Wir haben eine schmucke Theke in unserem Lehrerzimmer, dahinter Spülmaschine, Kaffeemaschine, Wasserhahn, dergleichen. Jede Woche sind zwei Lehrer zum Küchendienst eingeteilt, die die Spülmaschine befüllen, die Theke wischen, obwohl natürlich jeder Kollege gehalten ist, selbst auch auch Sauberkeit zu achten. Am Freitag fand ich einen Zettel in meinem Fach, dass ich diese Woche dran sei.
Also habe ich mich natürlich fein gemacht. Weißes Hemd mit Fliege und dunkler Weste dazu. (Hätte gerne mehr auf Barmann gemacht heute, hatte aber zwei Vertretungsstunden.) Und eine ordentliche rote Bistroschürze, Modell Vorbinder 100×100 (so wie hier).
6 verschiedene Klassen habe ich heute unterrichtet, fremde und eigene, sieben Stunden insgesamt. Kein Schüler hat auch nur eine Augenbraue gehoben. Gut, die Schürze hatte ich nur hinter der Theke an, aber man sollte meinen, Fliege und Weste allein sei eine Reaktion wert. Bis auf ein Schmunzeln in einer 9. Klasse: nichts. Nada. So ähnlich war das schon 2001 zum ersten Towel Day zur Erinnerung an den früh gestorbenen Douglas Adams, als viele Leute, mich eingeschlossen, den Tag mit einem Handtuch auf der Schulter verbrachten. Weil es im Notfall immer gut ist zu wissen, wo man sein Handtuch hat. Ging unkommentiert an den Schülern eines ganzen Vormittags vorbei.
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