Wer noch schnell ein gutes Weihnachtsgeschenk braucht, dem kann ich das hier empfehlen:
Das Buch ist ein Ratgeber für Eltern, die Rat suchen bei der Frage, wie sie es mit ihren Kindern und dem Internet halten sollen. Lesenswert ist es aber auch für Lehrer. Ach, eigentlich möchte ich, dass das jeder liest, der sich Sorgen um die jungen Leute von heute macht.
(Man findet das Buch nicht in der Ratgeberabteilung der Buchhandlung. Da wollen Sie auch gar nicht hin. Auch nicht in der Sachbuchabteilung – was da alles Sachbuch heißt, bringt meinen Kopf zum Schütteln. In der Computerabteilung steht es, neben erschreckend vielen anderen Büchern zum Thema „Mein Kind und Facebook“, die alle ganz, ganz gruslig ausschauen.)
Das Buch ermuntert die Leser, die junge Generation dafür zu loben, was sie mit dem Internet alles anstellen, sich von ihnen beeindrucken zu lassen, statt sich nur zu sorgen. Dazu stellt es erst einmal vor, was es im Internet gibt, und was junge Leute daran interessiert. Wie einfach es ist, auch schon als Zehn- oder Zwölfjähriger, ein Erklärvideo aufzunehmen und bei Youtube einzustellen – und wie befriedigend zugleich. Wenn das Kind daran oder an Facebook kein Interesse hat: wunderbar! Wenn doch: dann sollten Eltern nicht erschrecken.
Was so oder so sein muss: viel mit dem Kind reden. Sich von ihm Sachen zeigen lassen. Gefahren kennen, aber nicht überschätzen. Und viel mit dem Kind reden. Ich kann mir inzwischen gut vorstellen, wie man als Familie gemeinsam Youtube schaut statt Fernsehen. Von Clip zu Clip springt, Geschichten dazu erzählt. Alter Nachrichten, Erklärvideos, Ausschnitte aus der Muppetshow. Und Y-Titty. (Einfach mal einen Teenager danach fragen.)
Die Überlegungen im e-Pilog des Buchs, welche Rolle das Internet in der Schule einnehmen könnte, sind nicht das eigentliche Thema des Buchs. Da habe ich zwar grundsätzlich die gleichen Vorstellungen, aber ein paar Einwände. Sei’s drum.
Es gibt etliche Kollegen, denen ich das Buch gerne schenken würde, einfach um Verständnis für das Internet zu wecken, die Angst davor zu nehmen und Neugier darauf zu machen.
Schreibe einen Kommentar