Der Lehrerfreund weist auf eine Studie hin, laut der 70% der Zitate von studentischen Hausarbeiten aus den ersten zwei Seiten einer Quelle stammen, egal wie umfangreich diese Quelle ist. Man könnte jetzt böse darauf schließen, dass diese Studenten nur den Anfang der Arbeiten anschauen, bis sie ein Zitat gefunden und dann das Gefühl haben, der bibliographischen Checkliste genüge getan zu haben – mit oder ohne Bewusstsein dafür, oberflächlich gearbeitet zu haben..
Alternative Erklärungen oder Ergänzungen, die man untersuchen könnte:
- die wichtigen Sachen und knackigen Formulierungen stehen tendenziell auf den ersten beiden Seiten von Arbeiten
- das ist wahr, aber keine neue Entwicklung, sondern war schon immer so (oder ist gar eine Verbesserung)
- das ist wahr, gilt aber für den akademischen Betrieb allgemein und nicht nur für Studenten
Aber als Forschungsaufgabe gefällt mir das gut. Überschaubar, klar definiert, potentiell aussagekräftig, mit klarer Trennung zwischen Ergebnissen und deren Interpretationen.
Wenigstens kann das nicht mehr passieren, wenn wir uns vom Leitmedium Buch emanzipiert und zum Leitmedium WWW gewechselt haben: da kann dann keiner mehr jemandem vorrechnen, nur die ersten Seiten zu zitieren.
(Links zur Studie und mehr dazu beim Lehrerfreund.)
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