Gedankensplitter während der letzten Tage

(7 Kommentare.)

(1) Vorgeschriebene Pflichtlektüren im Deutschunterricht: Bin ja dagegen, aber BY macht das jetzt zwangsweise halt auch mit. Idee: Könnte man das nicht gleich als Literaturpreis aussschreiben? Dotiert nicht mit Bargeld, sondern eben mit drei Jahren Absatzgarantie?

(2) Lessing ist mir zum ersten Mal bei Monopoly begegnet und hat mich da befremdet. Goethe und Schiller kannte ich dem Namen nach, aber dieser Herr war mir unbekannt. (An eine Dame dachte ich nicht.) Ähnlich Schelling.

(3) Digitale Bücher sind gut, aber ich habe weniger Überblick über meine digitale Sammlung als über die Bücher im Regal, an dem ich halt doch öfter entlangschaue als dass ich daran denke, was in meinem (ansonsten vom Programm Alfa verwalteten) EPUB-Verzeichnis an Dateien liegt. Dafür wünsche ich mir eine Lösung. Möglichkeit 1: Eine Reihe von zehn zufällig ausgewählten Büchern wird mir einmal pro Woche als Bildschirmhintergrund gezeigt. Aber viele davon haben keine schönen oder überhaupt keine Titelbilder, außerdem fehlen bisher Größe und Dicke, sonst wesentliche Erinnerungshilfsmittel. Es müsste auch kein Bildschirmhintergrund sein. Facebook und Google melden einem doch auch ständig „hier warst du vor einem Jahr“ oder so, das müsste es auch automatisiert geben für „das hast du vor 2, 5, 10, 20 Jahren gelesen. Möglichkeit 2: Doch wieder physische Bücherregale, aber nicht mit Büchern drin, sondern mit Platzhaltern, die weniger Platz beanspruchen. Postkartengröße ist zu schmal, da gibt es keine Buchrücken-Entsprechung. Alte DVD DVD-Hüllen? Oder, in anderen Dimensionen, eine große Steckwand, wo man flache, lego-artige verschiedenformatige Stecker einsteckt? Die kann man dann auch nach Lust und Laune umsortieren, nach Farbe, Genre, Datum, Autor*in.

Ansonsten: Letzet Woche vor den Osterferien herumgekriegt; dann drei Tage in Leipzig gewesen mit den Deutsch-Kollegen und -Kolleginnen von der alten Schule, worüber ich noch berichten werde.


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7 Antworten zu „Gedankensplitter während der letzten Tage“

  1. Ich verwalte ja mit Calibre, und durch einen Fehler meinerseits habe ich die Datenbank durcheinandergebracht, sodass ich jetzt viel Arbeit hineinstecken müsste. So lebe ich also im elektronischen Bücherchaos, und so richtig hinaus finde ich da nicht mehr. In meinem richtigen Regal habe ich zumindest Fachbücher und Belletristik getrennt, wenn ich auch sonst dort nur nach Ähnlichkeiten ordne.
    Das Erinnern an Bücher wäre eine tolle Funktion für eine KI: Ich lasse mir aus dem Text des Buches Bilder generieren, und eines, das meiner Vorstellung am ähnlichsten sieht, nutze ich dann als Titelbild. Das muss ich mal versuchen.

  2. Corsa

    Meine Schwester hat so einen Duschvorhang mit Taschen als „Erinnerungshalter“ an einer Wand hängen mit Postkarten, Konzertkarten, Fotos etc. Das ginge auch mit ausgedruckten Buchcovern…

  3. An meiner alten Schule, @Corsa, hatte ich genau so so einen Duschvorhang, in dem ich kleine ausgedruckte Kärtchen als Erinnerung an meine verschiedene Projekte aufbewahrte und vorzeigte. Noch ist er dort, vielleicht sollte ich ihn mal zu mir nehmen. Den gibt es auch mit verschieden großen, also auch sehr kleinen Fächern, aber für einen Bücherüberblick ist das wohl immer noch zu wenig. Microfîche an der Wand? Wenn mal Augmented-Reality-Brillen zur Alltagskleidung gehören (wohl: nie), wäre das alles gelöst.

    Calibre nutze ich auch, @Texas-Jim, aber ich wollte explizit ein Programm, das alle Dateien auf der Festplatte dort lässt, wo sie ich sie platziere. Erstens ohnehin, weil Kontrollbedürfnis, zweitens wegen Serien, die trotz verschiedener Autoren gemeinsam liegen sollen. Aber der Reiz, eine durcheinander geratene digitale Bibliothek aufzuräumen und sich in der zu bewegen, hat auch etwas für sich. Titelbilder generieren: steht auf meiner Liste, um das mal mit eienr Klasse zu machen, kam aber noch nie dazu.

  4. Bookish Pony

    Als ehrenamtlich Verantwortlicher einer Bibliothek ist mir ein Bibliotheksverwaltungsprogramm begegnet, mit dem man natürlich einen Katalog erstellt, Ausleihe organisiert usw. Wenn irgendwo im Internet das Cover des erfassten Titels und die dazugehörige ISBN/ISSN-Nummer kursieren, ruft das Programm automatisch das Bild zum Katalogeintrag auf. Falls ein Titel z.B. bei mehreren Auflagen verschiedene Cover hat, erscheint dann u.U. ein völlig anderes Bild als das, welches bei uns physisch vorhanden ist.
    Man könnte also seine eigenen Bücher damit katalogisieren und erhält dann mühelos das Titelbild. Wie man das dann in einer random list täglich auf den Bildschirm bekommt, weiß ich nicht.
    Bei der in unregelmäßigen Abständen erfolgenden Arbeit im Katalog habe ich aber schon im erfassten Bestand herumgesucht, weil die Bibliothek eben nicht bei mir zuhause steht, sondern anderswo, z.B. um Doubletten auszusortieren.
    Zum Ausprobieren: http://biblio.aktionsgruppe.de/obiblio/opac/index.php
    dann Suchbegriff zum Thema Indigene Nordamerikas (vormals „Indianer“) eingeben und Liste angucken, Titel anklicken.
    Leider gibt es noch immer viele Verlage, die ihre Cover nicht online gestellt haben, Titel aus der Zeit vor der Durchsetzung der ISBN-Nummern erscheinen zumeist nicht bzw. am ehesten noch, wenn es einen Reprint gab.

  5. Norman

    In Calibre kann man die Metadaten im Internet suchen und ggf. für sein E-Book übernehmen, also auch ein mögliches Cover.
    Dann in Calibre den Content-Server starten, der stellt die Bibliothek als Website dar, also einfach ein altes Tablet ins Regal stellen, per WLAN mit der Website verbinden und den Web-App-Code so hacken (der sollte Open Source sein), dass zufällige Bücher als Kacheln dargestellt werden. (In der Menüleiste gibt es schon die Option: „Zufälliges Buch aus der Bibliothek auswählen“.) Dann Cover per WebGL auf ein Buch-Modell rendern lassen und die Dicke für das Buch als 3D-Modell aus der Dateigröße, der Anzahl der HTML-Dateien oder der Wortzahl im E-Book ermitteln…

  6. Mir fiel eben auf, dass manche Bibliotheken bei Suchanfragen ein virtuelles Regal anzeigen, also was steht im Regal neben dem aktuell geöffneten Treffer, das finde ich sehr hilfreich und könnte auch in einer virtuellen Privatbibliothek helfen, siehe z.B. hier: https://vkss.swisscovery.slsp.ch/discovery/fulldisplay?docid=alma990076291400205529&context=L&vid=41SLSP_SBK:VU1&lang=de&search_scope=MyInst_and_CI&adaptor=Local%20Search%20Engine&tab=41SLSP_SBK_MyInst_and_CI&query=any,contains,t%C3%A4xtzit&offset=0 (nach unten scrollen)

  7. Titelbilder sind sicher gut aufzutreiben, notfalls auch selber zu basteln. Aber wie präsentiert man sie? Zumindest am iPad werden die vorhandenen Bücher schön in virtuellen Regalen präsentiert, ähnlich wie in deinem Link, Poupou.

    Aber das braucht zu viel Platz, einen Überblick über die vorhanden Bücher kriegt man so nicht – und die Körperhaltung ahenny wird auch verschwinden, nach Douglas Adams und John Lloyd die schräge Kopfhaltung, die man annimmt, wenn man die Inhalte der Bücherregale in einer fremden Wohnung anschaut. Einfach nur ein langer, langer Bildschirm, sozusagen eine Zeile Bücherregal, ein oder zwei Meter lang, als Ornamentband auf Augenhöhe entlang der Wohnzimmerwand, und mit einer Wischgeste schiebt man dann die Bücher weiter?

    (Schaltet man das dann nur ein, wenn Gäste kommen?)

    Also letztlich so etwas, wie Norman beschreibt, nur in breiter?

    Auf dem Kaffeetischchen dann ein 3-D-Modell, das nimmt man nebenbei auf und wischt ein wenig herum. Kein Suchen nach Titeln, keine Navigation, man kann nur ins Buch hineineinlesen oder ein zufälliges anderes Buch erscheinen lassen. Würde ich kaufen.

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