Habe ich schnell beim Kollegen stibitzt: 6. Klasse Biologie, auch bekannt als Naturundtechnik. Die Schüler erhielten einen Auftrag, eine Anleitung und reichlich Zeit dazu, ein Herbarium anzulegen – eine Sammlung von Wiesenblumen mit deren Bestimmung.
Eine Schülerin hat ihres letzte Woche schon vor dem Termin abgegeben, und da habe ich es mir ausgeliehen und darin geblättert. Ein dicker Hefter DIN A 4 mit Folien drin:
Frau Rau zeigt mir ja tatsächlich ein- oder zweimal im Jahr eine Blumenwiese, und viele gelb blühenden Pflanzen kann ich auch bestimmen. Na ja, manche. Es interessiert mich jedenfalls. Wir haben beide im Buch geblättert und daraus gelernt.
Mir gefällt vor allem die Schafgarbe, die ich vom I Ging her kenne, auch wenn heute statt der Pflanzenstengel wohl meist Münzen verwendet werden. (Von den Schildkrötenpanzern ist man ganz abgekommen.)
Ich weiß nicht, ob es Noten auf diese Bestimmungsbücher gibt. Hausaufgaben dürfen in Bayern am Gymnasium zwar nicht benotet werden, solche Projekte und praktische Arbeiten schon – auch wenn da genauso die Eltern helfen können. Und ich habe auch nichts dagegen, dass die Eltern dabei helfen. Helfen, nicht selbermachen, aber das sieht man als Lehrer ja. In einer Ganztagsschule würde man mehrere Nachmittage auf der Wiese verbringen, aber wir haben keine Ganztagsschule (und ob die kommenden Lehrpläne Zeit für solche Bestimmungsbücher lassen, bezweifle ich). Soll man deshalb darauf verzichten, Schülern solche Aufgaben zu stellen?
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