Die zweite Fremdsprache am Gymnasium

(8 Kommentare.)

Gelegentlich höre ich, eher en passant in der Sprechstunde, Klagen über die verpflichtende zweite Fremdsprache am Gymnasium. Die müsse ja eigentlich nicht sein, oder? Ich weiß nicht, wie verbreitet diese Meinung ist, und ob sie durch KI-Übersetzung verbreiteter wird, aber hier meine Gedanken dazu. Gemeint ist jeweils die verpflichtende zweite Fremdsprache, bei optionalen Fächern sind ohnehin alle großzügig.

Die zweite Fremdsprache ist traditionell das, was das Gymnasium von anderen Schularten unterscheidet. Inzwischen kann man auch an der Realschule zwei Fremsprachen lernen, aber man muss das nicht, müssen tut man nur am Gymnasium – ursprünglich Griechisch und Latein, dann Latein und Englisch, an der Oberrealschule (später: naturwissenschaftliches Gymnasium) dann zum Beispiel auch Englisch und Französisch.

Nun kann man einerseits sagen, dass die Fortsetzung dieser Entwicklung wäre, ein noch naturwissenschaftlicheres Gymnasium mit nur einer Fremdsprache einzuführen. Oder man sagt, dass zwei Fremdsprachen den Markenkern des Gymnasiums ausmachen und ohne zwei Fremdsprachen keine allgemeine Hochschulreife möglich ist.

Intuitive Reaktion

Ich hätte gerne eine Schulart für die Kinder, die zwei Fremdsprachen verkraften, vielleicht sogar eine dritte. Schlecht allerdings: Wenn ich eine Schulart kriege für die Kinder, die so viel Unterstützung zuhause erhalten, dass sie zwei Fremdsprachen verkraften. Die Leistungen am Gymnasium sind in den letzten zwanzig Jahren immer weiter gesunken (nicht alle, klar, manches läuft besser), da scheint mir der Verzicht auf die zweite Fremdsprache wie eine Kapitulation.

Andererseits: Das ist ja nur ein Gefühl. Nennen wir es Wandel, Veränderung, Anpassung, Zeitgemäßheit statt Kapitulation. Meine Reaktion ist erst einmal irrelevant.

Aktueller Stand (Bayern, G9)

Stundenzahl

In den Jahrgangsstufen 5-11 haben Schülerinnen und Schüler im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig des bayerischen Gymnasiums 72 Stunden Sprachen und 68 Stunden MINT-Fächer. Im sprachlichen Zweig sind es 54 Stunden MINT und 86 Stunden Sprachen. Der Vorwurf der MINT-Lehrkräfte, und ich höre ihn oft, dass Sprachen überrepräsentiert sind am Gymnasium, ist also nicht von vornherein von der Hand zu weisen, zumindest am sprachlichen Zweig. Wenn man MINT und Fremdsprachen vergliche, sähe das natürlich ganz anders aus.

Erreichtes Niveau

Nach der 11. Jahrgangsstufe hat man mit einer Vier im Zeugnis in Englisch B1+/B2 laut gemeinsamem europäischen Referenzrahmen und B1+ in Französisch. Die zweite Angabe bezieht sich dabei auf das Leseverstehen. Mit den entsprechenden Noten im Abitur hat man B2/C1 („grundlegendes Niveau“) beziehungsweise C1 („erhöhtes Niveau“) in Englisch, B2 („grundlegend“) beziehungsweise B2+/C1 („erhöhtes Nievau“) in Französisch. Das gilt übrigens unabhängig davon, ob Englisch oder Französisch die erste oder die zweite Fremdsprache sind. Ob diese Werte tatsächlich erreicht werden, weiß ich nicht; zumindest in der Mittelstufe werden sie in Englisch nach der einen Auswertung, die ich kenne, weit überschritten.

In der vermutlich zweiten modernen Fremdsprache (Französisch, auch: Spanisch, Italienisch) sind im Jahr 2022 etwa 10% aller Teilnehmenden zum Abitur angetreten, mindestens so viele haben also in der Kursphase die Fremdsprache weiter belegt. In Latein waren es auch viele, aber da kann ich noch weniger trennen, ob das die erste oder zweite Fremdsprache war.

Notwendigkeit für Studium

Formal ist man tatsächlich nur mit zwei Fremdsprachen, einer MINT-Mischung, etwas Gesellschaftswissenschaft und Kunst oder Musik allgemein studierfähig. Das ist kein Versprechen, dass dann wirklich alle alles können, aber eine solide Grundlage für alle Fächer.

Mit nur einer Fremdsprache kann man aber auch so ziemlich jedes Studium antreten, glaube ich, aber man muss sich früher entscheiden. Nur wer in der FOS in 11, 12, 13 den Zweig „Gesundheit“ wählt, kann Medizin studieren. Wer Lehrkraft am Gymnasium für Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Informatik, Sport werden will, braucht auch keine zweite Fremdsprache und keine allgemeine Hochschulreife, muss aber rechtzeitig den entsprechenden FOS-Zweig wählen. (Auch für Deutsch und Englisch reicht die fachgebundene Hochschulreife, allerdings braucht man für Deutsch Latein und eine Fremdsprache, für Englisch Latein und eine weitere Fremdsprache, da bietet sich das Abitur eher an.)

Ist die allgemeine Hochschulreife überholt? Ich glaube, dass ein geisteswissenschaftliches Studium kritischeres Denken nahelegt als ein mathematisches, informatisches oder naturwissenschaftliches, aber das ist natürlich nur eine Tendenz. In der Geisteswissenschaft glaubt man nie, die richtige Antwort zu haben; Ingenieure sind davon überzeugter, aber vielleicht ist das ein Vorurteil und liegt eher an meinem zweifelnden Temperament. Braucht man für ein geisteswissenschaftliches Studium zwei Fremdsprachen? Lernt man mit zwei Fremdsprachen in der Schule tendenziell kritischeres Denken als mit einer? In Naturwissenschaften wird vielleicht experimentiert; in Mathematik vielleicht bewiesen; das sind interessante und verwandte, aber andere Konzepte.

Warum nicht gleich Realschule?

Mit Realschule ab der 5. oder nach einem Wechsel zur 6. oder 7. Jahrgangsstufe kann man bis zur 10. Jahrgangsstufe den mittleren Schulabschluss erwerben und dann auf die FOS wechseln oder auf das Gymnasium (schwieriger, zumindest wegen der zweiten Fremdsprache) und dann in der gleichen Zeit die fachgebundene Hochschulreife erwerben, oder natürlich auch die allgemeine, mit zweiter Fremdsprache. Ist dem Kind, ist den Eltern die allgemeine Hochschulreife von Anfang an wirklich so wichtig?

Vermutlich nicht. (1) Es geht entweder darum, dass das Gymnasium besser auf eine Hochschule vorbereitet als die Kombination Realschule plus FOS. Das kann ich wirklich nicht beurteilen. Wenn das so sein sollte, weiß ich auch nicht, ob das in Lehrplan und Zielvorstellung bewusst so gesetzt ist, oder ob das ein Nebeneffekt ist – davon, dass dort mehr Schüler und Schülerinnen sind, die ein Studium nicht als Ziel vor Augen haben. (Ist das so?) Oder: (2) Es ist halt doch der Ruf des Gymnasiums als bessere Schulart. Also das, wo die besseren Leute hingehen.

Alternative

Zeitgemäßere Menschen als ich wünschen sich die Abschaffung von Schularten, Fächern und Abschlüssen. Keine allgemeine oder fachgebundene oder Fachhochschulreife mehr; studieren soll können, wer mag. Eigentlich reizvoll, dass alle, die das wollen, also vielleicht mehr als jetzt, zumindest ein Semester Hochschule erleben. (Am Ende statt Wehrpflicht sogar Bildungspflicht?) Ob das praktikabel ist, kann ich nicht beurteilen; es klingt für mich sicher nicht so, aber was weiß ich. Man müsste sich die aktuellen Studienabbrüche und ihre Gründe anschauen.

Schlechte Argumente

„Bei den Schülern und Schülerinnen bleibt ohnehin nichts hängen.“ Das ist deshalb irrelevant, weil – selbst wenn es stimmte – das bis zum Nachweis des Gegenteils (eigentlich ein interessantes Forschungsthema) für alle Fächer gleichermaßen gilt.

„Das kann man später alles auch noch lernen.“ Siehe vorhergehenden Absatz.

„Ich habe mein Französisch/meine Schulmathematik nie wieder gebraucht.“ Irrelevant, weil es nicht um dich geht.

Am Gymnasium hat es schon immer zwei Fremdsprachen gegeben.

Wenn eine zweite Fremdsprache so viele Vorteile hat, warum dann keine dritte, vierte verpflichtend?

Vermutlich schlechte Argumente

„Mit KI muss man keine zweite Fremdsprache können.“ KI heißt, dass Übersetzungen billiger werden. Fremdsprachen in der Schule dienen nicht dazu, dass man Übersetzer wird. Wenn es Gründe für eine zweite Fremdsprache gibt, dann bestehen die unabhängig davon, ob es mehr oder weniger günstige Übersetzungsmöglichkeiten gibt. Das müsste ich jetzt streng genommen begründen, ist meine erste streitbare Behauptung bisher, aber ich lasse das mal so stehen.

Relevante Argumente

Was braucht die Gesellschaft, was braucht das Individuum? Hier in England habe ich mehrfach Entschuldigungen dafür gehört „Wir sind ja so faul, wir lernen keine Fremdsprachen.“ Es ist schön, auf Englisch kommunizieren zu können, auch mein ungeliebtes und nach fünf Jahren abgelegtes Schulfranzösisch reicht noch für mehr, als ich dachte. Allgemeiner: Wie wichtig ist es für eine Gesellschaft, wenn sich ihre Mitglieder weniger oft für mangelnde Sprachkenntnisse entschuldigen müssen? Wie viel Genuss, wie viel Selbstbestimmtheit zieht man als Individuum aus Sprachkenntnissen.

Zu klärende Fragen:

  • Ist man mit Gymnasium besser auf ein Studium vorbereitet als mit Realschule/FOS? Wenn ja, woran liegt das, und soll das so sein?
  • Ist man mit einer zweiten Fremdsprache besser auf ein Studium vorbereitet als mit nur einer?
  • Ermöglicht eine zweite Fremdsprache selbstbestimmteres Leben und mehr Gestaltungswillen für die Gesellschaft?


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8 Antworten zu „Die zweite Fremdsprache am Gymnasium“

  1. Ergänzung via Mastodon: Was macht man mit den Schülerinnen und Schülern, die schon eine zweite Fremdsprache sprechen, aber keine vom System vorgesehene, ich glaube: E, F, Italienisch, Spanisch, Russisch? Würde da nicht ein Zertifikat über B1+ zusammen mit etwas Landeskundenachweis ausreichen? Das ist andererseits ein Schritt Richtung Homeschooling, und vielleicht gibt es ja Hintergedanken dabei, nur bestimmte Sprachen als zweite Fremdsprache zuzulassen. (Für die dritte gibt es mehr Optionen.) Andererseits sollte man diese Fremdsprachenkenntnisse schon anerkennen. Als Begründung, die zweite Fremdsprache ganz abzuschaffen, reicht mir die wachsende Mehrsprachigkeit nicht.

  2. Mit Fremdsprachen lernt man ja nicht nur Ausdrucksfähigkeit, sondern auch andere kulturelle Konzepte und Wahrnehmungsstrukturen, was enorm horizonterweiternd sein kann.

  3. Nora

    Auf die zweite der zu klärenden Fragen kann ich, eingeschränkt auf bestimmte Studienfächer, auf jeden Fall mit „ja“ antworten. Ohne Latein oder Französisch ist man im Studium der Sprach- und Kulturwissenschaft mit romanistischem Schwerpunkt aufgeschmissen. Beide Sprachen legen die Grundlage für tiefere Studien, sei es nun beim eher theoretischen Ansatz der Sprachwissenschaft (also wie haben sich Sprachen im zu betrachtenden Sprachraum entwickelt, welche Einflüsse gab es, wie ist Sprache als Konstrukt aufgebaut etc.) als auch der Kulturwissenschaft und der Anwendung der Sprache (Herleitung von Wortbedeutungen durch den Wortstamm). Natürlich kann man als Eltern sagen oder behaupten: „Das soll mein Kind sowieso nie studieren“, aber wer weiß schon, wohin der Lebensweg oder die sich mit den Jahren ändernde Interessenlage führt? Ich plädiere weiterhin für eine zumindest zweite Fremdsprache an Gymnasien. Ich gehe mal davon aus, dass die stark überwiegende Mehrheit mit Englisch als erster Fremdsprache beginnt. Und ich behaupte, dass die Erlernung der englischen Sprache ganz andere Denkprozesse fördert als die Erlernung der französischen, spanischen oder der lateinischen Sprache. Und damit meine ich nicht, dass man unbedingt danach streben muss, die Sprache flüssig zu sprechen (aber vielen macht auch gerade das Spaß). Es geht vielmehr darum zu verstehen, wie die Sprache aufgebaut ist und funktioniert. Das ist eine enorme Bereicherung und diese Bereicherung nimmt höchstwahrscheinlich mit der Erlernung jeder neuen völlig anders aufgebauten Sprache zu (Arabisch, Chinesisch). Aber das realisiert man als Schüler nicht, wenn man mitten in der Lernsituation steckt. Das kommt erst viel später mit Abstand zum Lernstoff.

  4. Aginor

    Spannendes Thema.
    Vorweg: Grundsätzlich finde ich Fremdsprachen lernen vermutlich bedeutsamer als es ist. Ich finde es faszinierend, sie zu lernen und wünschte ich hätte mehr Zeit/Energie dafür.

    Aber zunächst zur allgemeinen vs. Fachhochschulreife:
    Mein Problem mit der fachgebundenen ist, dass einem Schüler oder einer Schülerin zugemutet wird, gefälligst mit 15-16 zu wissen was er oder sie studieren will, und sich entsprechend Wege „zuzubauen“.
    Bei mir selbst hat das geklappt, ich wusste dass ich in die Informatik will. Aber ich habe genügend Leute kennengelernt, die die Entscheidung für Stuidum/Beruf erst später getroffen haben, und in eine ganz andere Richtung als alle dachten.

    Zur „KI“ (und/oder allgemein Technik) und dass sie sehr gute Sprachkenntnisse überflüssig macht: Jein. Wenn es um das kommunizieren mit dem Ferienhausvermieter in Kroatien geht, ja. Das wird erleichtert. Der in Android von Google mitgelieferte Simultanübersetzer funktioniert in allen Sprachen die ich kenne (und ein paar mehr) schon überraschend gut.
    Zu Fachthemen kommen aber genau wie bei ChatGPT oft nur mittelmäßige Übersetzungen heraus.
    Auch die helfen, und es kann sein dass das in absehbarer Zeit gut genug wird, aber ich würde im Moment noch nicht darauf wetten wollen. Seine Gedanken in einer Sprache die man kennt mit jemandem austauschen zu können bleibt ein Vorteil.

    Persönliche Erfahrung:
    Ich war auf der Realschule bis zur 10. Klasse (nur eine Fremdsprache, Englisch) und hatte danach drei Jahre Spanisch fürs Abitur.
    Ich war sogar relativ gut darin, aber ich habe es schon größtenteils verlernt. Sprechen geht kaum, verstehen schlecht, lesen mittelmäßig.
    Was ich nicht verlernt habe sind die kulturellen Dinge, die Horizonterweiterung. Die finde ich wertvoll.
    Ob es mir so wirklich hilft bzw. im Studium geholfen hat? Ich glaube nicht. Und ich denke auch nicht dass das mit Latein oder Französisch anders gewesen wäre, aber ich habe natürlich auch nicht Philosophie, Geschichte oder dergleichen studiert.

    Grundsätzlich finde ich die zweite Fremdsprache müsste nicht unbedingt sein.
    Vielleicht wäre ein stärkerer Fokus auf eine – Englisch – vorteilhafter.
    Englisch ist ein absolutes Muss, gute Englischkenntnisse stoßen die Tore zu einer viel größeren Welt auf, mehr als alle anderen Sprachen meines Erachtens.
    Ich weiss nicht wie es überall in den Schulen ist, aber mit Grundkurs Englisch und „vier gewinnt“ in ebendiesem Fach konnte man in meiner Schulzeit schon sehr weit „sparen“, sodass das Englischniveau für viele weit schlechter ist als es sein sollte. Ich habe im Studium mit Leuten zusammengearbeitet die trotz Abitur sehr schlecht Englisch gesprochen/gelesen/verstanden haben.

    Ein (fieses, im folgenden stark übertrieben dargestelltes) Argument für die zweite Fremdsprache ist noch dass sie ein Test für Willen und Belastbarkeit ist. Der Workload ist schon erheblich, der Gewinn überschaubar. Wer das nicht mitmachen kann oder will ist ungeeignet für ein Studium, und der braucht eh kein Gymnasium.

    Zu „der Ruf des Gymnasiums als bessere Schulart“:
    Ja.
    Ich höre das dauernd. Bei den absinkenden Niveaus (Zitat eines Baden-Württembergischen Hauptschullehrers vor ca 15 Jahren: „Wir müssten eigentlich Sonderschule heißen, die Realschule ist jetzt was vor 20 Jahren die Hauptschule war. Selbst Handwerker nehmen unsere Abolventen nicht mehr“) ist nur ein Gymnasium eine akzeptable Option für jemanden der es im Leben zu irgendetwas bringen will. Und wer sieht sich schon als jemand auf den das nicht zutrifft. Kein Wunder dass bald mehr Schüler Gymnasien besuchen als alle anderen weiterführenden Schulen zusammen.

    Und zuletzt noch ein emotionaler Teil, auch ein wenig übertrieben wie ich zugeben muss, aber im Kern meine Meinung:
    Zum „Ein Semester Hochschule erleben“ bzw „Bildungspflicht statt Wehrpflicht“:
    Mich hat es schon damals sehr geärgert wie viele Ressourcen an Hochschulen an Leute verschwendet werden, die nur abhängen. Leute die einem sogar ins Gesicht sagen dass sie nur zum Spaß hier ein zwei Semester rumsitzen und dann eh was anderes machen wollen. Die „irgendwas studieren halt. Studentenleben genießen“. Die praktisch nie zu den Vorlesungen überhaupt anwesend sind, und eines Tages dann verschwinden, sogar ohne sich jemals abzumelden. Den Schaden haben die Leute die dort sind, diesen Weg beschreiten wollen, und auch ein höheres Niveau vertragen würden (mit Blick auf einen späteren Beruf in dem Bereich), es aber aus Rücksicht auf die Gammler nicht bekommen.
    Zur schulischen Bildung kann man niemanden zwingen. Den Wehrdienst und Zivildienst/Ersatzdienst finde ich da noch sinnvoller (wenn er gerecht geregelt ist), er hat Mehrwert für die Gesellschaft wie ich finde. Die Aussetzung der Wehrpflicht halte ich für einen großen Fehler, der die Bundeswehr zu einem geschlossenen Verein gemacht und die sozialen Berufe geschwächt hat.

    Hmm… irgendeinen Punkt hatte ich vergessen glaube ich. Ich komme ggf. später darauf zurück.

    Gruß
    Aginor

  5. […] Rau denkt in einem Blogbeitrag über die zweite Fremdsprache am Gymnasium […]

  6. Ich bin jetzt wieder zurück aus dem Urlaub. Danke für die Kommentare! Ergänzen will ich noch den Blogeintrag von Julus Becker, der den europäischen Gedanken betont: Es sollten eigentlich alle zwei europäische Fremdsprachen lernen, streng genommen nicht nur am Gymnasium.

    Softwareübersetzung: Ich sehe den Nutzen in Zukunft eher bei wissenschaftlichen und gedruckten Texten, für die direkte Kommunikation mit Menschen – Vermieter, Mitreisende im Zug, am Tresen – sind Sprachkenntnisse enorm gewinnbringend. Mehr Englisch braucht es nicht, finde ich, das ist schon gut genug für die, die das wollen und können.

    Und noch ein Punkt für Sprachen: Wenn man sich damit und mit Kommunikation beschäftigt hat, entfällt vielleicht das: „Wieso lesen die Leute etwas aus meinen Äußerungen heraus, das ich gar nicht gesagt habe, das dürfen die doch gar nicht.“

  7. Diesen Vorwurf habe ich noch nie gehört. In einer Welt, die immer komplexer und kosmopolitischer wird, empfinde ich die Reduktion im Fremdsprachenangebot geradezu grotesk. KI ist nicht die Antwort auf alles. Man lernt in den Fremdsprachen neue Erkenntnisse, weitet seine Horizonte, lernt Respekt vor der Kultur und den Gepflogenheiten des Gegenüber. Das Sprechen und Übersetzen einer solchen Sprache einer KI zu überlassen ist, negiert all das. Das ist wie Fußballspielen ohne Bock auf die Regeln zu haben.

  8. Herr Moers

    Die zweite Fremdsprache ist eine feine Sache, zB Englisch, Spanisch.
    Damit kann man sich in Amerika gut verständigen.
    Wer nicht so weit weg will, kann in England oder Irland arbeiten, in Spanien urlauben oder jobben.
    Tatsächlich erhöht die Kenntnis zweier Sprachen auch die Ausdrucksfähigkeit in der Deutschen Sprache. Kinder mit fremder Zunge profitieren vom Lateinunterricht, da sie auf diese Art und Weise die deutsche Grammatik am besten lernen.
    Für ein Studium bringt Latein somit schon etwas.

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