Anfang der Woche war ich mit den Teilnehmern des W-Seminars in der Bibliothek in München. Online und auf Papier haben wir schon einiges gemacht, aber um einen eigenen Benutzerausweis zu kriegen, muss man mit den richtigen Formularen selber in die Bibliothek. Das Treffen an der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig war schon mal schwierig – ich wartete in bitterer Kälte, während die Schüler in der S-Bahn nicht vorankamen („Personen im Gleisbereich“).
Und dieses dämliche Moodle… Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung ist ja schön und gut, aber einige Schüler haben jetzt erst festgestellt, dass sie keine Mails (mehr) kriegen, und zwar vor allem die mit den Angaben, was sie zur Anmeldung brauchen. Es gibt tausend Möglichkeiten, keine Mails zu kriegen, und ich als Lehrer kriege das nicht mit. Im Prinzip ist es aber schon sinnvoll, dass Schüler selbst entscheiden können, was sie an Mail kriegen und was nicht. Aber lästig und unübersichtlich.
Aber dann hat es doch einigermaßen geklappt, und einige Schüler müssen dann halt alleine noch mal in die Bibliothek.
Ich bin – kurze Googelei – beileibe nicht der erste, dem dieser Verkaufsautomat am Eingang auffällt:
Dabei ist es gar nicht sehr laut in der Bibliothek, sehr angenehme Atmosphäre. Die Stadtbibliothek ist hauptsächlich eine Freihandbibliothek, das heißt, es gibt Regale mit Büchern drin, und man kann als Benutzer in diesen Regalen stöbern. Genau deshalb wollte ich zuerst mit den Schülern in eine solche Bibliothek, weil das halt doch ein schönes Gefühl ist und einen die Bücher links und rechts vom gesuchten auch auf Ideen bringen. Viele Bücher stehen natürlich im Magazin (man muss Schülern erklären, was das ist, sonst halten die das für eine Zeitschrift), aus dem man sich Sachen kommen lassen kann – dauert am Gasteig nur eine halbe Stunde.
Zwischen den Büchern gibt es viele Arbeitsplätze, daneben spezielle Lesebereiche, wo es besonders leise sein muss. Die Plätze werden genutzt, es gibt nur gelegentlich leere, und an vielen Tischen sitzen Grüppchen von drei, vier jungen Menschen (Schülern, denke ich mal), die miteinander reden. Beim Vorbeilaufen an einem Tisch habe ich „zoon politikon“ aufgeschnappt, Respekt.
Ein Bibliotheksgast isst eine Banane, das darf man zwar nicht, aber es sagt keiner was. Es gibt genügend Rechner für alle, und Leute nutzen Tablet, Laptop oder einfach das Handy für alles mögliche. Junge Leute mit Handy, und ich muss es ihnen nicht verbieten, wie schön. Äußerst angenehme Atmosphäre insgesamt, Temperatur auch gerade richtig und nicht zu warm.
Danach habe ich einen Teil der Schüler noch zur Bayerischen Staatsbibliothek geführt, wo sie sich Ausweise haben geben lassen. Mit denen kommt man nicht nur an den StaBi-Bestand, sondern vor allem an ein paar mehr Onlinequellen, und kann mit ihnen auch Bücher an den LMU-Bibliotheken ausleihen. (LMU und StaBi/BSB arbeiten zusammen, die TU nicht, fragt mich nicht, wie das kommt.)
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