Dezember ist der anstrengendste Monat für Lehrer, noch vor dem Juli, jedenfalls für mich. Und diesmal hat der Dezember schon weit im November begonnen. Jedenfalls ist gerade viel los, ich bin nicht zufrieden, weil ich weder zum Lesen noch zum Bloggen komme. Dienstliche und private Termine, die Arbeit an der Uni (die ich immer wieder aufzugeben plane, vielleicht nächstes Mal), den Unterricht bereite ich schon ordentlich vor – aber indem ich quasi weit im Voraus plane, dass ich in drei Tagen diesen einen Slot von 45 Minuten nutze für die Vorbereitung jener anderen konkreten Stunde. Nu, irgendwann wird das auch wieder besser.
Der Lehrplan für das G9 ist jetzt auch für die Klassen 7-10 online; die Jahre 11-13 dauern dann wohl noch eine ganze Weile. Prompt war der Server überlastet, und er ist es immer noch. Klar ist das nur für die ersten Tage, aber digital protzen geht anders.
Am Montag wieder mal einen Freund besucht und zwei Episoden unseres sporadischen Podcasts aufgenommen, danach Musik gemacht – Ukulele und Klavier, beides auf unterschiedliche Weise dilettantisch, aber sehr vergnüglich. Davor beim Konditor zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder einen Granatsplitter geholt. Der hatte eine Walnuss oben drauf und hieß „Nußknacker“, aber das war – hieß es – nur für die Vorweihnachtszeit. Danach kommt die Nuss wohl wieder herunter und der Granatsplitter kriegt wieder den ursprünglichen Namen.
Ich hatte einen Großonkel mit Granatsplitter im Kopf und einer schwarzen Klappe darüber; der Vater meines Freundes hatte einen im Kopf, der dann bis zum Kiefer wanderte und vom Zahnarzt entdeckt wurde. Alles natürlich aus dem Zweiten Weltkrieg; zu meiner Kindheit waren Kriegsversehrte kein häufiger, aber doch ein regelmäßiger Anblick im Straßenbild. Und gestern gab es wieder einen Fliegerbombenfund in München, mit Evakuierung und Entschärfung.
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