Im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur lesen jedes Jahr im Sommer 14 Autoren und Autorinnen, eingeladen von einer Jury aus 7 Personen, live vor Publikum aus bisher unveröffentlichten erzählenden Werken. Das dauert jeweils eine knappe halbe Stunde, gefolgt von einer Diskussion der Jury über jenen Text, ebenfalls eine knappe halbe Stunde. Dazwischen Pausen und Moderation und Vorstellungsfilme der Kandidatinnen und Kandidaten. Übertragen wird das live im Web und auf 3sat (das man natürlich auch übers Web ansehen kann).
In der Schule
Dieses Jahr hat es sich so ergeben, dass mein Deutschkurs Q12 günstig lag: Wir konnten in den 90 Minuten Doppelstunde Organisatorisches klären, die erste Lesung anschauen, ebenso das Gespräch darüber, zwei Minuten darüber reden, und die ersten Minuten der zweiten Lesung anschauen.
Durchführung
- Ein paar Wochen vorher: Information über den Wettbewerb. Im Idealfall eingebettet in eine Sequenz über den Literaturbetrieb; habe ich diesmal nicht geschafft, mir aber fürs nächste Jahr vorgenommen.
- Abstimmung via Mebis: Alle im Kurs müssen sich einen Favoriten/eine Favoritin aussuchen. Klar, ohne den Text zu kennen, ist das reines Glücksspiel, man entscheidet nach Land, Herkunft, Haarfarbe oder Beruf, aber immerhin beschäftigen sich die SuS schon mal mit den BewerberInnen. Wer richtig tippt, kriegt von mir eine Tafel Schokolade.
- Austeilen des offiziellen Bachmann-Bingos. Nicht alles ist für die SuS verständlich, manches sind Insider-Scherze, aber allein in diesen ersten 60 Minuten konnten findige Schüler diesmal schon drei Kreuzchen setzen; das kam überraschend gut an.
- Optionales Mitlesen: Wer mag, lädt sich den zu Beginn der Lesung freigeschalteten Text herunter und liest mit, alternativ hört man einfach nur zu.

Nächstes Jahr
Ich hoffe, dass sich nächstes Jahr noch einmal die Gelegenheit bietet:
- Dann will ich das noch erweitern auf einen ganzen Vormittag. Mehr als zwei Lesungen kann ich den SuS aber kaum zumuten.
- Dafür mit Snacks.
- Und mit Hashtags. Vielleicht ist nur mein eigener Mitteilungsdrang so groß, sieht man ja an diesem Blog, aber ich möchte halt auch meinen Senf während der Lesung und vor allem Diskussion dazu geben und mit den anderen mitdiskutieren. Im Unterricht geht das selbstverständlich nicht, weil das stört, auch nicht als kurzes Getuschel. Da die SuS aber alle Tablets haben, bietet sich irgendeine Form von Hintergrundkanal an – einen Gruppenchat, egal ob in ByCS Messenger oder in Mebis.
- Zeit für die Nachbereitung einplanen. Das habe ich dieses Jahr versäumt, aber man sollte mindestens die Gewinnerlesung ansehen oder den Gewinnertext als Hausaufgabe lesen und die Diskussion darüber anschauen.
(Raum für Notizen)
Schreibe einen Kommentar