Don’s Red Enchiladas
Maistortillas gemacht:

Die sehen vielleicht anders aus, als erwartet, weil ich sie selbst gemacht habe, und zwar in der gusseisernen Tortillapresse, die mir meine Schwiegereltern vor wahrscheinlich fünfundzwanzig Jahren aus Mexiko mitgebracht haben. Heute gibt es die bei Amazon, tse. Mit dieser Presse geht das schnell, die Tortillas haben so zwölf bis fünfzehn Zentimeter Durchmesser, jedenfalls wenn ich sie mache. Man braucht dazu im Idealfall Maismehl aus gekochten, in Lauge eingeweichten Maiskörner, in diesem Fall weißer Mais, nicht gelber. Das mit der Lauge (Nixtamalisation) macht man, um Mais bekömmlicher zu machen und vor allem, um bestimmte Stoffe aufzuschließen, ohne die Mais als Grundnahrungsmittel zu Mangelerkrankungen führt.
Im Bild ein Glas Maibowle aus Waldmeister, Sekt und Wein – als Größenvergleich für die große Packung Chilipulver aus New Mexico, das ich aufbrauchen muss:

Das Chilipulver hat mir ein alter Freund der Familie, ursprünglich aus New Mexico, geschickt, zusammen mit grünem Chilipulver, Gewürzmischung für Rogan Josh (ein indisches rotes Lammcurry), und Rezepten für Curry und Don’s Red Enchiladas. Legendär sind in meiner Familie auch die Bluewater Lake Honey Peanut Butter Cookies aus einem kleinen New-Mexico-Rezeptheftchen.
In New Mexico gibt es Enchiladas nicht nur gerollt, sondern auch als enchiladas montadas oder stacked enchiladas. Dabei werden je zwei Maistortillas aufeinander gestapelt, mit Soße, Zwiebeln und Käse dazwischen und darauf:

Im Ofen heiß gemacht, bis der Käse geschmolzen ist, und dann noch ein Spiegelei oben drauf:

Als Soße habe ich erstens eine Spinatfüllung gemacht, weil in der Kartoffelkiste Spinat war, und zweitens die Soße von Dons Rezept, eben mit dem Chilipulver. Im Rezept war das nur die zweitbeste Variante, im Idealfall nimmt man getrocknete Chilis aus New Mexico, und selbst wenn ich an getrocknete Chilis komme, sind die doch nie die richtige Sorte, und außerdem hatte ich ja das Chilipulver. Interessant an der Enchiladasoße: a) Hackfleisch ist optional, b) wird mit etwas Mehl gebunden, c) es kommen keine Tomaten rein; die Farbe kommt nur vom Chili.
Aus den restlichen Tortillas kann man Nachos machen. In der Mitte frittierte Radieschen, weil wenn ich schon mal heißes Öl habe, dann schaue ich halt, was ich noch alles reinwerfen könnte. (Lohnt sich nicht.)

Die Nachos sind deutlich dicker und deshalb weniger gut als die gekauften – und man merkt beim Selbersalzen, wie unglaublich viel Salz daran sein muss. Nächstes Mal versuche ich noch weicheren Teig, vielleicht werden die Tortillas dann dünner.
Punschtorte
Ist ja meine Totemtorte, und es wurde Zeit, sie einmal selber zu versuchen. Ich koche gern, backe aber sehr selten und nicht sehr gut. Das Ergebnis ist dann auch nicht mit dem von meinen Eltern zu vergleichen:

Die Seiten habe ich absichtlich nicht dekoriert, weil ja nur eine Testtorte.

Fürs nächste Mal gemerkt:
- Der Buttermürbteigboden gehört klassisch zu anderen Konditortorten, nicht aber zu dieser; er ist mir gelungen, gehört aber tatsächlich nicht unbedingt hierher.
- Ich erinnere mich nicht an eine Marzipanschicht, aber ich mag sie in meiner Kindheit unter der Zuckerschicht auch nicht bemerkt haben; nächstes Mal versuche ich es probeweise ohne.
- Die Schokomasse für die Deko viel flüssiger halten, klar.
- Doch Aprikosenmarmelade nehmen statt Orangenmarmelade. Die schmeckt zwar lecker, aber nicht süß genug. Überhaupt: Das ganze muss noch süßer.
- Die Punschtorte steht und fällt mit der Flüssigkeitsmischung, mit der der Biskuit getränkt wird. Arrak muss rein, klar, aber der Rest ist noch unklar: Weißwein, Wasser, Zucker, Zitronensaft, Limoncello in unterschiedlicher Auswahl und Menge.
Lässt sich in Stücke geschnitten gut einfrieren. Und es ist eine sehr schöne Sache, zum Frühstück ein Stück Torte aus dem Gefrierfach zu holen und zu essen.
Toreras

Noch ein Rest aus dem Spanienurlaub: fertige kleine Spießchen mit sauer eingelegtem Gemüse – Perlzwiebel, Olive, Gurke, Paprika und Chilischote. Insgesamt ein Tick schärfer als „pikant“, sehr lecker, sehr altmodisch.
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