Mergentheimer Schäferschipple: Ade!

(3 Kommentare.)

Schon immer gab es die Mergentheimer Schäferschipple, und überall in Bad Mergentheim gab es sie. Das musste schließlich so sein, denn bekam ich nicht seit kleinsten Kindheitstagen von jedem der regelmäßigen Besuche in Bad Mergentheim eine Schachtel mitgebracht?

Stellt sich 2021 heraus: Nein, es ist nur ein Konditor, der sie herstellt, aber möglicherweise in mehreren Läden verkauft, und er stellt die Produktion ein. Keine Mergentheimer Schäferschipple mehr! (Das schon immer stimmt vielleicht: „seit 1926“ steht auf der Packung, das ist das Jahr, in dem Mergentheim zum Bad wurde.)

Gewiss, es gibt regional wohl vergleichbare Produkte unter anderem Namen. Aber erstens heißen die anders, und das spielt ja wohl eine große Rolle, und zweitens fehlen die kleinen Schokoladenvarianten und überhaupt der ganze Schafbezug!

Denn die Sage erklärt ja, wie die Heilquelle in Bad Mergentheim entdeckt wurde, und was Schafe damit zu tun haben, und wieso man im Angedenken daran ein Päckchen Schäferschipple konsumiert. So steht es hinten auf jeder Packung Schäferschipple:

Es treibt der Schäfer seine Herde
Hinaus auf grüne Wiesenflur,
Doch macht es täglich ihm Beschwerde:
Was haben diese Schafe nur?

Tagtäglich an der gleiche Stelle
Bringt sie der Hirte nicht vom Fleck,
Sie labten sich an einer Quelle,
die bisher lag noch im Versteck. (1826)

Die Untersuchung hat ergeben:
In diesem Wasser liegt ein Keim,
Der die Gesundheit weiß zu heben,
So ward berühnt Bad Mergentheim.

Die „Mergentheimer Schäferschipple“,
Sie wandern längst in alle Welt,
Wer sie nicht kennt dem sei empfohlen,
Daß rasch ein Päckchen er bestellt.


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Kommentare

3 Antworten zu „Mergentheimer Schäferschipple: Ade!“

  1. Ein Szaf

    Ein fehlener Schafbezug ist ja ganz unerhört!!!1

  2. Ja, so geht immer ein Stückchen lebendige Erinnerung dahin. Bei mir zuletzt der Unterwirt in Ranshofen (i.e. Hoftaverne) mit dem legendären Innviertler Knödelteller.
    Aber ich freue mich, dass Dein Blog erhalten bleibt. Dir und Frau K. das Beste für 2022.

  3. Sabine

    Die Schokovariante und der Schafcontent sind natürlich unersetzlich, aber jetzt habe ich gleich Lust auf diese kleinen, mir von der schwäbischen Verwandtschaft als Wibele geschenkten Minigebäcke.

    Mir ist jedoch nicht klar – war der geheimnisvolle Keim in den Schäferschipplen eingebacken? Und überhaupt, ist ein Keim eine Werbung für sie?

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