Man braucht dafür Folgendes:

Ich weiß nicht, wo und wann ich dem Käsebrot, von dem dieser Blogeintrag handelt, zum ersten Mal begegnet bin. „Welsh rabbit“ oder „Welsh rarebit“ hieß es, und das allein ließ mich das Gericht nicht vergessen. In jungen Jahren muss ich bei der Zubereitung des Gerichts einmal versagt haben, dunkel erinnere ich mich an so etwas.
Zum vorletzten Mal bin ich dem Gericht bei Karl Philipp Moritz begegnet, jawohl, dem von Anton Reiser, in seinem schönen Buch Reisen eines Deutschen in England im Jahr 1782, das es leider beim Project Gutenberg nur auf Englisch gibt. Nur beim Projekt Gutenberg gibt es das deutsche Original. Man beachte die andere Schreibweise: das mit dem k ist diese deutsche Seite, bei spiegel.de, nicht mit dem Project verbunden, ohne Downloadmöglichkeit für ganze Texte, mit urheberrechtlichem Anspruch auf „Auswahl, Anordung, Einteilung und Formatierung aller Dokumente“ dort. Ich würde da nie als Freiwilliger mitarbeiten. Dennoch, der Reisebericht von Moritz ist schön, ich sollte mal etwas darüber schreiben. Und wie ich gerade nachsehe: es war gar kein Rarebit, sondern ein „Käse toast; dieß war am Feuer gebratner und halbgeschmolzner Chesterkäse, der wohl ein recht delikates Gericht seyn mag, wovon ich aber zum Unglück keinen Bissen essen konnte.“
Ja, englischer Käsebrot ist nicht für jeden etwas. Wer keine Angst davor hat, mag sich diesen Video anschauen:
English cuisine at its most traditional.
Zum bisher letzten Mal bisher bin ich dem Gericht vor ein paar Wochen in freier Wildbahn in England begegnet, als alternativer Käsegang. Also dachte ich mir, das mache ich endlich mal selber. Bei Delia habe ich eine etwas feinere Variante gefunden: Mehl in Butter anschwitzen, mit etwas Milch aufkochen, Cayennepfeffer oder Paprika (auch für die Farbe), Worcestershiresaue, Senf, Eigelb, geriebener Käse dazu (halb Cheddar, halb Parmesan – beim nächsten Mal nur Cheddar). Das ergibt eine Pampe, die der aus dem Video nicht unähnlich ist:

Soweit noch traditionell. Dann wird aber geschlagenes Eiweiß untergehoben. Das lockert die Masse deutlich auf. Auf Brot gestrichen (Unterseite getoastet)…

…und noch einmal kurz unter den Grill:

Lecker.

Aber ehrlich gesagt, das war mir fast schon zu fein. Das nächste Mal ohne Eiweiß und dafür mit etwas Bier, wie es auch in vielen Rezepten steht. Wer möchte, hier ein traditionelleres Rezept:

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