Lief gut, unter den Umständen. Ich hatte vergessen, wie viel Absprachebedarf am Anfang jedes Schuljahres es gibt: Deutsch 10 bespricht gemeinsames Vorgehen, Deutsch 11 ebenso; erstes Treffen des Medienteams. Nächste Woche zweites Medienteam-Treffen, Mebisschulungen für alle 5. Klassen – damit auch die halbwegs vorbereitet sind, wenn die Schule oder die Klasse oder die Jahrgangsstufe halb oder ganz von zu Hause aus unterrichtet wird. Schön, wie Systembetreuung und manche Kolleginnen da schon vorarbeiten: Passwörter für Computerraum und Mebis haben sie alle, erste kleine Aufgaben gab es teilweise auch schon.
Die eigenen Mebiskurse hübsch gemacht: Abschnitte und Unterabschnitte, klassenspezifischer Link zu Videokonferenz, E-Mail-Adresse. Mit allen Klassen, in denen ich bisher war, sichergestellt, dass alle eine E-Mail-Adresse eingetragen haben, und erste Aufgaben gestellt. Kleineres Updateproblem: Die Namen einiger Schüler und Schülerinnen sind falsch im System, nämlich bei bestimmten Sonderzeichen oder, mein Favorit, Akzent+Leerzeichen statt Apostroph. Die haben wir letztes Jahr korrigiert, aber diese alten Accounts sind automatisch durch neue, in falscher Schreibung, ersetzt worden. Das heißt, wir lassen jetzt mal die falsche Schreibung.
Von meinen acht Klassen oder Kursen dieses Jahr führe ich vier aus dem Vorjahr fort. Dazu zwei neue Oberstufen, zwei neue Unterstufeninformatik. Zu ersteren gehört auch ein Kurs englische Konversation, den es bei uns seit etlichen Jahren gibt, den ich aber noch nie unterrichtet habe. Nur mündliche Klausuren; wohl überhaupt nur mündliche Noten. Mal schauen.
In Deutsch 11 kurz Aufklärung wiederholt, ausgehend vom Begriff der Unmündigkeit, mit dem Kants berühmter Aufsatz beginnt. Dann: was heißt selbst zu denken? Woher weiß man, dass etwas wahr ist? Autoritäten, Empirismus, Rationalismus, Offenbarung; QAnon, Verschwörungsspinner, Mainstreammedien (←wir mögen sie).
Maskentragen läuft okay. Die Schüler und Schülerinnen sind sehr diszipliniert; wenn die Nase raushängt, ist das eher eine schlecht sitzende Maske als Absicht. Die Pausenbereiche sind nach Jahrgangsstufen getrennt, zumindest bei der 5. Klasse, wo ich bisher Aufsicht hatte, sind die Masken aber meist unten – schon mal, weil die dauernd essen und trinken, was ja verständlich und völlig in Ordnung ist. Abstand geht natürlich gar nicht wirklich.
Die vorläufigen Lehrerfotos für dieses Jahr – weil noch etliche fehlen, habe ich mal probeweise Masken auf jedes Gesicht gemalt:

Das Unterrichten mit Maske ist bisher schwieriger, aber nur etwas. Ich rede laut genug; die Schüler und Schülerinnen reden mir zu leise, behaupten aber auf Nachfrage, einander zu verstehen (jedenfalls auch nicht schlechter als sonst; sie reden ja immer zu leise). Wenn jemand redet, sehe ich allerdings nicht, wer redet – das ist im unübersichtlichen Computerraum ein Problem, so dass ich plane, in zumindest einer Klasse weitgehend wortlos zu arbeiten – Rechner anmachen, Arbeitsauftrag bei Mebis herunterladen, arbeiten.
Im Lehrerzimmer trinke ich weniger Kaffee als sonst, weil ich dazu die Maske abnehmen muss. Bis jetzt ist nur noch eine Woche allgemeine Maskenpflicht in bayerischen Schulen; zumindest für München wird das hoffentlich beibehalten – dort steigen die Zahlen. Aber ich arbeite ja nicht in München. Kommende Woche gibt es freiwillige Reihentests für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an meiner Schule.
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