Videokonferenz

Gestern endlich mal Videokonferenz ausprobiert. Freiwillig, mit Schülern und Schülerinnen einer Klasse, ohne irgendwas mit Unterricht – sondern gegen Langeweile, zur Erprobung von und Vertrautmachung mit neuer Technik, für menschlichen Kontakt. Ich kann mir nicht vorstellen, das für Unterricht zu nutzen. Andere erzählen davon, wie sie das tun, eine halbe Stunde Frontalunterricht, dann Fragerunde – passt nicht zu mir, und ich mag ohnehin weder Telefon noch sonstige synchrone Kommunikation, kann genauso einen Film vorgeben. (In einer Klasse stehen, das mag ich aber schon.)
Es war schön, ein paar Gesichter zu sehen und Stimmen zu hören.
Technisch gibt es dazu viele viele Möglichkeiten: Zoom, Google Hangout, Skype, Microsoft Teams, Jitsi. Getestet habe ich alles außer Teams; aus Datenschutzgründen kommt nur Jitsi für mich in Frage – aber wer Video extensiv nutzen mag, findet anderes praktischer.
Jitsi ist eine Open-Source-Software, die auf verschiedenen Servern läuft. Kann man auch selber installieren, hat ein Ex-Schüler für uns mal ausprobiert, vielleicht interessiert sich ja der Sachaufwandsträger dafür. Wenn die Software auf einem Server läuft, kann erst einmal jeder dort ein Meet anlegen – man denkt sich einen Treffpunktnamen aus, und der erste, der sich zu dieser Adresse begibt, ist Moderator. Alle anderen sind Teilnehmer. Als Moderator kann ich ein Passwort vergeben, und einstellen, dass alle Neuankömmlinge im Meet erst einmal Mikrofon und Kamera aushaben. Das heißt, sie müssen sie bewusst einschalten, um gehört oder gesehen zu werden. Wenn alle den Meet verlassen haben, ist es so, als hätte er nie existiert – beim nächsten Mal müsste man also wieder Passwort eingeben, wenn man denn will, und so weiter. Man kann sich also keinen Meet-Namen reservieren.
Es gibt eine App dafür, „Jitsi Meet“, die macht es Schülern und Schülerinnen besonders leicht.
Ich habe einen halbwegs vertrauenswürdige Jitsi-Server gewählt und meinen Schülern und Schülerinnen gesagt, dass das freiwillig ist, dass sie keine schulichen Vorteile davon haben, dass sie ihre Eltern informieren sollen und dass sie ihre Kamera auslassen können. Denn: datenschutzrechtlich ist das alles trotz ein wenig gelockerter Regelungen höchst bedenklich.
Datenschutz
Mebis ist die einzige datenschutzrechtlich sichere Plattform in Bayern. Und selbst da gilt: Niemand muss eine E-Mail-Adresse eintragen (denn E-Mails werden ja unverschlüsselt versendet), und die Teilnahme an sich ist freiwillig – außer, das Schulforum hat das anders beschlossen, dann kann man das verpflichtend machen. Das Schulforum beschließt so etwas allerdings unter normalen Umständen unter der Bedingung, dass an der Schule genug Rechner für diejenigen sind, die zu Hause keinen Zugang zum Internet haben. Freiwillig kann an Schulen natürlich alles mögliche genutzt werden, erfordert aber die wirksame Einwilligung der Eltern bzw. auch der Schüler und Schülerinnen.
Jetzt sind aber keine normalen Umstände. Dennoch finde ich, man sollte Datenschutzregelungen behutsam hintergehen. Auf Twitter gibt es sicher nicht nur den einen Thread mit unterschiedlichen Meinungen dazu:
In Hamburg untersagt der Datenschutzbeauftragte den Kontakt zwischen Lehrern und Schülern per Skype. Spätestens immer wenn das schulische IT-System überlastet ist, heißt das im Zweifelsfall, dass Kontakt nur zu den gut ausgestatteten und medienkompetenten Familien stattfindet. pic.twitter.com/pAJQNaCc2p
— Jöran Muuß-Merholz (@joeranDE) March 25, 2020
Ich halte Skype (und auch Jitsi) für den Schulbetrieb für unnötig. Ein Luxus, nice to have. Andere versteigen sich zur Ableitung der Notwendigkeit von Skype aus Artikel 7 Grundgesetz und UN-Menschenrechtskatalog, soll sein, soll sein, soll sein. Gerade, weil man damit die internetfernen Schichten errreichen könnte. Nun, man wird ganz bestimmt Lösungen für die Zukunft finden müssen – im Moment ist das noch nicht wichtig, aber dennoch sind weiterhin ganz viele Vorausschauende unterwegs, die etwas verkaufen wollen.
Suppe

Ein Glas Tomatensugo aus dem Kartoffelkombinat, zur Suppe gestreckt, Sahnerest vom Vortag, Dillrest vom Vorvortag, Kartoffeln aus dem Kartoffelkombinat zu Püree verarbeitet, auf Backblech gespritzt, nach Anregung durch diesen Tweet. Ich habe nämlich mal schlimme Erfahrungen mit Herzoginkartoffeln gemacht – lila Kartoffeln eignen sich nicht dafür.
Herby Polenta

Viel Knoblauch dran. Im Prinzip Polentagrieß mit Brühe/Milch in den Ofen (dazu Grünzeug und Maiskörner), nach zwanzig Minuten umrühren, dann nach zwanzig Minuten noch einmal umrühren, und Eier drauf, wie bei Shakshuka. (Rezept)
Rehpastete
Ich wollte schon lange mal wieder diese Pastete machen, also zum Viktualienmarkt, groß einkaufen. Nebenbei auch Zicklein, zum Einfrieren – ich kaufe gerade so viel wie möglich, und gebe Trinkgeld, wo ich kann, auch im Supermarkt. Vom übrigen Teig und vom übrigen Fleisch habe ich dann noch ein paar Pies nach meinem Pork-Pie-Rezept gemacht.



Ist hübsch, ja, aber der Deckel sitzt noch nicht ganz, und die Hülle ist zu dick. Bin aber schon zufrieden. Die Scheiben werden eingefroren, ich weiß noch nicht, wie gut das klappt, denke aber schon. (Rezept)
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