“Fünf Minuten verloren, aber eine Stunde gewonnen.” So kriegt man das in Pädagogikveranstaltungen erklärt. Man beginnt die Stunde mit einer Folie, darauf ein Bild, ein Cartoon, eine Schlagzeile, oder man hält etwas Mitgebrachtes hoch. Als Schüler habe ich abschätzig auf diese Praktik heruntergeblickt. Mir war stets völlig klar, dass das jetzt irgendetwas Lustiges, Heiteres, Spannendes sein sollte, dass es aber unwichtig war und nichts, das sich zu merken lohnte. Ich wartete dann nur darauf, dass die eigentliche, ernstzunehmende Stunde begann.
Demnach beginne ich meine eigenen Stunden auch selten mit einem explizit motivierenden Element und fahre ganz gut damit. Wobei klar: Spannung erzeugen am Anfang ist schon sinnvoll. Aber alle letzten Referendarsstunden, die ich gesehen habe, begannen mit einer solchen Folie. Am Freitag war jedenfalls wieder die Praktikantin da, und da sie ja etwas lernen soll, habe ich brav auch so etwas mit Folie gemacht. (Am Beamer allerdings.)
Ich würde ja gerne sagen, dass das völlig überflüssig war, aber es war tatsächlich eine gute Idee, glaube ich. Also gut, manchmal kann man das machen.
(Es war ein Zeitungsbericht über Kinder, die ein Auto beschädigt hatten. Über Strafmündigkeit ging es dann zur Mündigkeit, und dann zu Kant.)
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