll, bei anderen völlig daneben.

    Mein Standpunkt: ob sich die Noten vieler Mitschüler erst einmal verschlechtert haben, ist für Lehrer sekundär; wichtiger ist, ob sich mittelfristig das Können der Schüler verschlechtert oder nicht. Das ist jedenfalls das Ziel von Lehrern.

  33. andrea

    Hallo Herr Rau,
    unser Mathelehrer hat uns jetzt schon zum 2. Mal eine Hausaufgabe daheim machen lassen die er dann eingesammelt hat und benotet hat. Fließt als normale mündliche Note ins Zeugnis. Einmal waren wir gut (viele haben abgeschrieben) und er hat sie nicht werten lassen. Letztens haben wir wieder so eine Hausaufgabe gemacht bei der viele sehr schlecht waren weil sie nicht abgeschrieben haben, manche jedoch schon. Die hatten dann eine gute Note. Wir sind in Bayern, ist es erlaubt uns dafür zu benoten?

  34. Am Gymnasium nicht, siehe oben. Bei anderen Schularten weiß ich das nicht. Eine Ausnahme wären vielleicht praktische Aufgaben, so wie im Kunstunterricht etwas zu Hause zu Ende malen. Aber dann darf das nicht mehr Hausaufgabe heißen. Und wäre so oder so schon eher an den Haaren herbeigezogen.

  35. coraline

    Hallo Herr Rau,

    wie würden Sie folgenden Sachverhalt sehen?
    Die Hausaufgabe heißt: Vokabeln lernen
    benotet wird: Vokabeln abschreiben
    nicht abgeschrieben = kein Nachweis/Kontrolle für die Lehrerin, dass die HA gemacht wurden = 6
    Wenn der Schüler auf eine andere Art und Weise sich die Vokabeln beibringt, heißt es: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass durch Abschreiben die Vokabeln gelernt werden.
    Mein Eindruck ist, dass es hier um “ich befolge Anweisungen” und nicht um das Vokabellernen an sich geht.
    Ach ja, Bundesland Berlin und inzwischen 10. Klasse.
    Mir fehlt hier der Bezug zu: die Schüler lernen eigenverantwortlich zu lernen und ihre Lerntechniken herauszufinden und anzuwenden.

  36. Zum Sachverhalt kann ich wenig sagen, weil ich die Schulordnung in Berlin nicht kenne, und vor allem, weil ich die Situation nicht kenne. In Bayern darf man häusliche Einträge ins Vokabelheft nicht benoten, aber verlangen, dass sie geschehen – und wenn das nicht der Fall ist, darf man Ordnungsmaßnahmen verhängen. (Aber keine schlechte Note geben.)

    Aber es geht ja eigentlich darum, ob man Schülern (in der 10. Jahrgangsstufe) vorschreiben sollte, wie man Vokabeln lernt. Meine Antwort: manchen ja, anderen nein. (Das in der Praxis so umzusetzen, ist schwierig.) Wissenschaftlich erwiesen heißt ja nur, dass für einen – möglicherweise großen – Teil der Schüler zutrifft, sicher nicht für jeden einzelnen. Mit dem Herausfinden der passenden Lerntechnik sind manche Schüler überfordert, andere nicht. Überholt ist das mit den auditiven und visuellen Lerntypen, aber natürlich lernen nicht alle gleich.

  37. dori

    Hallo Herr Rau,

    mein Sohn ist erst in der 3.Klasse(Grundschule Bayern) und die Lehrerin benotet alles an Hausaufgaben und unvollständige Einträge die er im Unterricht erledigen muss aber nur zum teil erledigt wurden mit der Note 6, und das erst in der 3.Klasse.

    Dadurch haben sich seine Noten verschlechtert.

    Und ich weis momentan nicht ob Sie dass bei allen Kindern macht oder nur bei manchen, werde mich demnächst mit der Rektorin in Kontakt setzen.
    Und werde versuchen dass er die Klasse wechselt, da auch kein Vergleichbarkeit mit den anderen 3.Klassen gegeben ist weil die andere Lehrerinnen das nicht machen.

  38. magami

    Hallo Herr Rau,
    meines Wissens müssten für eine neue Schulaufgabenart jeweils 2 Übungsaufsätze vorab geschrieben werden, in denen die Schüler eine Art Richtnote erhalten. Ist es legitim, einen Übungsaufsatz (7. Klasse) dazu richtig zu benoten?
    Danke

  39. In Bayern am Gymnasium gab es mal das mit den zwei verpflichtenden Übungsaufsätzen bei neuen Schulaufgabenarten, aber ob die nur geschrieben oder auch korrigert werden mussten, das weiß ich nicht mehr – denn mindestens seit dem G8, wenn nicht noch früher, gibt es diese Regelung nicht mehr. Richtnoten gab es nie verpflichtend; die meisten Lehrer mögen sie aus verschiedenen Gründen nicht. (Etwa die Frage: Heißt das “gut für einen ersten Übungsaufsatz”, oder “gut für die gleiche Leistung in der Schulaufgabe”?)

    Übungsaufsätze zu benoten, ist meist pädagogisch nicht sinnvoll und legal nicht vorgesehen; wenn man das wollte, müsste man das wohl sehr genau erklären und begründen.

  40. magami

    Hallo Herr Rau,
    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.,..muss noch eine Frage hinterherschieben…
    Also ich weiß, dass es zumindest bis vor 2 Jahren definitiv verpflichtend war und auch, diese zu korrigieren….
    Dass Übungsaufsätze benotet werden sollten (außer dem Hinweis eine sog. Richtnote) – halte ich dies ebenso für pädagogisch mehr als unsinnig – aber ich wollte eben wissen, ob es hierfür eine rechtliche Handhabe gibt (außer auf das Blatt zu schreiben “Benoteter Übungsaufsatz im Fach Deutsch”)?

  41. >Also ich weiß, dass es zumindest bis vor 2 Jahren definitiv verpflichtend war und auch, diese zu korrigieren….

    Stimmt aber trotzdem nicht. Explizit heißt es anders in einem KMS von 2007. Allenfalls gibt es schulinterne Tradition, die das noch anders sieht.

  42. marcel

    Meine englischlehrerin aufm gym will mich wegen mehrfach nicht gemachten HA 5 ma die schulordnung abschreiben lassen für einmal brauch ich Ca 1,5h und sie will mich 7.,8.h dafür nachsitzen lassen obwohl ich die 6.h frei hab so warten muss…darf sie das?

  43. @Marcel: Ich kenne die Situation nicht, und bin kein Anwalt, und das hängt vielleicht auch noch vom Bundesland ab: Aber das mit dem Wartenmüssen darf sie sicher.

  44. schönbichler susann

    Meine Tochter hat eine Hausaufgabe und bei der selben Lehrerin ein Arbeitsheft vergessen, was sie benoten wollte. Sie bekam jeweils eine 6. Geht ins Gym 6. Klasse Thüringen.
    Erlaubt!!

  45. Es kann sein, dass das in Thüringen erlaubt ist, das weiß ich nicht. Für Bayern wünsche ich mir das auch, dass ich Hausaufgaben benoten darf – aber man kann das natürlich missbrauchen, klar. Es kommt immer auf die konkreten Umstände an.

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